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Timeless - Schatten der Vergangenheit: Roman (German Edition)

Timeless - Schatten der Vergangenheit: Roman (German Edition)

Titel: Timeless - Schatten der Vergangenheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Monir
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belegt, konnte er sich ein bisschen mit Philip unterhalten.« Matt verdrehte die Augen, als sie zu ihm hinübersah. »Erzähl Michele, was du herausgefunden hast.«
    »Also gut, aber wenn ihr auf ihn steht, muss ich euch warnen. Er scheint schon ziemlich eingespannt zu sein.«
    Seinem Blick folgend, sah Michele, wie Kaya Philip gerade etwas ins Ohr flüsterte. Schnell richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf Matt und Caissie, bevor sich das Bild in ihre Erinnerung einbrennen konnte.
    »Was hast du über ihn herausgefunden?«, fragte sie wie betäubt.
    »Nicht viel, nur dass er in die Zwölfte geht und gerade in das Apartmenthaus gezogen ist, in dem auch Kaya Morgan wohnt – du weißt schon, dieser Schickimicki-Osborne-Bau gegenüber der Carnegie Hall. Seine Eltern haben sich scheiden lassen, und deshalb ist er zusammen mit seiner Mutter aus Hyde Park hierhergezogen.«
    Michele hielt den Atem an, während sie diese Fakten verdaute. Er geht in die Zwölfte. Das erklärte, warum sie ihn seit der Geschichtsstunde in keinem ihrer Kurse mehr gesehen hatte. Amerikanische Geschichte war eines der wenigen Fächer an der Berkshire, die für die elfte und zwölfte Klasse gemeinsam unterrichtet wurden.
    Seine Eltern haben sich gerade scheiden lassen. Bei diesen Gedanken überkam sie schmerzliches Mitgefühl. Philip hatte seinen Vater und seine Heimatstadt verlassen müssen, um in einer fremden Stadt ganz neu anzufangen – genau wie sie, nachdem ihre Mutter gestorben war.
    Er lebt im gleichen Haus wie Kaya, im Osborne. Deshalb wirkten die beiden so vertraut miteinander, obwohl heute sein erster Tag an der Berkshire war. In Micheles Bauch bildete sich ein Kloß aus Neid, als sie sich vorstellte, wie die beiden jeden Tag nach der Schule gemeinsam zum selben Apartmenthaus gingen. Und dieser Name, das Osborne … kam ihr so bekannt vor.
    »Woher kenne ich das Haus?«, fragte sich Michele laut.
    »Das Apartmenthaus ist eines der Wahrzeichen dieser Stadt«, erklärte Caissie in ihrem gebildeten Tonfall.
    Wenn hier jemand ein Strebergenie war, dachte Michele, während sie zuhörte, dann war es Caissie, nicht Matt.
    »Es wurde 1885 eröffnet und bestand aus Luxuswohnungen für die reichen New Yorker Familien, die sich ein ›Leben wie im Hotel‹ wünschten, statt große Villen zu unterhalten – wie die, in der du lebst. Später allerdings, im 20. Jahrhundert, wurde es als Wohnsitz von Künstlern und Musikern bekannt.«
    Michele richtete sich auf ihrem Stuhl auf. »Wirklich? Von wem zum Beispiel?«
    »Nun, Leonard Bernstein hat dort die West Side Story geschrieben«, erklärte Caissie. »Die Legende besagt, dass die Feuertreppe des Osborne vor dem Fenster seines Musikzimmers verlief und er dadurch auf die Idee gekommen ist, die Balkon-Szene von Maria und Tony dort spielen zu lassen.«
    »Okay, während ihr zwei eure Geschichtsstunde abhaltet, hole ich mir noch ein paar Pommes«, verkündete Matt.
    Kaum war er vom Tisch aufgestanden, flüsterte Caissie: »Bist du jetzt überzeugt? Dieser Neue ist nicht dein Philip von 1910, er ist ein ganz normaler Kerl aus dem Staat New York.«
    Davon abgesehen hat er mir selbst gesagt, dass er es nicht ist, fügte Michele in Gedanken hinzu. Und trotzdem wollte – konnte – sie es nicht ganz glauben.
    ***
    Nach der Schule rutschte Michele auf den Rücksitz des schwarzen SUV s der Windsors; Fritz, der Chauffeur der Familie, hatte im Wagen auf sie gewartet, um sie nach Hause zu fahren. Sie hatte sich noch immer nicht daran gewöhnt, von einem ganzen Haus voll Personal bedient zu werden, und es kam ihr auch nicht weniger surreal vor, jeden Tag in diese palastartige Villa nach Hause zu kommen. Nachdem Geld in ihrer Kindheit und Jugend stets knapp gewesen war, fühlte sie sich nun, da sie die glanzvolle Seite des Lebens kennenlernte, zwischen Freude und Verlegenheit hin und her gerissen. Sie hatte den Eindruck, nichts von alledem zu verdienen, und fand außerdem, dass ein derart übertriebener Lebensstil eigentlich für jeden zu viel des Guten war. Zudem wurde sie fortwährend daran erinnert, dass sich ihre Mutter von dieser luxuriösen Lebensweise distanziert hatte.
    Aber inzwischen hatte sie besonders Fritz und die Haushälterin Annaleigh sehr ins Herz geschlossen. Die beiden kümmerten sich um Michele und sorgten sich darum, ob sie in ihrem neuen Leben auch glücklich war.
    Von der Highschool in der Upper East Side fuhr Fritz Richtung Süden, vorbei an den berühmten New Yorker Museen und den

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