Time to Die - Stirb noch einmal
Leben.
“Lexie lässt mich ihr helfen. Du kannst mich also gegen Mittag wieder abholen.” Toni stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn.
Während sie ihn küsste, dachte er daran, wie einfach es wäre, sie jetzt zu erwürgen. Als sie von ihm abließ und Anstalten machte, zum Aufzug zu laufen, winkte er ihr zum Abschied zu. Kaum hatte sie ihm den Rücken zugedreht, schlich er ihr hinterher, holte seine Waffe aus der Jacke und zog ihr den Griff über den Kopf, so fest er nur konnte. Er fing ihren bewusstlosen Körper noch im Fall auf und schleppte ihn quer durch die Eingangshalle zur Theke, wo er Toni neben dem toten Wachmann deponierte.
Dann betrat er den Aufzug.
Hoffentlich hatte dieser Bodyguard seinen Kaffee ganz ausgetrunken. Jafari war es gewesen, der Toni heute Morgen vorgeschlagen hatte, Lexie und Bronson einen Becher Kaffee mitzubringen. Er hatte sogar angeboten, selbst in die Kaffeebar zu springen. Bevor er mit den beiden Bechern ins Auto zurückgekehrt war, hatte er aber Schlafmittel in die Getränke geträufelt: ein sehr starkes Mittel in den Kaffee für den Bodyguard, ein leichtes in den Caffè Mocha. Schließlich wollte er Lexie Murrough nicht bewusstlos. Nur wehrlos.
Jafari näherte sich vorsichtig der offenen Tür zu Lexies Büro. Am Türrahmen hielt er an und lauschte. Stille. Als er um die Ecke bog und leise ins Zimmer trat, sah er Lexie, die auf dem Boden kniete und sich über Deke Bronson beugte. Er war offensichtlich bewusstlos.
“Miss Murrough?”, sprach Jafari sie an, als er im Zimmer stand.
Sie sah auf und blickte ihn mit leicht glasigen Augen an. “Helfen … Sie mir …”
Jafari eilte zu ihr und zog sie hoch. Als ihre Beine einknickten und sie zu fallen drohte, griff er ihr um die Hüfte. “Geht es Ihnen gut?”
“Deke … Helfen Sie Deke …”
“Mr. Bronson fehlt nichts”, erwiderte Jafari. “Er schläft nur. Wenn er seinen Kaffee vollständig ausgetrunken hat, wird er mehrere Stunden bewusstlos sein. Wenn er nicht alles getrunken hat, immerhin auch ein bis zwei Stunden.”
“Wovon … sprechen … Sie?”
“Fühlen Sie sich schläfrig?”, fragte Jafari. “Wenn ja, ist das nur die Wirkung des leichten Beruhigungsmittels, das ich in Ihren Kaffee getan habe. Sie werden schon bald wieder hellwach sein. Spätestens, wenn wir bei meinem Boot sind.”
“Boot?” Sie sah ihn überrascht an.
“Kommen Sie, Miss Murrough. Wir sollten Ihnen einen Mantel überziehen. Schließlich wollen wir nicht, dass Ihnen kalt wird auf unserem kleinen Ausflug, oder?”
“Toni?”
“Toni bleibt hier. Sie ist unten bei dem Wachmann. Mr. Bronson wird sie finden, wenn er aufwacht.”
Geoff fand Deke, als dieser gerade wieder zu Bewusstsein kam. Dekes Kopf hämmerte. Sein Gehirn schien platzen zu wollen, so als habe ihm jemand eine Axt übergezogen.
“Was zum Teufel …?” Geoff lief zu Deke hinüber und half ihm aufzustehen. “Geht es dir gut?”
“Betäubt”, stammelte Deke. “Kaffee.” Er sah zu dem kleinen Tischchen hinüber, auf dem der fast leere Becher stand.
“Wie viel hast du getrunken?”
“Genug. Wie lange war ich weg?” Deke versuchte, auf die Uhr zu sehen. Vor seinen Augen verschwamm alles. “Wo ist Lexie?” Er riss seinen Kopf hoch und sah sich nach ihr um.
“Sie ist nicht hier”, antwortete Geoff ruhig.
“Und Toni?”
“In der Lobby. Lieutenant Desmond ist bei ihr”, sagte Geoff. “Als wir ankamen, war die Lobby leer. Wir wussten gleich, dass irgendwas nicht stimmt.”
“Wir müssen Lexie finden.” Deke wankte in Richtung Tür.
Geoff griff nach seinem Arm, um ihm Halt zu geben. “Das werden wir. Versprochen.”
“Wie geht es Toni? Und der Wache?”
“Wir haben den Mann hinter der Empfangstheke gefunden. Tot. Ihm wurde aus nächster Nähe zwischen die Augen geschossen. Dann hat man ihn einfach dort abgeladen. Toni wurde bewusstlos geschlagen. Sie lag neben ihm. Desmond hat schon Verstärkung und einen Notarzt angefordert. Er bleibt bei Toni, bis sie da sind.”
Deke machte sich von Geoff los. “Ich muss sie finden!”
“Und wo willst du anfangen, nach ihr zu suchen?”
“Er hat sie, nicht wahr? Verdammt! Wie zum Teufel ist ihm das nur gelungen?” Deke hielt sich am Türrahmen fest.
“Hat Toni euch den Kaffee mitgebracht?”, fragte Geoff.
“Ja. Warum?” Deke hob den Kopf und sah Geoff über die Schulter hinweg an.
“Der Polizeichef hat alle verfügbaren Männer alarmiert. Sie gehen davon aus, dass es im Laufe des
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