Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Time to Die - Stirb noch einmal

Time to Die - Stirb noch einmal

Titel: Time to Die - Stirb noch einmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
Vom Netzwerk:
die einer Vorstandsvorsitzenden Mitte zwanzig nicht allzu viel zugetraut hatten.
    Als ihr Handy klingelte, zögerte Cara einen kurzen Moment, bevor sie aufs Display blickte. Ihr Schwager Grayson Perkins lag ihr nun schon seit fast zwei Jahren damit in den Ohren, ihn zu heiraten. Obwohl sie ihn immer wieder freundlich, aber bestimmt abwies, gab er nicht auf. Er war einfach nicht der Typ, der ein Nein als Antwort akzeptierte. Er hatte es sich angewöhnt, sie mehrmals pro Woche anzurufen – meist kurz vor dem Zubettgehen –, um sie wissen zu lassen, wie sehr er sie begehrte.
    Alles Blödsinn. Grayson Perkins liebte Grayson Perkins. Um der Wahrheit die Ehre zuteil werden zu lassen: Gray hatte ihre Schwester Audrey tatsächlich geliebt; ihr Geld liebte er allerdings noch mehr. Und genau das war es auch, was ihm an Cara gefiel: die Bedell-Milliarden. Als Teenager wäre sie vielleicht so naiv gewesen, auf seine Liebesschwüre hereinzufallen. Aber nachdem sie jahrelang hoffnungslos in ihn verliebt gewesen war, war sie nun endlich unempfänglich für seinen Charme.
    Als sie die Nummer des Anrufers erkannte, wurde sie kurz nervös. Aber nicht, weil es Gray war. “Guten Abend, Lieutenant Desmond.”
    “Guten Abend, Miss Bedell.”
    “Gibt es was Neues?”, fragte Cara.
    “Nein, noch nicht. Ich wollte mich nur nach Ihnen erkundigen und mich davon überzeugen, dass Sie Ihrem Bodyguard nicht das Leben schwer machen.”
    “Haben Sie denn auch Lexie angerufen und überprüft, ob sie sich an die Spielregeln hält?”
    “Bei ihr brauche ich das nicht zu tun. Sie ist nicht so dickköpfig und aufbrausend wie Sie.”
    “Sie lassen es sich nehmen, persönlich nach dem Rechten zu sehen? Und wenn ihr großer starker Bodyguard sie in Versuchung führt? Sie wollen doch bestimmt nicht, dass jemand anderes in Ihrem Revier jagt, oder?”
    Bain Desmond musste schmunzeln. “Sie wissen doch genau, dass Lexie und ich nur gute Freunde sind.”
    “Und was sind wir beide, Bain? Sicher keine Freunde.”
    “Wir sind wohl gute Bekannte. Was könnten wir auch sonst sein, Miss Bedell? Sie sind die milliardenschwere Vorstandsvorsitzende von Bedell, Inc. – und ich bin ein einfacher Detective mit ein paar Tausend auf dem Konto.”
    “Sie konnten zusammen nicht kommen, das Wasser war viel zu tief?”
    “So in etwa.”
    “Irgendwann werde ich heiraten, wissen Sie”, erwiderte sie.
    “Ja, das werden Sie wohl. Solange Sie nicht Grayson Perkins heiraten.”
    “Keine Sorge.”
    “Egal, wen Sie heiraten – ich werde ihn nicht mögen.”
    Seine Worte schnürten Caras Kehle zu. Seit sie Bain Desmond das erste Mal begegnet war, damals, als er das Verschwinden ihrer Halbschwester untersucht hatte, hatte sie ihr Herz an ihn verloren. Inzwischen liebte sie ihn so sehr, dass es wehtat. Sie ahnte, dass es ihm ähnlich ging. Aber ein altmodischer Mann wie Bain würde sich nie auf eine Frau wie sie einlassen können. Sie lebten in zwei verschiedenen Welten, und keiner von beiden passte in die des anderen.
    “Irgendwann wird es auch bei Ihnen eine Frau geben, die mehr ist als eine Freundin”, murmelte Cara. “Und ich werde sie hassen.”
    Bain sagte eine lange Zeit nichts, dann räusperte er sich und erwiderte mit rauer Stimme: “Wenn ich könnte, würde ich bei Ihnen sein und mich um Sie kümmern.”
    “Ich weiß.”
    Sie beendete das Gespräch, legte das Handy neben sich auf den Nachttisch und schluckte ihre Tränen hinunter.
    Er nahm sie in seine starken Arme, so als wolle er sie vor allem Unheil bewahren. Das Getöse der Schlacht, die Schüsse, die Schreie der Verletzten und Sterbenden, das alles nahm sie kaum noch wahr. Er brachte sie in Sicherheit. Vor Schmerzen beinah ohnmächtig, konnte sie keinen klaren Gedanken fassen. Das einzig Sichere waren seine schützenden Arme, sein maskuliner Geruch, seine stahlgrauen Augen.
    Und dann vermischte sich die Wirklichkeit mit ihrer Fantasie. Sie ließ die Vergangenheit hinter sich, in der sie verletzt worden war und er sie gerettet hatte.
    Er breitete die Arme aus, und sie sank glücklich in seine Liebkosung. Es gab keinen Ort auf der Welt, an dem sie lieber gewesen wäre. Er schlang seinen Arm um ihre Hüfte und nahm ihre rechte Hand in seine linke. Ehe sie sich versah, wiegten sie sich im Walzertakt über das Parkett. Sie wurden schneller und schneller, während ihre Körper sich in perfektem Einklang zur Musik und dem Schlagen ihrer Herzen bewegten.
    Plötzlich waren ihre Beine taub, sie konnte sich

Weitere Kostenlose Bücher