Time to Die - Stirb noch einmal
Firmenleitung.” Außerdem würde er dafür sorgen, dass auch Lexies Telefone überwacht würden.
Cara erhob sich vom Sofa und griff nach dem Telefon, das Aldridge ihr entgegenstreckte. Bevor sie sich meldete, wartete sie jedoch, bis Bain ihr zunickte. Dann drückte sie den Hörer ans Ohr und sagte: “Hallo. Hier spricht Cara Bedell. Worum geht es bitte?”
In diesem Moment hob Bain geräuschlos den Hörer des zweiten Apparates ab.
Der Mann am anderen Ende sprach mit offensichtlich verstellter Stimme. “Wenn Sie Ihr Engagement für Helping Hands einstellen und öffentlich erklären, dass Lexie Murrough eine egoistische und selbstsüchtige Heuchlerin ist, lasse ich Sie am Leben.”
“Wer sind Sie, und warum tun Sie das?”, fragte Cara. Ihre Stimme zitterte, ihr Blick war jedoch fest auf Bain gerichtet. Geoff hielt sich im Hintergrund.
“Wer ich bin, tut nichts zur Sache. Ich gebe Ihnen 48 Stunden, meinen Forderungen nachzukommen. Wenn Sie das nicht tun, betrachte ich Sie weiterhin als meine Feindin. Dann werden Sie einen hohen Preis für Ihre Loyalität bezahlen.”
Das Besetztzeichen erklang. Es war vorbei. Bain legte den Hörer auf und eilte zu Cara. Vorsichtig nahm er ihr das schnurlose Telefon aus der Hand, löste ihre verkrampften Finger und gab das Telefon an Aldridge weiter.
“Geht es Ihnen gut?”, fragte Bain besorgt.
“Gleich. Sobald ich aufgehört habe, zu zittern.” Dabei lächelte sie ihn zaghaft an. “Dieser Typ ist verrückt. Aus irgendeinem Grund scheint er Lexie zu hassen. Ausgerechnet Lexie! Sie ist eine der nettesten und fürsorglichsten Personen, die ich kenne.”
Bain tauschte einen besorgten Blick mit dem Bodyguard. “Wir haben es hier eindeutig mit einer sehr gefährlichen Person zu tun.” Während er Cara sanft am Ellbogen fasste und sie zurück zur Couch führte, berichtete er Geoff in knappen Worten, was der Anrufer gesagt hatte.
Als sie am Sofa angekommen waren, machte sich Cara los und sah Bain direkt an. “Mir geht es gut.” Er warf ihr einen skeptischen Blick zu. “Wirklich, es geht mir gut.” Sie sah über ihre Schulter zu ihrem Bodyguard und wandte sich dann wieder an Bain. “Sie sollten sich auf den Weg machen, Lieutenant, Sie haben doch jetzt bestimmt eine Menge zu tun. Geoff wird bei mir bleiben und mich nicht aus den Augen lassen.”
Bain konnte sich kaum zurückhalten. Am liebsten hätte er Cara in seine Arme gezogen und sie an sich gedrückt. In dieser Welt war wirklich etwas verkehrt, wenn ein Mann nicht für eine Frau da sein konnte, die er so liebte, wie er Cara liebte.
“Soll ich Lexie anrufen und ihr von dem Vorfall erzählen?”, fragte Cara.
“Ich werde Deke kontaktieren, wenn Sie einverstanden sind, Lieutenant”, schlug Geoff vor.
“Ja. Natürlich.”
Bain ging in die Eingangshalle und rief auf dem Revier an. Nach einem kurzen Bericht über die Sachlage gab er seinem Partner eine Reihe von Aufträgen. Vielleicht konnte er nicht rund um die Uhr bei Cara bleiben, aber er würde verdammt noch mal alles unternehmen, um herauszufinden, wer hinter diesen Drohungen steckte. Und er würde höchstpersönlich dafür sorgen, dass dieser Irre hinter Gitter kam, bevor er Cara oder Lexie irgendetwas antun konnte.
Er hatte sich im Hinterhof eines Nachbargebäudes versteckt und blickte zu Lexie Murroughs Loft hoch, während er das Handy mit einem selbstzufriedenen Lächeln in die Jackentasche gleiten ließ. Es war toll gewesen, die Angst in Cara Bedells Stimme zu hören. Sie hatte nach Kräften versucht, sich nichts anmerken zu lassen, aber keiner kannte den Klang von Angst besser als er selbst. Als Junge hatte er mit ansehen müssen, wie sein Vater brutal ermordet worden war. Ein Albtraum. Er war gerade mal zwölf Jahre alt gewesen. Seine Mutter und er hatten Gadi verlassen müssen. Sie wurden zu unerwünschten Flüchtlingen, die von einem Land ins nächste abgeschoben wurden. Schließlich hatte seine Mutter einen anständigen Mann getroffen, der sie geheiratet und ihren Sohn angenommen hatte. Aber als er vierzehn gewesen war, waren seine Mutter und sein Stiefvater bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Seitdem musste er für sich alleine sorgen. Er wäre wahrscheinlich verhungert, wenn da nicht ein mitfühlender Nachbar gewesen wäre. Aber er verdankte Kalil Ben Riyad nicht nur sein Leben: Kalil war es auch gewesen, der ihn mit seiner neuen Familie, dem Majeed, bekannt gemacht hatte.
Er richtete das kleine Fernglas, das um seinen Hals hing, auf
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