Tina und Tini 08 - Das Raetsel der Marzipantorte
Scherzartikel, oder unter der Bank wäre ein Radio versteckt, obgleich man keins sehen konnte.“
„Wir hatten allerdings keine Zeit, uns richtig umzusehen, denn der Fahrer sollte nicht merken, daß wir an der Torte waren. Wir sind dann ganz schnell ausgestiegen“, sprach Tina weiter.
„Na, jedenfalls konnten wir uns das nicht erklären. Inzwischen hatten wir die Fabrik besichtigt, und Andreas hatte uns von den Sorgen seines Vaters erzählt, eben wegen der Werkspionage. Dann waren wir bei Herrn Schmitt, um die Geburtstagstorte für Tina zu bestellen. Und als wir in den Laden kommen, Tobbi und ich, haben die Schmitts gerade einen Riesenkrach wegen dieses Angestellten, der auch den Lieferwagen fährt.“
„Ja“, fuhr Tobbi fort. „Herr Schmitt brüllte: ,Ich schmeiß ihn raus, der Kerl hat vom Backen keine Ahnung’, und Frau Schmitt hat ihn verteidigt, er wär doch so nett und hätte viel Erfolg beim Verkaufen. Also, wir haben dann die Torte in Auftrag gegeben, und als wir aus dem Laden rauskommen, steht genau vor unserer Nase der Lieferwagen. Offen, und ohne den Fahrer, Ludwig heißt er übrigens. Tini hechtet also rein und was entdeckt sie?“
„Was denn?“
„Genau dieselbe Torte, die sie schon einmal bewundert hat. Und als sie das Wunderwerk genauer untersucht, ist es eine Attrappe — und innen hohl!“
„Na und? Was beweist das?“ fragte Claudius.
„Warte. Heute nachmittag — du warst ja leider bei Tinas Party nicht dabei, weil du Hofdienst hattest, hat Andreas im Teig der Forte dies hier gefunden. Genau gesagt, er hat draufgebissen.“ Tobbi zeigte das kleine Radioteil herum.
„Und?“ fragte Ursel, die die Zusammenhänge noch immer nicht begriff.
„Es besteht der dringende Verdacht, daß der neue Bäckergehilfe gar kein Bäcker ist, sondern ein Werkspion, der auf irgendeine Weise in die Sache verwickelt ist. Wie — das müssen wir noch herausbekommen.“
„Aber was hat der Bäcker mit der Fabrik von Herrn Ellermann zu tun?“
„Ganz einfach, er fährt jeden Tag ungehindert hinein, um für die Kantine frische Brötchen, Brot und Kuchen zu liefern. Und dabei wird er wohl auch einmal Gelegenheit haben, ungesehen durch das Haus zu marschieren!“
„Ich wüßte schon, was ich an seiner Stelle täte“, überlegte Tini. „Ich nähme eine Torte und sagte, dies sei eine persönliche Bestellung der Sekretärin vom Herrn Direktor. Wenn er dann noch weiß, wann der alte Ellermann nicht in seinem Büro ist und die Sekretärin beim Essen „So könnte es gewesen sein. Wie gesagt, noch sind das reine Vermutungen. Wollt ihr uns helfen, mehr über die Sache herauszubekommen?“ fragte Tobbi feierlich. „Es ist zum Wohl unseres Mitschülers und seines Vaters.“
„Na klar!“
„Da fragst du noch?“
„Ist doch völlig logisch!“ kam die Antwort von allen Seiten. „Gut, dann laßt uns überlegen, wie wir weiter vorgehen.“
„Ich denke, wir müssen etwas mehr über diesen Herrn Ludwig herausbekommen. Und über das, was sich unter der falschen Torte wirklich verbirgt“, schlug Kai vor.
„Vor allem müssen wir Andreas benachrichtigen, er wird eine wichtige Hilfe für uns sein“, sagte Pit von der Tür her. „Ob wir ihn heute abend noch anrufen können?“
„Laß uns bis morgen warten. Wer weiß, wer das Gespräch mithört“, meinte Monika. „Und heute abend können wir sowieso nichts mehr unternehmen.“
„Wahrscheinlich nicht, nein“, sagte Tobbi grübelnd. Obwohl, weiß einer von euch zufällig, wo Herr Schmitt seinen Lieferwagen nachts parkt?“
„In der Garage, wo sonst! Und selbst, wenn nicht — der Wagen ist sicher abgeschlossen. Das kannst du dir aus dem Kopf schlagen. Nein, wir müssen warten, bis Herr Ludwig Brot für das Landschulheim bringt. Dann müssen wir auf der Lauer sein, ihn ablenken, und den Wagen genau unter die Lupe nehmen“, meldete sich Uli zu Wort. „Ich glaube, übermorgen ist wieder Liefertag.“
Aber so lange brauchten sie gar nicht zu warten.
Am nächsten Nachmittag marschierte eine Abordnung zu Fuß zur Fabrik hinüber. Tina, Tini, Kai und Claudius hatten sich für einen Besuch bei Andreas beurlauben lassen. Tobbi, der heute mit Wäschedienst dran war — genau wie Uli und Rudi — , mußte zurückbleiben, so sehr er auch brummte und schimpfte.
Zu Fuß brauchte man zur Fabrik eine gute halbe Stunde. Aber ging man ins Dorf hinunter und wartete dort auf den Bus, dauerte es fast ebenso lange, weil der Bus einen riesigen Umweg machte. So
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