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Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Titel: Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Frank
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ins Gesicht streckte. »Hat Rastet dir die Zunge gestohlen, mein Kind?« Er bewegte die zerbrechlichen Glieder mit einer Grazie, die das Alter um seine Augen Lügen strafte.
    Verwirrt wich Chloe zurück.
    »Bitte setz dich zu mir.« Er machte kehrt und ging ihr voran in einen abgetrennten Bereich des Zeltes.
    Da Chloes Instinkt ihr sagte, daß sie ihm vertrauen konnte, folgte sie ihm. In dem Raum stand ein vergoldeter Sessel neben einer riesigen Kohlepfanne aus Messing. Die Zeltwände waren mit bemalten weißen Leintüchern behangen, auf denen dargestellt war, wie Ma’at das Herz wog. In der Ecke stand ein Holzbett, und das Blut schoß durch Chloes Adern, als sie den schmerzgepeinigten Körper darauf erkannte. Cheftu!
    Sie lief zu ihm hin und kniete zwischen den geschnitzten Leoparden nieder, die jede Ecke des Lagerbettes zierten. Er sah rot aus, so als stünde seine Haut in Flammen, doch man hatte ihn gebadet und seinen Verband gewechselt. Sie schaute über ihre Schulter. Der Mann saß mit abgewandtem Gesicht auf einem Stuhl und fächelte sich in der Nachmittagshitze Luft zu. Chloe setzte einen Kuß auf Cheftus Stirn und ging zu ihrem Gastgeber zurück.
    Ihre Stimme bebte vor Tränen. »Ich danke dir, Priester, für alles, was du für ihn getan hast. Wird er wieder ganz gesund?«
    Der Alte bedachte sie mit einem listigen Blick. »Ja, Priesterin. Du hast ihn sehr gut gepflegt. Eine schlichte Narbe, die schnell verheilen müßte, wenn sie nicht fiebert oder fault. Und jetzt geh und wasch dich, dann werden wir essen. Ihr müßt gesund werden und nach Ägypten zurückkehren. Ihr habt eine Bestimmung zu erfüllen.«
    Chloe blieb wie angewurzelt stehen. »Wir sind nicht in Ägypten?«
    »Nein, Kind. Wir sind hier auf dem Sinai in der Oase Mirna. Ihr seid hier in Sicherheit. Geh jetzt.« Er lächelte wieder. Mit wirklich immens großen Zähnen.
    Ein schwarzer Sklave berührte sie am Ellbogen und führte sie durch einen weiteren Vorhang in ein Bad. Die flache Wanne war bereits eingelassen, und Chloe sah ein Tablett mit Wein, Brot und Obst daneben stehen. Der Sklave wies auf ein paar Handtücher sowie eine Truhe voller Leintücher und ging dann unter einer Verbeugung hinaus. Begeistert schleuderte Chloe ihre Lumpen von sich und stieg in die Wanne, um sich mit dem bereitgelegten gut riechenden Seifenstück zu waschen und die verschiedenen Duftfläschchen zu öffnen, die auf dem Tisch daneben aufgereiht standen. Tief sank sie in das Wasser, bis ihr gesamter Körper vom Busen bis zum Knie in der Wanne klemmte. Es war ein unbeschreiblich angenehmes Gefühl, den Schmutz und Dreck und Sand von ihrem Leib waschen zu können und endlich wieder sauber zu sein.
    Sie zupfte einzelne Härchen aus, rasierte und ölte ihre Haut, bis sie sich wieder einigermaßen menschlich fühlte. Im Aufstehen trocknete sie sich ab und kramte dann in der Truhe nach einem passenden Gewand. Am Beckenrand sitzend; konnte sie in einen weiteren, dunklen Raum voller Schriftrollen und Arbeitssachen spähen. Sie machte einen Schritt darauf zu, ermahnte sich jedoch sofort, die Gastfreundschaft ihres Gastgebers nicht auszunutzen.
    Wenig später kam sie, wie für einen ägyptischen GalaEmpfang frisiert, aus dem Bad. Ihr Kleid mochte altmodisch sein, dafür war es bezaubernd. Ihr Haar fiel frei, sauber und glänzend von ihrem Scheitel bis auf ihre Schultern. Mit einem silbernen Zierlotos hielt sie es aus ihrem Gesicht; Augen und Augenbrauen hatte sie mit dem bereitliegenden Bleiglanzstift umrahmt und verlängert. Von den Sandalen hatte kein Paar gepaßt, und sie hatte nicht gewagt, die schützende Hornhaut unter ihren Füßen mit einem Luffaschwamm abzuschmirgeln, doch dafür hatte sie Fayence-Fußkettchen angelegt. Zum ersten Mal seit Wochen fühlte sie sich, als könnte sie unter Umständen überleben.
    Der alte Priester saß nach wie vor in seinem Sessel, doch Chloe bemerkte lächelnd, daß er die Augen geschlossen hatte und das Zimmer mit seinem tiefen Schnarchen erfüllte. Sie ging zu Cheftu Er hatte aufgehört, um sich zu schlagen, und kam ihr nicht mehr ganz so heiß vor. Gott sei Dank!
    Es war tiefschwarze Nacht. Ihr erschrockener Ausruf beim Aufwachen wurde mit einem leisen Lachen beantwortet. »Du hast wie eine Tote geschlafen, mein Kind.« Chloe erkannte die Stimme des alten Priesters. »Möchtest du heute abend mit mir essen?«
    Chloe erhob sich von ihrer Lagerstatt neben Cheftu und stolperte auf die Stimme zu. Zwischen dem Hauptraum und der

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