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Tim (German Edition)

Tim (German Edition)

Titel: Tim (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
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outen. Die zweite Möglichkeit ist, dass sich Tim und Tina richtig ineinander verlieben. Ich habe Tim von Anfang an gesagt, dass er sich jemanden in seinem Alter suchen soll. Sollte das passieren, dann würde ich mich für ihn freuen. Gerade deswegen haben wir ja den Deal mit den 40 Monaten. Aber bevor du denkst, dass ich großzügig bin: ich kenne Tim. Es wird nicht passieren und wir werden im Januar 2005 zusammen sein. Warte ab.«
    Die Frage nach den Olympischen Spielen in Athen war für Tim nicht so einfach zu beantworten.
    »Das hat persönliche Gründe. Ich möchte versuchen, mich für die Spiele in Peking 2008 zu qualifizieren. Athen spielt in meinen Überlegungen keine Rolle«, war seine Standard-Antwort auf diese Frage. Die Medien spekulierten wie wild über den wahren Grund, aber niemand kam auch nur ansatzweise dahinter, was die persönlichen Gründe waren.
    Anfang September erreichte mich Tim‘s nächster Brief:
Charlie, das schwerste war, dort Springen zu müssen, ohne dich bei mir zu haben. Und auch nächstes Jahr werde ich auf dich verzichten müssen. Verdammt, das ist härter als ohne dich einschlafen zu müssen. Du fehlst mir so.
    Dem Brief lag auch eine Notiz von Norman und Betsy bei. Sie schrieben, dass Tim sich entschieden hatte, Coach Nelson von mir zu erzählen. Sie waren sich sicher, dass es Tim‘s Beziehung zu seinem Coach nicht negativ beeinflussen würde. Im Gegenteil. Sie waren der Meinung, dass es ihm helfen würde, Tim in Zukunft noch besser unterstützen zu können. Vor allem aufgrund des Drucks, den er als National Champion zu spüren bekommen würde.
    In meiner Antwort an Tim gratulierte ich ihm zu seinem Erfolg und sagte ihm, wie stolz ich auf ihn war. Ich stimmte ihm zu, dass es vermutlich gut war, seinem Coach von mir zu erzählen. Es war ihm gegenüber fairer und ich stimmte Norman zu, dass er Tim besser helfen konnte, mit dem Druck umzugehen, wenn er die Wahrheit kannte. Damit ging Brief Nummer 24 auf die Reise.

Kapitel 54: Tim
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    Nach den Nationals vereinbarten wir ein Treffen mit Coach Nelson, um über das nächste Jahr zu sprechen. Mom und Dad waren bei dem Treffen dabei. Wir hatten beschlossen, ihm von Charlie zu erzählen.
    Ich glaubte, dass es keine Probleme verursachen würde, aber hundertprozentig kann man sich nie sicher sein. Deswegen war ich dementsprechend nervös. Um ehrlich zu sein, ich war wesentlich nervöser als bei vielen meiner Wettkämpfe.
    Coach Nelson begrüßte uns und eröffnete das Gespräch, indem er sich bei Mom und Dad bedankte, dass sie mich zu keinem leistungsstarken Privattrainer geschleppt hatten.
    »Tim trifft seine eigenen Entscheidungen, wie Sie wissen«, antwortete Dad. »Wir unterstützen ihn so gut wir können und geben ihm einen Rat, wenn er danach fragt. Aber wir mischen uns nicht ein.«
    »Ich glaube, über einen anderen Trainer haben wir nie auch nur ein Wort gesprochen«, ergänzte Mom. »Ich bezweifle, dass Tim selbst auch nur einen einzigen Gedanken daran verschwendet hat.«
    Ich nickte zustimmend.
    »Tim, bist du dir bewusst, welcher Druck auf dich zukommen wird? Niemand versteht, warum du nicht nach Athen willst«, sagte Coach zu mir.
    »Das ist kein Problem. Ich werde im Turmspringen im nächsten Jahr ausschließlich für die High School antreten. Außerdem werde ich allen größeren Wettkämpfen aus dem Weg gehen. Zumindest bis die Qualifikationen für Athen vorbei sind«, verkündete ich.
    »Ist dir klar, dass so etwas den Druck auf dich nur noch verstärken könnte?«, gab Coach Nelson zu bedenken. »Ich halte das für keine gute Idee.« Er sagte seine Meinung, aber er wusste, dass es meine Entscheidung sein würde.
    »Ich glaube, in diesem Jahr sollte ich mehr fürs Turnen tun. Ich würde gerne 3 mal morgens in der Turnhalle trainieren anstatt fürs Turmspringen. Ist das okay für Sie?«, antwortete ich.
    »Tim, wenn ich in den letzten Jahren eines gelernt habe, dann dass du deinen eigenen Zeitplan aufstellst. Du triffst deine Entscheidungen selbst und es waren bisher immer die richtigen. Du wirst so oder so der Star-Springer in den Twin Cities sein, egal ob du trainierst oder nicht. Aber ich mache mir keine Sorgen, da du ohnehin mehr trainieren wirst als jeder andere im Team. Ich kenne dich inzwischen.«
    Ich sagte ihm, dass ich meinen Trainingsplan dann gerne wie vorgeschlagen ändern möchte. Coach Nelson stimmte ohne mit der Wimper zu zucken zu. Anschließend erzählte ich ihm von Charlie, dem Sommercamp, unserer

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