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Tim (German Edition)

Tim (German Edition)

Titel: Tim (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
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ihn nicht sehen zu können. Außerdem gestand ich ihm, dass ich insgeheim gehofft hatte, dass er da sein würde. Ich beschrieb ihm mein kleines Apartment, erzählte von der Arbeit und natürlich auch von Priscy. Ich verschwieg ihm auch nicht unsere Unterhaltung und fragte ihn nach seinen Gedanken zu einer möglichen Beziehung mit Priscy.

Kapitel 50: Tim
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    Ich freute mich darüber, dass Charlie Priscy kennengelernt hatte. Er brauchte jemanden zum reden, genauso wie ich. Deswegen tat es gut, in seinem Brief davon zu lesen. Vielleicht könnte sich ja sogar mehr daraus entwickeln? Priscy klang wirklich nett. Als ich las, was Charlie über ihre direkte Art geschrieben hatte, vermutete ich, dass selbst Tina noch etwas von ihr lernen konnte.
    In meinem August-Brief erzählte ich ihm vom Camp. Die ganze Gang hatte es geschafft, in den zwei Wochen im Camp White Elk zu sein. Bis auf Charlie natürlich, was uns alle ein bisschen traurig machte. Einige der Jungs mussten dafür ihre Sommerpläne ändern. Franklin beendete sogar einen ziemlich lukrativen Sommer-Job vorzeitig, um bei uns sein zu können. Wir sagten ihm, dass er das nicht hätte tun müssen, aber er war sich sicher, dass er diese zwei Wochen um nichts auf der Welt hätte verpassen wollen.
    Hal verbrachte seinen Sommer genau so, wie es jeder von ihm erwartet hatte. Er lief in den Wäldern rund um Camp White Elk , so viel wie er konnte. Aber jeden Abend machte er auch bei allem anderen mit, was uns in den Sinn kam oder was auf dem Camp-Programm stand. Hal und ich hatten mehrere lange Gespräche, in denen er mir gestand, dass er nie glücklicher war als an den Tagen, die er in diesen Wäldern verbringen konnte. Er nahm sich vor, in jedem Jahr mindestens eine Woche im Sommer hier zu verbringen. Er liebte diese Wälder, weil er hier seine Leidenschaft entdeckt hatte.
    Jim und Andy entdeckten ihre Gefühle füreinander wieder. Sie beschlossen, die zwei Wochen zu genießen, ohne sich zu irgendetwas zu verpflichten. Beide waren nach wie vor an Mädchen interessiert, waren aber der Meinung, dass sie trotzdem Spaß zusammen haben könnten. Hal erwischte sie mehrfach im Wald zusammen, verlor mir gegenüber aber nie ein Wort darüber. Es waren Jim und Andy, die mir kurz vor ihrer Abreise davon erzählten. Sie vermuteten, dass sie Hal eine ziemlich heiße Show geboten hatten. Nachdem er sie das zweite Mal erwischt hatte, ignorierten sie Hal einfach und ließen sich nicht stören.
    Ronnie kam mit einem kleinen Bauch im Camp an. Tom und ich merkten es sofort, sagten aber nichts. Aber schon am zweiten Tag kam er selbst zu uns und bat um Hilfe.
    »Jungs, ich bin zu fett. Ich glaube, ich lese zu viel und bewege mich zu wenig. Ich brauche eure Hilfe.«
    »Heißt das, wir dürfen endlich einen neuen Ronnie erschaffen?«, fragte Tom.
    »An dem Bauch dürft ihr arbeiten. Aber von den Klamotten, den Haaren und meinen Gewohnheiten lasst ihr die Finger.«
    »Okay, verstehe.«
    »Du hast zwei Möglichkeiten«, meldete ich mich zu Wort. »Du kannst entweder aufhören zu essen oder anfangen, dich zu bewegen.«
    »Ich weiß, aber ich brauche dabei Hilfe.«
    »Okay. So machen wir es: zwischen den Mahlzeiten gibt es nur noch Wasser für dich. Beim Essen passen wir auf, was und wie viel du isst«, schlug Tom vor. »Was machen wir mit der Bewegung?«, fragte er mich.
    »Er muss mit Hal laufen. Zumindest morgens die erste Meile. Die läuft er dann alleine wieder zurück. Also 2 Meilen jeden Morgen. Am Nachmittag eine Stunde schwimmen mit mir. Wie klingt das, Ronnie?«
    »Wie die Hölle«, sagte er und stöhnte. Er hatte aber ein Lächeln auf den Lippen.
    »Es liegt an dir. Wenn du das zwei Wochen durchhältst und dich anschließend noch halb so viel bewegst, bleibst du fit und musst dich nicht mehr schämen.«
    »Okay. Hiermit habt ihr die Genehmigung, alles dafür zu tun, dass ich das durchhalte. Bindet mich fest, wenn das der einzige Weg ist, mich vom Naschen abzuhalten. Verprügelt mich, wenn ich die 2 Meilen nicht laufe. Wenn ich aufgeben will, zwingt mich dazu, weiter zu machen. Und das meine ich ernst.«
    Wir nahmen ihn beim Wort und schickten ihn jeden Morgen mit Hal zusammen laufen. Ich schwamm mit ihm und Tom achtete darauf, dass Ronnie nicht zu viel aß. Bei ihm war es wie bei Hal: wir mussten ihn nur an die Hand nehmen und ihm den richtigen Weg zeigen. Ronnie nahm in den zwei Wochen ein paar Pfund ab und auch nach dem Camp lief er jeden Morgen brav ein paar Meilen, um in Form zu

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