Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor
alte Ägypten katapultiert worden war, hatte Mimis Tod plötzlich einen Sinn bekommen. Mimi war das letzte Band gewesen, das sie in ihrer Zeit gehalten hatte. Sie liebte Cammy, aber dieser Verlust war längst nicht so groß. Sie wußte, daß Cammy sich vor Schuld zermarterte, und sie hätte ihre Schwester gern erlöst, konnte es aber nicht. Ihre Eltern würden überleben, solange sie nur einander hatten. Sie würden verstehen. Hier hatte sie die Liebe entdeckt. Sie war chaotisch und schmerzhaft, doch trotz allem Schmutz, trotz der Tränen, trotz dem Sex und dem Blut war mir klar, daß dies das wahre Leben war. Es ging nicht darum, andere zu beobachten und aufzuzeichnen, wie sie handelten, wie sie sich kleideten, wo sie lebten, sondern darum, selbst zu leben und zu handeln und sich zu kleiden und zu lieben.
Sie war lebendig, lebendig wie noch nie.
Wieso sollte sie in ein Leben von Micky-Maus, McDonald’s und Maschinengewehren zurückkehren, wo sie nur Zuschauerin war? Hier gab es Cheftu; er liebte sie, sie liebte ihn. Ihr ganzes Leben, all ihre Erfahrungen hatten sie auf genau diese Liebe vorbereitet.
Sie stand auf. Er wollte eine Gefährtin, die für alle Zeiten bei ihm blieb.
Wie sie.
Die Sonne versengte seinen Leib, während Cheftu den nächsten Lehmziegel zur Seite legte. Seine Bestände erstreckten sich mittlerweile von der Ostseite der Schlammgrube bis hinüber zu dem Windschutz, hinter dem die wirkliche Wüste begann – alles in allem an die hundert Lehmziegel. Er spürte ein Prickeln auf der Haut und wirbelte herum, um die Bäume hinter ihm abzusuchen. Er konnte hören, wie sich am Schlammloch jemand bewegte.
Ganz leise legte er seinen Lehmziegel ab, packte seinen Dolch und kroch verstohlen zwischen den Bäumen hindurch. Thief lag seelenruhig da, also entspannte Cheftu sich und ließ den Blick wandern; nur zweimal hielt er inne, um den Schweiß abzuwischen, der ihm in die Augen tropfte. Offenbar war alles unberührt. Er kehrte zu seinen Ziegeln zurück und sammelte unterwegs Zweige auf.
Minuten später hörte er, während er gerade den nächsten Ziegel formte, Chloes Stimme. Ein Schauer überlief seinen Körper … selbst ihre Stimme verwirrte ihn. Sie redete laut auf englisch vor sich hin. »Jetzt hör schon auf!« rief sie. »In einer Sekunde bin ich draußen …«
Neugierig ging Cheftu zurück. Das Schlammloch lag im Halbschatten, und er sah an einem der Bäume die hellen Überreste ihres Kleides hängen. Dann entdeckte er sie mitten im Schlick, bis zur Hüfte feststeckend. Thief hockte mit schlammigen Pfoten neben ihr und musterte sie nachdenklich. Das schwarze Haar ging ihr knapp bis auf die von der Sonne dunkelbraun gebrannten Schullern. Sie biß sich auf die Unterlippe und wehrte sich mit kreisenden, muskulösen Armen gegen den saugenden Schlamm. Cheftu beobachtete sie aus seinem Versteck und spürte, wie er hart wurde Sie sah aus wie eine Nymphe aus dem Wald, erdig, sinnlich und doch voller Unschuld. Was für eine Geschmacksrichtung wäre das wohl?
Je mehr sie gegen den Schlamm anzappelte, desto tiefer wurde sie hineingezogen. Sie kämpfte mit aller Kraft und weigerte sich eigensinnig, sich dem geduldigen, passiven Lehmbrei geschlagen zu geben; doch offenkundig würde der Schlamm gewinnen. Cheftu beobachtete schweigend, wie sie sich ein Stück nach oben arbeitete, nur um mit jeder Bewegung ein bißchen tiefer zu sinken. So ging das weiter, bis der Schlamm ihr an die Brust ging und sie aufhörte, tiefer zu sinken, sondern der glänzende Lehm ihr Gewicht trug und ihre Brüste umbettete. Ihre kleinen Schreie und ihr Quietschen ließen seine Begierde aufflammen.
Das war also die Frau, die sich nicht retten lassen wollte? So wie sie aussah, gefangen, schutzlos und unaussprechlich erotisch, spielte er mit dem Gedanken, sie tatsächlich nicht zu retten, wenigstens nicht gleich.
»Genau da habe ich meinen Bohrstock verloren«, rief er ihr zu. »Willst du ihn mir holen? Du hast doch nachgebohrt, wie tief der Schlamm ist, bevor du reingestiegen bist, oder?«
Ihr Kopf schoß herum. »Er hat ganz fest ausgesehen, aber dann … wusch! «
»Ich wußte gar nicht, daß du soviel für Schlamm übrig hast«, neckte er sie. »In manchen Kulturen hält man ihn für ausgesprochen sinnlich. Wolltest du mich verführen?«
»Nein. Ich habe versucht, die verfluchte Katze rauszuholen«, fauchte sie. Er sah auf ihr am Ast hängendes Kleid. »Ich wollte mir nicht mein einziges Anziehstück ruinieren!« Sie wischte
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