Time to Die - Stirb noch einmal
Copeland. “Sam und Sawyer haben mir versichert, dass Sie …”
“Jetzt rücken Sie schon raus mit der Sprache”, fiel Deke ihm ungeduldig ins Wort.
Copeland runzelte die Stirn. “Vor ein paar Monaten sind wir mehr oder weniger zufällig auf etwas Interessantes gestoßen”, setzte Copeland an. “Es geht um eine terroristische Vereinigung, die sich Majeed nennt und hier irgendwo im Süden der Vereinigten Staaten agiert. Diese Gruppe plant eine Reihe von Anschlägen auf Einrichtungen der Regierung, möglicherweise an Weihnachten.”
“Und was hat das mit Lufti, Holston und Gazsi zu tun? Verdächtigen Sie denn einen der drei, dem Majeed anzugehören?”
“Es bestehen Verdachtsmomente gegen jeden dieser drei Männer. Wir haben über hundert Personen im Visier; mehr kann ich Ihnen momentan nicht sagen. Ich muss Sie aber bitten, vorübergehend davon abzusehen, weiter im Leben der drei herumzuwühlen.”
“Und warum genau interessieren Sie sich für sie?” Deke ließ nicht locker.
“Jeder dieser drei Männer hat jemanden in der Familie, der einer radikalen Gruppe angehört. Noch können wir keinen der drei direkt mit dem Majeed in Verbindung bringen, aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich unser Verdacht gegen einen von ihnen erhärten wird.”
“Und Sie wissen im Moment noch nicht, welche Einrichtungen im Blickfeld der Attentäter sind?”
“Nein, momentan noch nicht.”, erwiderte Copeland.
“Sie wollen mir also sagen, dass Lexie Murroughs Leben in unmittelbarer Gefahr ist, aber …”
“Auszeit!”, unterbrach Sam Dundee ihn. “Rob wird zu gegebener Zeit alle Informationen mit uns teilen. Bis dahin ist es an uns, dafür zu sorgen, dass Miss Murrough und Miss Bedell nichts passiert.”
Deke sah dem Agenten direkt in die Augen. “Haben Sie Hinweise darauf, dass einer der drei einen Grund hätte, Lexie Murrough zu töten?”
“Nach dem jetzigen Stand der Ermittlungen ist keiner der drei Männer eindeutig tatverdächtig”, antwortete Copeland. “Aber jeder von ihnen hat eine Verbindung nach Gadi. Holston genauso wie Gazsi und Lufti.”
21. KAPITEL
A m Abend des Wohltätigkeitsballs war die Villa Bedell erfüllt von festlicher, beinahe ausgelassener Stimmung. Alle Fenster des riesigen Haupthauses waren hell erleuchtet, und in der Auffahrt tummelten sich die Limousinen und teuren Sportwagen. Aus dem Haus drang beschwingte Tanzmusik in die kalte Dezemberluft. Die Leute waren sich einig, dass sich Schnee anzukündigen schien, und schwärmten davon, wie schön es wäre, einmal richtig weiße Weihnachten zu erleben. Das kam nicht oft vor in Chattanooga.
Obwohl Deke in seinem Job oft einen Anzug und ab und an auch einen Smoking tragen musste, war der feine Zwirn nicht sein Element. Er war eben ein Junge vom Land, dessen Vorstellung von formeller Kleidung sich lange Zeit im Tragen einer Krawatte erschöpft hatte. Aber so war nun einmal die Absprache: Die Zivilpolizisten und die drei Dundee-Agenten erschienen in Abendgarderobe, um nicht aufzufallen. Nur das Sicherheitsteam von Bedell, Inc. Security trug heute Abend Uniform.
Ty würde sich um Lexie kümmern und Geoff um Cara, sodass Deke sich frei im Raum bewegen und den Überblick bewahren konnte. Die beiden Frauen sollten ihren großen Auftritt in genau fünfzehn Minuten haben. Deke ging für einen kurzen Moment auf die Veranda, um frische Luft zu schnappen. Aus einer Ecke beobachtete er, wie sich die gesamte High Society von Chattanooga ins Haus schob: alter Geldadel und Neureiche, Stars, Sternchen und Politiker. Jeder, der genug besaß, um großzügig zu spenden, war eingeladen worden.
Als ein kalter Windstoß um die Hausecke fegte, wünschte Deke, er hätte seinen Mantel angezogen. Es war wirklich bitterkalt.
Er spürte die Gegenwart des anderen Mannes, bevor er ihn aus dem Augenwinkel erspähte. Lieutenant Desmond schien von der Kleiderordnung ebenso begeistert zu sein wie Deke. Nichtsdestotrotz stand ihm sein Smoking hervorragend. Er sah ausnehmend elegant aus.
“Mir ist überhaupt nicht wohl bei der Sache”, begrüßte ihn Bain, als er auf ihn zukam. “Es gibt einfach zu viele Unbekannte in dieser Gleichung. Zu viel könnte schiefgehen.”
“Ich hoffe nur, keiner von Ihren Männern oder vom Sicherheitsteam verliert die Nerven.”
“Keine Sorge”, versicherte Desmond. “Die Männer sind alle hervorragend ausgebildet.”
Deke nickte. “Ich werde trotzdem den ganzen Abend in Lexies Nähe bleiben.”
“Und ich in
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