Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Time to Die - Stirb noch einmal

Time to Die - Stirb noch einmal

Titel: Time to Die - Stirb noch einmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
Vom Netzwerk:
Smaragdohrringe besser zur Geltung kamen, betrachtete sie sich prüfend in dem riesigen antiken Spiegel.
    Wie würde sie auf ihn wirken?
    Reich.
    Warum gab sie sich überhaupt solche Mühe, Bain zu beeindrucken? Warum hoffte sie, dass er bemerken würde, dass sie sich für ihn schön gemacht hatte? Sie wusste doch, dass sie keine Chance bei ihm hatte. Und zwar nicht, weil er sie nicht attraktiv fand. Er stand auf sie, und daraus hatte er auch nie einen Hehl gemacht. Trotzdem hielt er sich wegen ihres Geldes von ihr fern. Wegen ihrer Milliarden.
    Von allen Männern dieser Welt hatte sie sich ausgerechnet diesen altmodischen Macho aussuchen müssen! Bain wäre lieber gestorben, als dass er sich von seiner Frau hätte aushalten lassen. Er hatte Cara gegenüber mehr als deutlich gemacht, dass es für sie beide keine gemeinsame Zukunft geben konnte. Dass sie in zwei grundunterschiedlichen Welten lebten. Und dass sie niemals zusammenfinden würden, sosehr sie es sich auch wünschten.
    Cara öffnete die Tür und trat auf den Korridor. Geoff sah an ihr herunter und pfiff anerkennend. Sie lächelte.
    “Machen Sie so weiter, und ich sorge dafür, dass Sie eine schöne Prämie bekommen”, scherzte sie.
    Geoff musste lachen. Er war selbst kein Model, aber dafür ein echter Kerl mit Ecken und Kanten. Gestern Abend hatte er ihr erzählt, dass er zur einen Hälfte Engländer, zur anderen Schotte war. Inzwischen fühlte er sich aber auch in den USA ganz wie zu Hause.
    Als sie ihn wiederholt mit
Mr. Monday
angesprochen hatte, bot er ihr an, ihn Geoff zu nennen. “Aber nur, wenn Sie mich Cara nennen”, hatte sie geantwortet. “Immerhin werden wir es für weiß Gott wie lange miteinander aushalten müssen.”
    Cara mochte Geoff. Sie fühlte sich sehr wohl in seiner Gegenwart. Seine Scherze dienten nur dazu, die Situation etwas aufzulockern. Sie waren keine ernsthaften Annäherungsversuche.
    “Da will wohl jemand den Herrn Lieutenant beeindrucken?”, sagte Geoff nun lächelnd.
    Cara wirkte mit einem Mal verunsichert. “Ich muss immer versuchen, die Menschen zu beeindrucken. Schließlich bin ich Cara Bedell. Man erwartet ein bestimmtes Auftreten von mir. Was sollte Lieutenant Desmond denken, wenn ich ihn in meinem alten Trainingsanzug begrüße.”
    Cara Bedells Butler Aldrige, ein distinguierter Herr mittleren Alters, begleitete Bain in den Salon. Der Lieutenant hatte diesem Mausoleum, in dem die Bedells seit Generationen lebten, noch nie etwas abgewinnen können. Seit er vor zweieinhalb Jahren das erste Mal seinen Fuß über diese Schwelle gesetzt hatte, hatte sich zumindest an der kalten, unpersönlichen Inneneinrichtung etwas verändert. Cara hatte nach dem Tod ihres Vaters und ihrer Schwester einen Innenarchitekten beauftragt. Nichtsdestotrotz: Das Haus war für Bains Geschmack einfach zu groß, um einem das Gefühl von Geborgenheit zu vermitteln. Es glich eher einem Hotel als einem Zuhause. Hier könnte er sich nie im Leben wohlfühlen.
    Aber was für einen Unterschied machte es schon, ob er dieses Haus mochte oder nicht. Leben würde er hier sowieso niemals.
    “Nehmen Sie bitte Platz, Sir”, forderte Aldridge ihn höflich auf. “Miss Bedell und Mr. Monday werden gleich bei Ihnen sein.”
    “Ja, vielen Dank.” Bain setzte sich nicht, sondern begann, in dem großen Raum auf und ab zu laufen. Die Möbel in diesem Zimmer allein hatten wahrscheinlich mehr gekostet, als er jemals verdienen würde. Wozu brauchte man so teure Dinge?
    Dabei war es nicht einmal so, als ob Cara alles neu gekauft hätte. Die meisten Möbel waren schon lange Zeit im Besitz ihrer Familie. Unbezahlbare Antiquitäten. Bain schnaubte. Das einzige annähernd antike Stück, das er besaß, war die alte Taschenuhr seines Großvaters. Er bewahrte sie in einem kleinen Tresor auf. Er kam aus einer Familie, in der die Menschen seit Generationen hart arbeiteten, ohne Reichtümer anzuhäufen. Seine Urgroßeltern waren bettelarme Bauern gewesen. Sein Großvater mütterlicherseits hatte seine Familie als LKW-Fahrer ernährt, der Großvater väterlicherseits war der erste Polizist in der Familie gewesen. Bains eigener Vater war in seine Fußstapfen getreten, doch erst, seit Bain als dritter Desmond in Folge Cop geworden war, konnte man wohl von einer Familientradition sprechen.
    Bain betrachtete gedankenverloren die Statue eines nackten jungen Mannes auf dem Kaminsims.
    “Guten Morgen, Lieutenant”, begrüßte ihn Cara, die unbemerkt das Zimmer betreten hatte

Weitere Kostenlose Bücher