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Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Titel: Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Frank
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flüsterte Chloe, ohne den Blick von der Statue wenden zu können.
    Cheftu führte sie weg, und gemeinsam durchschritten sie einen schmalen Gang zwischen überquellenden Schatzhaufen: Wurfstöcke, Pfeile und Bögen; mit Edelsteinen besetzte Köcher; Spielbretter mit teils lächerlichen, teils bezaubernd schönen Gesichtern auf den einzelnen Feldern; Fächer, Geißel, Wedel, Sandalen, Schminkschatullen, Truhen voller Leinen; Körbe voller Trockenfrüchte; Datteln, Rosinen, Trockenfleisch aus Geflügel; Kisten mit Bier und Wein, die der Kartusche und dem Datum nach aus Senmuts Haus stammten.
    Vor ihnen erhob sich ein immenses Bett mit eleganten Lotosblüten, die in Füße und Pfosten geschnitten waren, und so weichen Leinenbezügen, daß sie sich anfühlten wie aus Seide. Zwei Kopfstützen standen darauf, eine aus Ebenholz und mit der Kartusche Hats verziert, die andere aus schlichtem Holz und ungeschmückt, doch viel benutzt.
    Der Anblick erinnerte an Flitterwochen nach einem Flugzeugabsturz – es war alles da, nur kein Liebespaar. Die Dinge waren wunderschön, doch unbenutzt, und sprachen von unerfüllten Hoffnungen. Stundenlang wanderten sie umher, ab und zu etwas aufhebend, um die kunstvolle Machart zu bewundern und es dann wieder abzulegen. Die Leichen, für die Hat und Senmut alles so sorgsam vorbereitet hatten, waren verschwunden. Vielleicht wanderten ihre Seelen immer noch umher, doch all diese Kunstwerke hatten ihren Sinn verloren.
    Es war zuviel, zu schmerzhaft.
    Sie fing Cheftus tränenverhangenen Blick auf. »Raus?«
    Ihre Fackeln in den Händen, traten sie den Rückweg an und zwängten sich erneut durch die schmalen Durchstiege, die ihnen die Rückkehr erschwerten. Endlich standen sie in der schmucklosen, leeren Eingangshöhle, in der nun etwas mehr Geröll auf dem Boden lag und wo die ungefüllten Wasserkrüge lehnten. Sie kletterten die Leiter wieder hoch, atmeten in der sauberen Luft tief durch und waren recht überrascht, daß die Sonne bereits wieder hoch vom Himmel brannte.
    Cheftu trat als erster ins Freie und löschte die Fackeln im Sand dann warf er sie wieder hinunter und verschloß den Eingang. Es war heiß in der Sonne, die Hitze brachte sie zum Schwitzen, und zu ihrer Verblüffung empfand Chloe das als Wohltat – nach so langer Zeit an solch einem Ort fühlte sich die Feuchtigkeit auf ihrer Haut durchaus angenehm an … Tote schwitzten nicht. Schweigend zogen sie sich in den Schatten zurück, vollauf damit zufrieden, einander zu halten und zu liebkosen und dabei das Leben in der Wüste zu beobachten. Thief wälzte sich im Sand, jagte die vereinzelten Vögel und trottete dann in die nahe Steppe davon, um sein Abendessen zu suchen.
    Chloe lehnte an Cheftus Brust, spürte ihre Haut an seiner kleben, blickte in das brillante Blau des Himmels und lauschte dem siebentönigen Schrei des Falken, der auf die Erde herabstürzte, um sich ein kleines Tier zu krallen und dann in weiten Kreisen ins klare Blau aufzusteigen. Die Tage waren wesentlich kühler und die Farben viel klarer als noch vor einem Monat.
    »Was meinst du, welchen Tag wir heute haben?« fragte Chloe, den Kopf an Cheftu gelehnt.
    »Ich meine das nicht, ich weiß es. Ich habe mitgezählt, seit wir Imhotep verlassen haben. Wir haben Tybi, etwa den achten oder neunten Oktober. Zeit der Aussaat.«
    »Wir lassen also die Zeichnungen hier und machen uns auf den Weg nach Noph?« fragte sie und hoffte insgeheim, keine Antwort darauf zu bekommen.
    »Exactement«, sagte er und küßte sie auf ihr Haar. »Wir müssen vorsichtig sein; die Rekkit kehren zurück, um nach der Überschwemmung ihre Häuser wieder aufzubauen, und eine Menge Schreiber werden durchs Land ziehen, um festzulegen, wieviel Steuern jeder zu zahlen hat.«
    »Woher wollen sie das vor der Ernte wissen?«
    »Anhand des Wasserstands im Nil. Es gibt genaue Tabellen, in denen festgelegt wird, wieviel jedes Feld in jeder Provinz einbringt und was in diesem Jahr dort angebaut werden soll.«
    »Hast du Heimweh?«
    Er gab ihr noch einen Kuß auf den Kopf. »Wieso? Weil ich zu Hause auf einer Liege schlafen, einen sauberen Schurz anziehen, mich rasieren, baden und etwas Frisches zu essen bekommen könnte? Wie sollte mich das reizen?«
    Sie stimmte in sein ironisches Lachen ein. »Nein, ich habe die Arbeit an den Trauben gemeint, deine Medizin, solche Sachen.«
    Er seufzte. »Ich habe nicht darüber nachgedacht. Es wäre Selbstquälerei, sich nach etwas zu sehnen, das man nicht bekommen

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