Tim und Charlie (Tim: Teil 2) (German Edition)
klingt verlockend, aber nicht ihr Turmsprung-Angebot. Er weiß, dass ich nicht auf die University of Minnesota und wahrscheinlich auch nicht an die IU gehen werde. Er hat dem Coach an der Indiana University aber gesagt, dass er mich zu einem guten Abendessen einladen soll. Als dieser mich anrief, sagte ich ihm wörtlich: ›Ich bin mir fast sicher, dass ich auf eine kleinere Schule gehen werde. Aber ich bin sowieso in Indiana. Ich würde mich freuen, Sie kennen zu lernen‹ . Am nächsten Tag erhielt ich einen Anruf vom Turmsprung-Coach der IU . Er sagte mir, dass er mich gerne treffen würde, wenn ich dort bin. Wenn sie nicht verstehen, dass sie mich höchstwahrscheinlich nicht bekommen werden, liegt das nicht an mir, sondern daran, dass sie mir nicht zugehört haben.«
»Es gibt bestimmt nicht viele Trainer im Turmsprung- und Turn-Bereich in diesem Land, die ihm nicht gerne mal die Hand schütteln und vor ihren Kollegen damit angeben würden, dass sie mit Tim Essen gegangen sind. Er wird auch seine Sportsachen mitnehmen und ihnen etwas vorführen, wenn sie ihn darum bitten. Und ich bin mir sicher, dass sie das tun werden.«
»Und wie erklärt er dich?«, fragte mich Dad.
»Ich fahre ihn. Er ist nach Bloomington gekommen, indem er bei mir mitgefahren ist, weil ich meine Eltern besuchen wollte.«
»Wann müsst ihr dort sein?«, fragte Mom.
»Gegen 10 Uhr«, antwortete ich. »Wir sollten um 8:15 Uhr hier los fahren, damit wir genug Zeit haben, um einen Parkplatz zu finden und das Büro ausfindig zu machen.«
»Dann sollten wir jetzt wirklich gute Nacht sagen«, schlug Mom vor.
Ich ging in mein Zimmer und wartete ein paar Minuten, bis Tim zu mir kam. Er hatte dafür gesorgt, dass sein Bett im Gästezimmer so aussah, als hätte er darin geschlafen.
»Das lief ja nicht so schlecht«, sagte er und küsste mich.
»Das stimmt. Es hätte schlechter laufen können. Ich denke, dass es geholfen hat, dass du dabei warst.«
Tim‘s Wackeln hatte mir in der Nacht zuvor so gefehlt. Ich genoss es an diesem Abend in vollen Zügen. Es dauerte eine Weile, bis wir schließlich einschlafen konnten.
Tim wollte am Morgen unbedingt noch ein bisschen laufen, bevor wir nach Bloomington fuhren. Das hieß, dass wir früher aufstehen mussten, als mir eigentlich lieb war. Aber ich stimmte zu, zugegebenermaßen etwas widerwillig. Mir wäre es lieber gewesen, ein bisschen länger zu schlafen. Nach einer Dusche und einem schnellen Frühstück machten wir uns schließlich auf den Weg. Wir brauchten knapp eineinhalb Stunden bis nach Bloomington.
Im Sportzentrum trafen wir den Sportdirektor, der uns die Trainer für das Turmsprung-Team und den Gymnastik-Bereich vorstellte. Es war lustig, die Verantwortlichen der IU zu beobachten. Coach Burns von der University of Minnesota musste ihnen gesagt haben, dass sie sich vor Tim besser als Einheit präsentieren sollten. Es gelang ihnen nur ansatzweise. Auch Tim bemerkte die gespielte Harmonie und schaute mich belustigt an. Nach ein bisschen Smalltalk wurde uns der Campus gezeigt. Anschließend trafen wir die Teams.
Die Trainer waren begeistert, als Tim danach fragte, ob er am Training teilnehmen durfte. Tim zog sich also um und ging zum Rest des Teams in die Schwimmhalle. Tim wirkte ein bisschen verloren und wie ein kleines Kind zwischen den Studenten, die größtenteils über 1,80 Meter groß waren. Sie konnten es auch nicht sein lassen, ihn so zu behandeln.
»Bist du überhaupt schon mal vom Turm gesprungen?«, fragte einer überheblich.
»Ja, klar. Aber es wirkt schon ziemlich hoch von da oben, oder?«, antworte Tim cool.
Der Coach forderte alle dazu auf, ein paar Runden zu schwimmen. Tim machte sofort mit. Anschließend schickte er die Springer auf den Sprungturm. Er verlangte einen relativ einfachen Sprung, den auch jeder recht gut vorführte. Er sagte zu Tim, dass er jeden Sprung machen kann, den er möchte. Tim hielt sich aber an die Vorgaben für das Team und zeigte den gleichen Sprung. Er war perfekt.
»10!«, rief der Coach, nachdem Tim wieder aufgetaucht war.
»Mein Gott«, staunte einer der Springer, der in meiner Nähe stand.
Der Trainer bat Tim darum, ein paar Sprünge zu machen. Der Bitte kam Tim gerne nach. Er zeigte 6 der schwierigsten Sprünge. Alle waren perfekt, bis auf den letzten. Dort stimmte die Fußstellung nicht ganz und es spritzte zu sehr, als Tim ins Wasser eintauchte.
Der Coach schaute sein Team an, das um ihn herum versammelt war.
»Unabhängig davon, ob er
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