Time of Lust | Absolute Hingabe | Band 2 | Roman von Megan Parker
er jetzt seine Nummer finden würde, er würde sie bestimmt auch löschen. Aber was sollte ich dagegen unternehmen? Verzweifelt setzte ich mich auf mein Bett und versuchte, ruhig zu bleiben. Nach einer Minute gab er es mir zurück. Er küsste mich auf die Stirn und seine Stimme hatte geradezu etwas Versöhnliches. »Entschuldige bitte, ich muss anscheinend erst wieder lernen, dir zu vertrauen.«
Mit großen Augen sah ich ihn an und nickte sprachlos.
Kaum war David gegangen, durchforstete ich verwirrt meine Kontakte. Völlig aufgelöst musste ich feststellen, dass es weder unter dem Namen »Jude« noch unter »Kentrall« Einträge in meinem Handy gab. Ich war verzweifelt. Jude hatte doch gesagt, er hätte seine Nummer eingespeichert. Immer wieder blätterte ich vor und zurück, schließlich wurde ich bei einem anderen Namen stutzig ... Angela. Ein breites Grinsen überkam mich. Ich kannte keine Angela und das war eindeutig eine neue lange Handynummer. Na klar, er hatte Angel inkognito in unsere kleine Familie aufgenommen. Wie intelligent! Jude dachte wirklich an alles.
***
Am nächsten Morgen weckte mich zum ersten Mal Hayle. Er saß an meinem Bett und schüttelte mich am Arm. Verschlafen rieb ich mir die Augen.
»Komm schon«, drängelte er. »Ich soll dir heute alles erklären. Oder willst du, dass David auf dich sauer ist?«
»Wie spät ist es?«
»Sechs.«
»Bist du verrückt? David steht vor halb acht nicht auf!«
»Ja, aber wir haben kein Frühstück mehr. Zieh dich an! Wir gehen einkaufen.«
Ich stöhnte genervt. Widerwillig schleppte ich mich ins Bad, Katzenwäsche, frische Kleidung, ich drehte meine Haare zusammen und war nach kaum zehn Minuten aufbruchbereit. Hayle nahm mich an der Hand und wir verließen das Haus. Es war schrecklich kalt, windig, und noch dunkel. Ich versank in Selbstmitleid, fand das alles ganz furchtbar ungerecht.
Im Supermarkt erklärte Hayle mir, worauf ich bei den Einkäufen achten sollte. Danach machten wir noch kurz Halt bei einem Bäcker und einem Bio-Gemüse-Laden. Vier schwere Taschen schleppten wir nach Hause. »Vielleicht ist es besser, du gehst täglich einkaufen, dann hast du nicht so schwer zu tragen«, meinte er, »aber jetzt kommen wir sicher ein paar Tage aus.«
Wir bereiteten gemeinsam das Frühstück vor. David gesellte sich etwas später zu uns und danach musste ich wieder allein wegräumen. Wir redeten nicht besonders viel. David wirkte sehr kühl und abweisend. Aber ich wusste, was ich zu tun hatte, damit sich das besserte ... Zum ersten Mal erkundete ich unseren Abstellraum und fand diverse Putz-Utensilien. Ich wollte David meinen guten Willen beweisen und begann mit meiner Aufgabe in seinem Trakt der riesigen Wohnung. Doch alles gestaltete sich viel zeitaufwändiger, als ich vermutete hätte, vor allem die Badezimmer. Hayle holte mich zu Mittag und zeigte mir seine Kochbücher. Am Nachmittag war ich mit unserer Wäsche und unzähligen Hemden beschäftigt, die gebügelt werden wollten. Der dritte Küchendienst raubte mir dann meine letzten Kräfte und am Abend schlief ich ein, ohne auch nur ein einziges Mal an Angel gedacht zu haben.
***
Der nächste Tag verlief dafür etwas angenehmer, denn geputzt wurde nur an jedem zweiten Tag. Ich brauchte mich also nur auf die Küche zu konzentrieren und Hayle half mir wieder. David ging mir nach wie vor aus dem Weg.
Den Nachmittag verbrachte ich vor dem Laptop. Ich las gerade meine E-Mails, als er mir seine Pläne für den Abend mitteilte: »Hayle und ich sehen uns heute ein Musical an und wir essen danach auswärts.«
Ich musste mir das Grinsen verkneifen und nickte gespielt enttäuscht. Gegen achtzehn Uhr waren beide weg ... und sofort schlug mein Herz für Angel . Eine kleine Einschränkung hatte ich mir allerdings selbst auferlegt. Ich beschloss, Jude zu schreiben, dass ich nicht allein war, um zu testen, wie weit er gehen würde. Ich holte Angel aus seinem Versteck, legte eine CD ein und machte es mir im Bett gemütlich. Nach kurzer Überlegung tippte ich in mein Handy: »David ist zu Hause, aber ich brauche dich so sehr. Bitte Jude, gib mir Angel .«
Bevor ich die Nachricht abschickte, ließ ich Angel zwischen meine Beine gleiten. Meine lüsternen Gedanken an Jude hatten bereits feuchte Spuren hinterlassen und erleichterten ihm nun ein geschmeidiges Eindringen. Gespannt drückte ich auf »senden« und wartete. Minuten vergingen und nichts passierte. Ich drehte mich zur Seite und überlegte ernsthaft,
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