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Time Travel Inc. - Rewind (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition)

Time Travel Inc. - Rewind (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition)

Titel: Time Travel Inc. - Rewind (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Newman
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Tisch, eine schwere Truhe und ein altes Bett. Da war er. Er lag ausgestreckt auf dem Bett und regte sich nicht. Mir gefror das Blut in den Adern, während der Doktor zu ihm eilte und an ihm herumtastete.
    »Er lebt noch«, stellte er nüchtern fest. »Aber nur eben so. Wir müssen ihn auf die Seite drehen. Ich will sehen, was ich tun kann.«
    Wir halfen ihm, John in die richtige Lage zu bringen, und konnten von da ab nur noch hilflos zuschauen.
    Nachdem der Doktor zwei Kugeln entfernt und John ohne Betäubung wieder zugenäht hatte, ließ er sich auf den alten Stuhl fallen und wischte sich völlig erledigt den Schweiß von der Stirn.
    »Wird er es schaffen?«, fragte Abby ziemlich gefasst.
    »Ich denke schon. Er ist stark und die Kugeln haben offenbar keine wichtigen Organe verletzt. Ich würde gerne ein paar Stunden abwarten, die Lage beobachten und ihn dann mit dem Auto nach Hause bringen. Meine Damen, ich weiß nicht, was hier geschehen ist, aber ich würde mal behaupten, dass es gerade noch einmal gut gegangen ist.«
    »Wissen Sie …«, setzte Mark an, doch der Doc ließ ihn nicht weiterreden.
    »Ich denke, es wird besser sein, wenn ich so wenig wie möglich erfahre, mein Lieber. Kommen Sie, wir gehen hinaus und rauchen eine Zigarette.«
    Die Männer verließen die Hütte und ich ging zu John hinüber und ließ mich neben ihm auf dem Boden nieder. Ich legte vorsichtig meine Hand in seine und spürte, dass sie eiskalt war. Allerdings schien er die Berührung zu spüren, denn er drückte meine Hand ganz leicht.
    In meinem Kopf standen sich die wenigen, verbleibenden Stunden bis zu meiner Abreise und diese unscheinbare Berührung gegenüber und trugen einen Kampf aus. Ich wusste, wer gewinnen würde. Nichts und niemand könnte mich in diesem Moment von hier wegbewegen.
    Abby legte mir die Hand auf die Schulter und flüsterte mir zu: »Ich werde kurz hinausgehen, um den Herren Gesellschaft zu leisten, in Ordnung?«
    »Ja, danke dir«, antwortete ich und berührte mitfühlend ihre Hand.
     
    Nachdem sie weg war, betrachtete ich Johns Gesicht genau. Er war blass, aber atmete ganz ruhig. Ich strich über seine Wange und ließ dann meine Hand auf seiner Brust verweilen. Plötzlich öffnete er seinen Mund und sprach mit geschlossenen Augen: »Waren wir nicht verabredet? Ich fürchte, ich habe mich etwas verspätet.«
    Ich musste lachen, doch gleichzeitig stiegen mir die Tränen in die Augen.
    »Du dummer, dummer Mann. Ich hatte solche Angst um dich.«
    »Schau, da«, sagte er und verkniff sich ein Stöhnen. Scheinbar hatte er starke Schmerzen.
    Ich folgte seinem Wink und sah das Gemälde in der Ecke stehen. Im Schein der Öllampe schienen die blöden Seerosen fast lebendig.
    »Na«, sagte ich, »dann hatte ja wenigstens einer von uns einen schönen Abend.«
    Nun war er an der Reihe zu lachen und es musste höllisch wehtun. Ich hielt seine Hand und wartete, bis sein Körper sich wieder entspannte. Schließlich, nachdem er eine Weile still dagelegen hatte, sprach er das an, was uns beiden in diesen Minuten durch den Kopf ging.
     
    »Du musst bald los, nicht wahr?«
    »Ja«, sagte ich. »Wir werden dich zurück nach Hause bringen. Der Doktor will nur noch ein bisschen abwarten, um zu sehen, ob es gehen wird.«
    »Hör auf damit, Leana. Du weißt genau, was ich meine. Es bleibt doch nicht mehr viel Zeit. Hast du deine Sachen hier? Du kannst Marks Wagen nehmen.«
    »Schsch«, ich legte ihm einen Finger auf die Lippen. »Denk jetzt nicht darüber nach, John.«
    Ich wusste, dass ich es nicht mehr rechtzeitig zum Paynes Prairie Preserve State Park schaffen würde. Draußen wurde es bereits hell. Das Innere der kleinen Hütte war in ein schummriges Licht getaucht und ich konnte ihn ohnehin nicht so zurücklassen. Es gab da eine Möglichkeit, die ich bis jetzt nie in Betracht gezogen hatte. Ich wollte so bald wie möglich zurück, um dem Professor beizustehen und ihm den Diamanten zu bringen. Doch die Planung meiner Reise umfasste nach wie vor eine Ausweichmöglichkeit, sollte ich den ersten Wiedereintrittsort nicht rechtzeitig erreichen. Ich konnte den heutigen Zeitsprung vorüberziehen lassen und im nächsten Jahr einen zweiten, letzten Versuch wagen. Doch war das klug? Es grenzte an ein Wunder, dass die Polizisten diese Hütte nicht entdeckt hatten, und John würde von nun an sicher vorsichtig sein müssen, um nicht doch noch verhaftet zu werden. Sie kannten Marks Identität und wer wusste schon, wie viel sie über John in

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