Tim und Charlie (Tim: Teil 2) (German Edition)

diesen Moment dachten, als sie diese Ereignisse live im Fernsehen verfolgten.
    Es dauerte eine Stunde, um die Schwimmhalle leer zu bekommen. Susan, Bill und Eddie waren bereits unterwegs, um ihre Geschichten einzureichen. Mike war auch in Eile, um die Fotos zu den Geschichten entwickeln zu lassen.
    Die Kernaussage der Geschichten war bereits bei den Agenturen, aber die richtigen Geschichten, die auch Hintergrundinformationen enthielten, gab es nur in Minneapolis, Chicago und Grand Forks und von drei großartigen Reportern.

    Wir luden Bill zum Abendessen ein und sagten ihm, dass er alles schreiben konnte, worüber beim Essen gesprochen wurde.
    Wir baten ihn jedoch, uns den Artikel vorher zu zeigen, was er auch immer tat.
    Er schrieb immer mit einem Feingefühl für unsere Situation, dass wir ihm nie sagen mussten, dass er ein Detail entfernen sollte.
    »Ich glaube, ich vermisse das Turmspringen bereits«, sagte Tim etwa nach der Hälfte des Essens. »Und ich bin heute erst zurückgetreten.«
    Niemand wusste so richtig, was er sagen sollte. Bill wechselte deshalb das Thema.
    »Gehst du eigentlich auf deinen Abschlussball?«
    Diese Frage traf Tim unvorbereitet. Er dachte eine Minute darüber nach.
    »Ich glaube nicht, dass die Organisatoren auf einen schwulen Jungen vorbereitet sind.«
    »Das ist deren Problem«, sagte ich. »Und du bist an deiner Schule akzeptiert.«
    »Es gibt einen Grund, warum sie darauf bestehen, dass ein Junge ein Mädchen mitbringen muss. Die meisten Mädchen trauen sich nicht, einen Jungen zu fragen. Deshalb muss man ein Date mitbringen, wenn man dort hin gehen will.«
    »Dann geh doch mit Tina.«
    »Ich soll ohne dich auf meinen Abschlussball gehen? Niemals.«
    »Dieses niemals kenne ich«, sagte Norman. »Das ist sein nicht verhandelbares niemals .«
    »Dann müssen wir uns etwas einfallen lassen«, sagte ich.
    Als wir an diesem Abend im Bett lagen, sprachen wir noch einmal darüber. Wir hatten beide keine Idee, wie man das Problem lösen konnte, aber wir hatten noch ein bisschen Zeit, um uns damit zu beschäftigen.

32 Tim
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    Wir ließen uns etwas einfallen, jedoch nicht so, wie man erwarten könnte. Ich sprach Tina nach der Schule darauf an. Sie dachte kurz darüber nach und schon sprudelten die Ideen nur so aus ihr heraus.
    »Hal und Sue müssen auch kommen«, sagte sie. »Und Carl und Carol. Du und Charlie. Und ich bring Merle mit.«
    »Merle? Moment mal! Ich dachte, du gehst mit Mike aus?«, fragte ich erstaunt.
    »Oh, verdammt. Ihr wart in Michigan, als wir uns getrennt haben.«
    »Ihr habt euch getrennt? Was ist passiert?«
    In diesem Moment kam Charlie zu uns, der mich zum Training begleiten wollte. Ich küsste ihn zur Begrüßung, wandte mich aber wieder an Tina.
    »Ich glaube, wir brauchen ein bisschen mehr Zeit für diese Unterhaltung. Ich hatte heute eigentlich vor, mit dem Team zu trainieren, aber das hier ist wichtiger. Wir sollten irgendwo hin gehen, wo wir in Ruhe reden können.«
    »Wie wäre es mit dem Western ?«, schlug Charlie vor. »Die würden uns eher rein lassen, uns mit Cola versorgen und wir können etwas zu essen bestellen. Es wäre dann aber ein sehr frühes Abendessen.«
    Das Western Steakhouse war ein angenehmes Restaurant, in dem wir schon ein paar Mal waren.
    »Gute Idee«, stimmte ich zu. »Was meinst du, Tina?«
    »Ich bin dabei.«
    Wir gingen zum Auto und Charlie fuhr uns hin.
    Es war 15:30 Uhr und sie ließen uns tatsächlich schon rein und gaben uns einen Tisch. Ich rief Mom an, um ihr zu sagen, dass wir heute nicht zum Abendessen kommen würden.
    »Okay, Tina. Was ist passiert?«
    »Also erst einmal: Mike und ich, wir mögen uns wirklich sehr. Wir waren dabei, uns in einander zu verlieben. Ich glaube, wir haben beide gehofft, den Einen gefunden zu haben. Daran hat sich auch nicht wirklich etwas geändert. Aber sich verlieben bedeutet auch, miteinander zu reden. Über die Pläne, Träume und Hoffnungen, die man im Leben hat. Dabei haben wir entdeckt, dass wir niemals den Rest unseres Lebens miteinander verbringen können. Mike möchte Fotograf werden. Wie du weißt, ist er verdammt gut. Aber er will herum reisen, überall Fotos machen und die Welt sehen. Er träumt von einer Frau, die mit ihm reist. Eine Schriftstellerin vielleicht oder eine andere Fotografin. Als ich ihn nach Kindern fragte, blickte er finster drein. Er möchte Kinder, deswegen aber nicht seinen Lebensstil ändern.«
    Sie dachte einen Moment nach und lächelte traurig.
    »Was mich