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Timeless: Roman (German Edition)

Timeless: Roman (German Edition)

Titel: Timeless: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Monir
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goldener Generalschlüssel, der jahrhundertealt zu sein schien. Ein wie ein Kreuz geformter Schlüssel mit einem kreisförmigen Bogen an der Spitze. In den Bogen war eine Sonnenuhr geschnitzt.
    Es war der Schlüssel aus ihrem Traum.
    In Micheles Kopf drehte sich alles, ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken. »Das glaube ich einfach nicht«, flüsterte sie bestürzt. »Das kann nicht wahr sei n !«
    Vorsichtig nahm sie den Schlüssel heraus – und spürte, wie er ganz leicht in ihrer Hand zuckte. Vor Schreck schrie Michele auf und ließ ihn fallen. Doch am Boden lag der Schlüssel ganz ruhig da.
    Wie ist Mom darangekommen? , fragte sich Michele verzweifelt. Warum ist er in meinem Traum aufgetaucht?
    Da fiel ihr ein gefaltetes Stück Papier am Boden des Kästchens auf. Sie griff danach und begann zu lesen.
    September 1993
    Liebe Marion,
    anbei der Schlüssel, den Henry in meinem Büro gelassen hat. Ich weiß, dass es sein Wunsch war, dass Sie ihn bekommen. Vielleicht erklärt dies alles. Zögern Sie nicht, sich mit mir in Verbindung zu setzen, wenn Sie irgendetwas brauchen.
    Alles Gute,
    Alfred Woolsey
    Alfred Woolsey – der damalige Chef meines Dads.
    Die Erkenntnis verschlug Michele fast den Atem. Dieser Schlüssel hatte ihrem Vater gehört? Das kam ihr irgendwie noch unwahrscheinlicher vor als die Tatsache, dass der Schlüssel, den sie in ihrem Traum gesehen hatte, wirklich existierte. Nie im Leben hatte sie irgendeine Art von Verbindung zu ihrem abwesenden Vater gespürt, doch jetzt verband sie etwas. Plötzlich erinnerte sie sich daran, wie sie ihre Mutter als kleines Mädchen einmal gefragt hatte, ob sie ihrem Vater auf irgendeine Weise ähnlich sei.
    Marion hatte lange mit der Antwort gezögert. »Ja«, hatte sie schließlich leise gesagt. »Ich kann es nicht genau ausmachen, aber da ist etwas … etwas, das euch beide von anderen unterscheidet.«
    Michele konzentrierte sich wieder auf Alfreds Brief und fragte sich, was in aller Welt dieser Schlüssel dem exzentrischen alten Mann zufolge wohl hatte erklären sollen. Sie eilte zu ihrem Laptop, um bei Google nach dem Professor zu suchen. Vielleicht konnte sie seine Telefonnummer finden und ihn danach fragen. Doch als der erste Link auf ihrem Monitor auftauchte, wurde ihr bang ums Herz. Es war eine acht Jahre alte Todesanzeige aus einer Zeitung aus Los Angeles. So viel dazu , dachte sie niedergeschlagen.
    Voller Bedauern erinnerte sie sich daran, den Schlüssel nie erwähnt zu haben, als sie ihrer Mutter von ihrem wiederkehrenden Traum erzählt hatte. Sie hatte sich immer nur auf den wunderschönen Fremden konzentriert.
    Aber wenn ich Mom alle Einzelheiten erzählt hätte – dann hätte sie mir gesagt, dass sie im Besitz des Schlüssels ist , dachte Michele verwirrt.
    Nervös griff sie in das Kästchen, um den Schlüssel aufzuheben, und wappnete sich gegen das gruselige Zucken. Doch nichts geschah, und sie legte den Schlüssel auf ihren Schreibtisch. Während sie ihn anstarrte, fragte sie sich, ob ihre Mutter jemals herausgefunden hatte, was es mit diesem Schlüssel auf sich hatte – oder ob sie den Rest ihres Lebens so ratlos gewesen war wie nun Michele.

4
    E inige Stunden später brachte Amandas Stimme, die durch ihr Handy drang, Michele zurück in die Realität.
    »Hey, wie geht’s dir? Wir vermissen dich schon so!«, jammerte Amanda.
    »Ich vermisse euch auch«, antwortete Michele und rollte sich auf dem Sofa in ihrem Wohnzimmer zusammen. »Was macht ihr heute?«
    »Jens gibt eine Party. Es wird wahrscheinlich ziemlich lahm, aber Kris und ich haben versprochen, hinzugehen.«
    »Oh.« Michele musste schwer schlucken, als sie daran dachte, dass Kristen und Amanda von nun an alles zu zweit machen würden – ohne sie.
    »Aber erzähl mal«, sagte Amanda schnell, als spürte sie Micheles Unbehagen. »Wie sind denn deine Großeltern?«
    »Um ehrlich zu sein, ich hab noch nicht allzu viel mit ihnen zu tun gehabt. Gestern Abend hatten wir ein ziemlich peinliches Abendessen, und seitdem hab ich mich zurückgezogen. Sie sind … ich weiß nicht. Wie nicht anders zu erwarten, denke ich.« Plötzlich summte eine Sprechanlage im Zimmer. »Warte mal einen Moment.«
    Annaleighs Stimme drang durch die winzige Sprechanlage. »Michele? Deine Großmutter ist mit einer deiner neuen Klassenkameradinnen in ihrem Salon. Sie möchte euch miteinander bekannt machen.«
    Michele stöhnte innerlich auf. Warum hatte Dorothy ihr das nicht früher gesagt? »Okay. Ich komme

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