Time to Die - Stirb noch einmal
würden Maliks Geschwister endlich nach Amerika kommen, um neben ihrer Ausbildung bei Helping Hands zu arbeiten. Auch das wollte organisiert werden.
Lexie nahm an ihrem Schreibtisch Platz; Deke postierte sich ihr gegenüber in eine Ecke. Sie sah hoch und lächelte ihn an. “Ich verspreche dir, dass wir nur bis zum Mittag bleiben und dann bis nach den Feiertagen nicht mehr wiederkommen.”
“Ich werde dich daran erinnern.”
“Ich habe über etwas nachgedacht.” Lexie wählte ihre Worte sehr vorsichtig, bevor sie weitersprach. “Wenn du nichts dagegen hast, würde ich Cara gerne fragen, ob wir das Gesindehaus benutzen dürfen.”
Deke grinste. “Warum sollte ich etwas dagegen haben? Mir gefällt die Idee.”
Bevor Lexie antworten konnte, flog ihre Bürotür auf und Toni kam mit zwei Plastikbechern in der Hand hereingestürmt. “Guten Morgen, ihr beiden.”
Lexie staunte. “Was machst du denn hier?”
“Ich bin immer noch deine Assistentin, oder? Das heißt, wenn du arbeitest, arbeite ich auch.” Toni reichte Deke einen der Becher und stellte den anderen vor Lexie auf den Tisch. “Ein Caffè Mocha ohne Sahne für dich.” Dann sah sie von Lexie zu Deke. “Und schwarzer Kaffee für Sie.”
“Vielen Dank”, sagte Deke lächelnd, bevor er einen Schluck von seinem Kaffee nahm.
“Du hättest heute wirklich nicht kommen müssen, und du hättest uns schon gar keinen Kaffee bringen müssen!”, rügte sie Lexie. “Aber wenn du schon mal da bist, freue ich mich natürlich über deine Hilfe. Ich muss ein gutes Dutzend Telefonate führen. Wenn du einen Teil davon übernehmen könntest …”
“Gib mir einfach eine Liste, und ich mache mich gleich an die Arbeit. Ich muss nur eben Jafari Bescheid geben.”
“Wo ist Jafari denn?”, fragte Deke.
“Er wartet unten”, antwortete Toni. “Er hat mich heute früh hergefahren. Ich wohne bei ihm, bis ich eine neue Bleibe gefunden habe.”
Als Toni aus dem Büro geschwebt war, nippte Lexie an ihrem Mocha und sagte: “Sie sieht wieder gut aus, nicht wahr?”
Deke nickte. “Ja, das tut sie.” Er trank einen Schluck Kaffee und machte es sich dann in einem Besuchersessel bequem.
Lexie schlürfte ihren Mocha, während sie die ersten beiden Telefonate erledigte. Als sie aufblickte, erwischte sie Deke dabei, wie er sie anstarrte. Sie lächelte ihn an, er grinste zurück. Sie waren wie zwei verliebte Teenager.
“Toni braucht aber lange, um sich von Jafari zu verabschieden”, bemerkte sie und unterdrückte ein Gähnen. Plötzlich waren ihre Augenlider ganz schwer. Sie hatte wohl in letzter Zeit zu wenig geschlafen.
“Lexie …” Dekes Stimme klang besorgt.
“Hm?” Sie sah zu ihm hinüber. Er wollte aufstehen, fiel jedoch in den Sessel zurück. “Deke, was ist los? Geht es dir nicht gut?”
Lieutenant Desmond rief Geoff auf dem Weg vom Polizeihauptquartier zu Helping Hands an. “Der Polizeichef hat gerade einen Anruf von Rob Copeland erhalten”, sagte er. “Es passiert heute! Der Majeed will wohl mehrere Dämme in Tennessee und Alabama in die Luft jagen. Einen davon in Chattanooga.”
“Verdammt!”, erwiderte Geoff. “Das heißt, Lexies Verfolger wird ebenfalls heute zuschlagen.”
“Ja. Ich bin schon auf dem Weg zu Helping Hands. Ich habe dort niemanden erreicht. Ich habe es auch schon auf Bronsons Handy versucht, aber ohne Erfolg.”
“Das klingt gar nicht gut. Ich komme, so schnell ich kann.”
Es war nicht schwer gewesen, den Wachmann am Eingang loszuwerden. Er war einfach auf ihn zugegangen, hatte ihn angelächelt, seine Waffe gezogen und ihn in den Kopf geschossen. Gerade als er den leblosen Körper hinter die Theke gezogen und versteckt hatte, hatte sich die Aufzugtür geöffnet, und Toni kam heraus. Jafari ließ seine Waffe in seiner Jacke verschwinden.
“Was machst du da? Wo ist denn der Wachmann?”
“Er ist gerade aufs Klo gegangen. Er sagte, ihm sei nicht wohl”, log Jafari.
“Hoffentlich hat er sich nicht diese Magen-Darm-Grippe eingefangen, die gerade grassiert.”
Jafari trat hinter der Theke hervor und lief langsam auf Toni zu. Er hatte sie in den letzten Monaten lieb gewonnen und wollte ihr nicht wehtun. Zuerst hatte er Alice Kennedys Haus angesteckt und war dann zurückgekehrt, um den Apartmentkomplex anzuzünden, in dem Tonis Wohnung lag. Er hatte kurz überlegt, ob er sie sterben lassen sollte, hatte sich dann aber in letzter Minute dagegen entschieden und sie gerettet. Soviel war er ihr wohl schuldig – ihr
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