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Tim (German Edition)

Tim (German Edition)

Titel: Tim (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
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Begeisterung für Tina und ihn aufzubringen. Richtig gelingen wollte es mir jedoch nicht. Der Gedanke, wohin diese Beziehung führen könnte, machte mir Angst. Das schrieb ich ihm aber nicht. Ich war mir aber sicher, dass er genau wusste, was ich dachte. Ich schrieb:
Genieße deine Zeit mit Tina und warte ab, wohin sich die Beziehung entwickelt. Denke bitte daran, dass du mir gegenüber zu nichts verpflichtet bist. Halte dich nicht zurück, okay? Schau, wohin es führt. Wenn eure Beziehung nirgendwo hin führt, wird unsere Liebe stärker sein. Wenn sich daraus mehr entwickelt, dann war unsere Liebe einfach nicht vorbestimmt. Sollte das der Fall sein, ist es besser, wenn wir es früher wissen als später. Genieße es und mache dir keine Sorgen.
    Meinen Brief ergänzte ich mit Neuigkeiten von Tom und Ronnie und erzählte ein bisschen von den ersten Tagen im Camp. Schweren Herzens schickte ich meinen Brief ab.

    Ein paar Tage bevor Ronnie das Camp wieder verließ, suchte er mich und fragte, ob ich Zeit für ein Gespräch hätte. Natürlich stimmte ich zu und wir gingen ein Stück spazieren.
    »Danke dafür, dass du Charlie bist und mich Ronnie sein lässt«, sagte er nachdenklich. »Viele Leute denken, dass ich anders sein sollte. Sie meinen, ich sollte bei den Spielen mitmachen, mit den anderen raufen, einfach dazu gehören. Aber das bin einfach nicht ich. Sag mir, warum habt ihr euch letztes Jahr dazu entschieden, Hal zu ändern, mich aber in Ruhe zu lassen?«
    Ich überlegte einen Moment, bevor ich ihm antwortete. »Hal war Tom‘s Idee. Tim und Franklin haben ihm natürlich geholfen. Genauso wie wir alle. Aber im Prinzip war es Tom‘s Show. Auch du kamst zur Sprache, aber ich sagte ihnen, dass du im Vergleich zu Hal nicht unglücklich warst und mit deiner Rolle zufrieden ausgesehen hast. Ich denke, ich hatte recht. Aber sag mir eins: warum kommst du ins Camp, wo du dem Druck ausgesetzt bist, anders zu sein?«
    »Das ist einfach«, antwortete er grinsend. »Ich wusste, dass du hier sein würdest. Und Tom.«
    »Das erklärt vielleicht dieses Jahr. Aber warum letztes Jahr?«
    »Mom hat mich dazu gedrängt. Es war aber nicht so, dass ich versucht hätte, mich dagegen zu wehren. Das Camp ist entspannend und es lenkt mich vom Lesen und Lernen ab.«
    »Aber du liest auch hier die ganze Zeit«, warf ich ein.
    »Hast du mal gesehen, was ich hier lese? Mystery und Science Fiction. Zuhause sind es Wissenschafts- und Lehrbücher.«
    »Wessen Idee ist das? Die deiner Eltern? Oder deiner Lehrer?«
    »Nein, das bin schon ich selbst. Ich mag mein Leben und das Lernen. Aber bei der Aussicht, drei Wochen mit dir hier zu verbringen — die Entscheidung fiel mir nicht schwer.«
    »Ronnie, ich hatte letztes Jahr den Eindruck, dass ich dich vernachlässigt und zu viel Zeit mit Tim und Hal verbracht habe.«
    »Das war aber nicht so, Charlie. Du warst immer da, wenn ich dich brauchte. Du warst immer nett zum mir. Nein, nett ist das falsche Wort. Liebevoll . Ja, das passt besser. Und du hast mich einfach sein lassen, wie ich bin. Und dann die Gang, alle waren so toll. Ich habe meine Bücher ab und zu vermisst, das gebe ich zu. Aber ich war noch nie glücklicher in meinem Leben. Alle waren so nett und ließen mich einfach Ronnie sein. Du kannst dir nicht vorstellen, was für ein tolles Gefühl das war.«
    »Danke, Ronnie. Du hast mir den Tag versüßt«, sagte ich. »Ich mag dich wirklich sehr.« Wir umarmten uns einen Moment und Ronnie machte sich auf, um seiner Lieblingsbeschäftigung nachzugehen. Er setzte sich mit einem Buch unter einen Baum.

    Am darauf folgenden Sonntag reisten Ronnie und Tom ab. Franklin, Andy und Jim kamen dafür. Sie würden die nächsten 4 Wochen im Camp verbringen. Franklin war wieder in meiner Gruppe, Andy und Jim gehörten allerdings nicht dazu. Tom und Ronnie hatten sich mit dem Trio abgesprochen, damit sie ein bisschen Zeit zu fünft verbringen konnten. Franklin kam nach dem Frühstück mit seinen Eltern an, dicht gefolgt von den beiden anderen, die gemeinsam von Jim‘s Eltern gebracht wurden. Die drei begrüßten mich kurz, machten sich aber sofort auf die Suche nach Tom und Ronnie. Franklin‘s Eltern, Peter und Norma, baten mich um ein Gespräch, nachdem die Jungs verschwunden waren.
    »Charlie, Franklin hat das ganze Jahr über dich gesprochen«, sagte Norma lächelnd. »Er redet auch viel von den anderen Jungs, vor allem von Tim und Hal. Er behauptet, dass Tim in dich verliebt ist und dass Hal hier ein

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