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Tim (German Edition)

Tim (German Edition)

Titel: Tim (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
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überlege es mir«, sagte ich und ging duschen.
    Während ich unter der Dusche stand, dachte ich über Pete‘s Frage nach. Aber als ich zu unserem Zimmer zurück ging, wusste ich aber noch immer nicht, was ich machen sollte. Als ich die Tür öffnete, lag Pete nackt auf seinem Bett, sein bestes Stück in der Hand. Noch bevor ich mich wirklich entschieden hatte, was ich tun sollte, saß ich auf seinem Bett. Das eine führte zum anderen und wir befriedigten uns gegenseitig.
    Nachdem wir beide fertig waren, setzte bei mir ein Schuldgefühl ein. Ich hatte Tim betrogen. Nun, eigentlich hatte ich das nicht, der Gedanke war irrational. Er hatte mir schließlich die Erlaubnis erteilt. Ich würde ihn hintergehen, wenn ich ihm verschweigen würde, was passiert war. Aber das Gefühl wollte trotzdem nicht weg gehen. In meinem sechsten Brief an Tim gestand ich ihm alles, detailliert und ausführlich. Auch meine Schuldgefühle verschwieg ich ihm nicht. Es kostete mich eine gewisse Überwindung, den Brief abzuschicken. Ich hatte Angst vor seiner Reaktion. Darüber zu reden war schließlich etwas anderes, als tatsächlich mit dem Thema konfrontiert zu werden.

    Tim‘s siebter Brief kam am 3. April bei mir an. Es dauerte einige Minuten, bis ich mich dazu überreden konnte, ihn auch zu öffnen. Ich war mir noch immer nicht sicher, was mich erwartete. Mit dem, was ich zu lesen bekam, hatte ich aber nicht gerechnet. Der Brief begann folgendermaßen:
Lieber Charlie,
es fiel mir wirklich schwer, diesen Brief nicht vor dem Ersten des Monats abzuschicken. Als ich deinen Brief bekommen hatte, war ich so erleichtert. Der Gedanke daran, dass du drei Jahre lang wie ein Mönch verbringen könntest, brach mir das Herz. Wie du ihn beschreibst, scheint Pete nett zu sein und ich sehe ihn nicht als Bedrohung an. Habe ich recht? Sag besser ja! Hihi. Ich wette diese Nacht war besser als eine einsame mit deiner Hand, nicht wahr? Nichts wie ran! Und das meine ich ernst.
    Diese Antwort haute mich aus den Socken. Natürlich hatte er recht. Pete war keine Bedrohung für ihn. Das schrieb ich ihm auch in meiner nächsten Antwort, Brief Nummer sieben. Ich versuchte auch, ihn darin zu bestärken, sich nicht zurück zu halten, sollte sich für ihn eine Gelegenheit ergeben.
    Die kurze Beziehung mit Pete, wenn man es überhaupt als Beziehung bezeichnen konnte, endete kurz nachdem ich Tim‘s achten Brief erhalten hatte. Ich saß an einem Nachmittag in unserem Zimmer und war gerade in ein Buch vertieft, als er von einer Vorlesung zurück kam. Er zog sich aus und legte sich aufs Bett.
    »Lust auf ein bisschen Spaß?«, fragte er.
    »Jetzt nicht, Pete. Vielleicht heute Abend«, antwortete ich. Ich wollte mich auf die Aufgabe konzentrieren und war nicht in der Stimmung.
    Er wollte nicht warten und kümmerte sich selbst um sein Problem. Nachdem er fertig war, zog er sich an und ging. Er fragte nie wieder nach Sex und ich auch nicht. In den nächsten Wochen entfernten wir uns weiter von einander und beschlossen, uns für das nächste Semester neue Mitbewohner zu suchen und getrennte Wege zu gehen. Wir blieben Freunde und grüßten uns, wenn wir uns trafen. Aber das war auch alles. Diese Geschichte teilte ich mit Tim in meinem achten Brief. Darüber hinaus erzählte ich ihm, dass ich den Sommer wieder im Camp White Elk als Betreuer verbringen würde. Das sollte keine große Überraschung sein.
    Die Überraschung erhielt ich jedoch zwei Wochen später, mit Tim‘s Juni-Brief. Er hatte eine Freundin, Tina.

Kapitel 30: Tim
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    Charlie‘s Mai-Brief machte mich traurig. Ich hatte nicht erwartet, dass seine Affäre mit Pete so ein schnelles Ende finden würde. Ich hätte es Charlie gegönnt, wenn sie ein bisschen länger gedauert hätte. Ich wollte nicht, dass er sich einsam fühlte.
    Zudem machte es mir sein Brief schwer, meinen eigenen zu schreiben. Ich hatte Tina kennen gelernt und sie war wirklich süß. Ich wusste, dass diese Neuigkeit Charlie schocken würde, also versuchte ich, ihn so gut ich konnte zu beruhigen. Sie war keine Bedrohung für ihn und ich hoffte, dass ich ihm das klarmachen konnte. Ich schrieb:
Lieber Charlie,
ich habe beschlossen, dass ich etwas über mich selbst herausfinden muss. Tina ist hübsch, witzig, intelligent und wirklich süß. Die Jungs in der Schule interessieren sich nicht für sie, was vor allem daran liegt, dass Tina ihnen nicht gibt, was sie von ihr wollen: Sex. Ich frage nicht danach. Deshalb passen wir vermutlich perfekt

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