Tim (German Edition)

Überraschung.«
    Coach Johnson streckte mir die Hand entgegen. »Sie müssen Charlie sein. Hal spricht ununterbrochen von Ihnen, aber einen Nachnamen habe ich noch nie gehört«, entschuldigte er sich lachend.
    »Charlie ist in Ordnung«, antwortete ich und schüttelte seine Hand.
    »Hal sagt, er verdankt dir und ein paar Jungs im Sommercamp sein Leben. Ich vermute, dass er übertreibt. Aber er besteht darauf, dass es stimmt. Nachdem, was ich von einigen Mitschülern von ihm gehört habe, scheint es nicht alles übertrieben zu sein.«
    »Ich hatte damit nicht viel zu tun. Es war ein Junge aus Detroit, Tom. Es war seine Idee, also sollte er auch das Lob bekommen.«
    Bevor Coach Johnson antworten konnte, klingelte es erneut an der Tür. Betsy öffnete für Hal und seine Eltern. Hal schaute sich um. »Coach? Was machen Sie denn hier?« fragte er erstaunt.
    »Ich bin hier zum Abendessen eingeladen. Lustig, dich hier zu treffen.«
    Hal sah einen Moment verwirrt aus, während wir alle lachten. Aber dann verstand auch er den Scherz. »Es ist toll, dass Sie hier sind«, stellte er fest. Dann schaute er Phyllis an. »Und Sie müssen Mrs. Johnson sein. Es freut mich, Sie kennen zu lernen«, sagte Hal und streckte ihr die Hand entgegen.
    »Ich freue mich auch, dich endlich kennen zu lernen«, sagte sie, während sie Hal‘s Hand schüttelte. »Mein Mann sagt, du bist sein Star-Läufer für die nächsten vier Jahre im Team.« Hal‘s Brust schwoll vor Stolz. Ein Blick zu Hal‘s Eltern zeigte aber deutlich, dass sie noch viel stolzer waren als Hal selbst. John sah, dass ich sie beobachtete und nahm mich ein Stück zur Seite.
    »Das Laufen ist nichts im Vergleich dazu, dass Hal auf jemanden zu geht und sich selbst vorstellt«, erklärte er mir.
    »Es ist erstaunlich, was ein bisschen Selbstvertrauen so alles bewirken kann. Dafür ist das Laufen verantwortlich.«
    Norman bat alle, Platz zu nehmen, Carl und seine Freunde halfen beim Servieren. Als auch unsere Gastgeber Platz genommen hatten, ergriff ich das Wort. »Ich möchte alles über Hal‘s Geländelauf erfahren«.
    Hal, Hazel und Coach Johnson begannen alle auf einmal zu reden, aber Hal übertönte die anderen und brachte sie zum Schweigen. Der alte Hal hätte dazu nie den Mut aufgebracht. Ich war stolz auf ihn.
    »Am ersten Schultag fand ich heraus, wer der Trainer war und ich ging zu Coach Johnson, um mich vorzustellen. Außerdem wusste ich, dass ich Laufschuhe brauchen würde. Ich wollte von ihm einen Rat, welche Schuhe ich kaufen sollte und wo ich sie bekommen würde.«
    »Ich fragte ihn, wie lange er schon laufen würde«, warf Coach Johnson ein. »Seine Antwort, seit drei Wochen, war nicht gerade ermutigend. Du kannst dir nicht vorstellen, wie viele der Kids jedes Jahr Ambitionen im Sport haben, diese aber nicht ansatzweise erfüllen können, weil ihnen die Erfahrung fehlt. Für gewöhnlich ist es ein gutes Anzeichen dafür, dass daraus nichts wird, wenn sie erst in der High School anfangen. Ich warnte ihn, dass gute Laufschuhe nicht gerade günstig sind, empfahl ihm dennoch Jerry’s Sporting Goods , wo er gute und bezahlbare Schuhe bekommen würde.«
    An dieser Stelle setzte Hazel die Geschichte fort. »Als Hal nach der Schule nach Hause kam, wollte er sofort dort hin. Ich war mir nicht sicher, was ich machen sollte. Ich dachte daran, Charlie anzurufen, aber ich konnte seine Stimme laut und deutlich in meinem Kopf hören: ›Kauf ihm die verdammten Schuhe‹ .«
    Ich musste lachen. »Das wäre meine Antwort gewesen, aber ich hätte es sicherlich ein bisschen anders formuliert.«
    »Weißt du, was ich für die Schuhe bezahlt habe? 120 Dollar. Ich hätte noch mehr ausgeben können, aber der Mitarbeiter meinte, die wären fast genauso gut wie die richtig teuren Schuhe. Außerdem schlug er mir vor, gleich zwei Paar zu kaufen, wenn ich nicht dauernd Hal‘s Füße riechen wollte. Ich wollte Hal sagen, dass er erst einmal mit einem Paar auskommen soll und dass wir das zweite Paar kaufen, wenn er wirklich beim Laufen bleiben will. Ich hörte aber schon wieder Charlie‘s Stimme in meinem Kopf: ›Wirklich klasse. Sag ihm, dass du nicht an ihn glaubst und dass er sowieso aufgeben wird. Du solltest ihn unterstützen und nicht an ihm zweifeln‹ . Also haben wir beide Paare gekauft. Siehst du Charlie, ich muss dich nicht anrufen. Ich weiß schon vorher, was du sagen wirst.«
    »Was sagst du dazu?« fragte ich Hal.
    Er lachte. »Ich habe mich gefragt, wer die ganzen