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Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Titel: Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Frank
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niedergestreckt. Vom Delta bis zu den Katarakten, nirgendwo ist Grün zu sehen. Die Steine, Säulen und Mauern der Städte liegen in Asche. Ägypten verweilt unter einem Mantel der Dunkelheit.«
    Thut spürte, wie ihm die Adern aus den Schultern, der Brust und dem Bauch traten, und ballte die Fäuste. »Was für ein Schwachsinn ist das?« brüllte er.
    Ipuwer warf einen Blick auf den tobenden Pharao, schnappte sich den Papyrus und wich hastig rückwärts zur Tür zurück.
    »Nur eine Darstellung der vergangenen Tage, Majestät«, stotterte er.
    »Zerstöre es!« bellte Thut. »Zerreiß es, verbrenn es und vergrabe die Asche!«
    Ipuwer erschauderte und verschwand.
    Thut zwang sich zur Ruhe und ließ sich in einen Sessel fallen. Er mußte in seine Töpferwerkstatt, vielleicht würde er sogar eine Tänzerin mitnehmen. Sex oder Keramik müßten seine Seele doch beruhigen und wieder erfüllen.
    Die Nacht war angebrochen. Thut fragte sich, ob er jemals wieder voller Gleichmut zusehen würde, wie die Sonne unterging. Tief in ihm regte sich flatternde Angst, daß sie möglicherweise nicht wieder aufging und er bis ans Ende seiner Tage wie ein Schakal unter dem Mond über die Erde schleichen mußte. Er schaute hinaus auf den Garten … Hatschepsuts Garten.
    Die Männer, zweite, dritte, vierte Söhne, hatten versucht, ihm etwas von seiner Schönheit zurückzugeben, indem sie die Tümpel gereinigt und neu gefüllt hatten, indem sie neue Kletterpflanzen gezogen hatten, die genauso wachsen sollten wie die alten, indem sie die Säulengänge gefegt und die Wände neu verputzt hatten. Trotzdem atmete der Garten etwas Gespenstisches, so als ob er auf eine Herrin wartete, die nie zurückkommen würde. Thut kehrte in die Gemächer zurück – seine Gemächer als Pharao.
    Er haßte sie, haßte die exzessive Dekoration und die Tatsache, daß überall, überall Hatschepsuts Gesicht zu sehen war! Bald würde er alle Bilder abnehmen und umschmelzen lassen, wahrscheinlich in eine Verkleidung für seinen neuen Streitwagen.
    Plötzlich erdrückt von der Ummenge dessen, was er noch veranlassen mußte, um Ägypten wieder aufzurichten, ließ er den Kopf in die Hände sinken. Solange niemand den Priestern und Adligen bezeugte, daß Hatschepsut tot war, mußte er in ihrem Namen regieren. Diese Trottel warteten noch immer, genau wie die Familien der Soldaten, auf eine Nachricht, wohin sie die Israeliten gejagt hatten. Es war unvorstellbar, daß so viele Menschen einfach verschwinden konnten – ohne eine Spur zu hinterlassen.
    Unvorstellbar, genau wie die zurückliegenden Monate. Ipuwers Worte kamen ihm in den Sinn: Alles Lügen hat nichts gebracht … Plagen suchen Ägypten heim, der Nil ist Blut.
    Fünf Jahre würde es dauern, ehe er Thutmosis III., ewig möge er leben!, wäre und die Doppelkrone tragen konnte, die er schon so lange ersehnte. Fünf Jahre, bis er die Macht hätte, dieses blutende, niedergeknüppelte Land zu heilen. Sehnsucht ergriff ihn.
    Seine Götter waren tot, doch ein Gott lebte weiter … und triumphierte. Ohne daß er es wollte, kam ihm ein Gebet über die Lippen: »Laß mich nur regieren … ein würdiger Pharao sein … mein Volk wieder aufrichten … bitte.«
    Mein Bein! Mit einem Schreck wachte Chloe auf. Wo ist es? Es ist weg! Sie wollte es bewegen, doch es war taub, abgestorben. Die Angst ließ sie endgültig wach werden. Dann erkannte sie den Grund für ihre Panik und atmete so tief aus, daß Cheftu ebenfalls wach wurde. Thief hatte sich auf ihren Beinen zusammengerollt, so wie er es als kleiner Löwe getan hatte. Doch im Gegensatz zu ihnen beiden hatte er in den zurückliegenden Monaten an Gewicht und Größe zugelegt, und seine Muskeln und Knochen drückten ihr die Blutzufuhr ab.
    Nachdem Cheftu zu lachen aufgehört hatte und ihr endlich zu Hilfe kam, schafften sie es mit vereinten Kräften, Thief trotz seines Protestknurrens hinunterzuschubsen. »Eine zu groß gewordene Hauskatze?« fragte sie Cheftu keuchend, als sie endlich freigekommen war. Er lächelte und schüttelte den Kopf.
    Chloe öffnete ihr Samenpäckchen und nahm mit einem Schluck Wasser aus ihrem Schlauch ein Samenkorn. »Zum Glück gibt uns diese Klippe Schatten«, sagte sie. »Re straft uns heute morgen.«
    »Ja.« Er nahm ebenfalls einen Schluck Wasser.
    Der Gedanke kam ihnen beiden gleichzeitig.
    Dies war auf viele Henti die einzige Felsklippe.
    Ein natürliches Wahrzeichen.
    Als sie den Eingang schließlich entdeckten, ging die Sonne bereits wieder

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