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Tina und Tini 09 - Geisterstimmen im Park

Tina und Tini 09 - Geisterstimmen im Park

Titel: Tina und Tini 09 - Geisterstimmen im Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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der Dachrinne. Ein leeres, vertrocknetes Vogelnest! Über der Dachrinne befand sich ein Balkon, auf dem weitere Tische standen, hier aßen die Hotelgäste mittags und abends, um diese Zeit war er kaum besetzt.
    „Entschuldigt mich bitte einen Augenblick, ich bin gleich wieder da“, sagte Tobbi und beugte sich zu Tina hinüber. „Behaltet den Nebentisch im Auge“, flüsterte er.
    Tobbi machte einen Umweg durch den Garten. Schnell hatte er gefunden, was er suchte: einen gegabelten, festen Stock. Tobbi verbarg ihn unter seinem Arm und stieg in den ersten Stock hinauf Zum Glück begegnete ihm niemand.
    Der alte Herr, der als einziger auf dem Balkon gesessen und Zeitung gelesen hatte, erhob sich gerade, um ins Haus zu gehen. Das paßte ja großartig. Mit einem Blick hatte Tobbi festgestellt, wo sich das Vogelnest befand, durch das hölzerne Balkongitter war es leicht zu erkennen. Tobbi kniete sich hin und tat, als suche er etwas auf dem Boden. Von unten war er nicht zu sehen. Blitzschnell schob er den Stock am Boden entlang bis zu dem Vogelnest vor und löste es aus seiner Verankerung.
    Es ging leichter, als er gedacht hatte. Ein empörter Schrei und wilde Schimpfkanonaden sagten ihm, daß er einen Volltreffer gelandet hatte. Tinas und Tinis Gekicher war bis oben zu hören. Tobbi trat eilig den Rückzug an. Mit dem unschuldigsten Gesicht der Welt schlenderte er an seinen Tisch zurück.
    Mit einem Blick hatte er die Lage erfaßt. Der Brutale stand von oben bis unten bekleckert und mit Bierschaum bedeckt hinter seinem Stuhl und ließ sich von der Kellnerin mit einem Handtuch säubern. In seinem Bierkrug steckte das Vogelnest. Die beiden anderen Männer waren mit hochroten Köpfen bemüht, die auf dem Tisch ausgebreiteten Pläne von Bierlachen zu befreien, indem sie mit Papierservietten auf ihnen herumtupften.
    Tina und Tini standen noch die Lachtränen in den Augen, auch Frau Greiling sah lachend der Szene zu.
    „Schade, du hast etwas verpaßt!“ sagte sie leise zu Tobbi, als er sich setzte. „Manchmal sorgt der liebe Gott doch unversehens für Gerechtigkeit.“
    Jetzt war es an Tobbi, sich vor Lachen zu verschlucken. Prustend griff er nach einer Serviette, um sein Gesicht dahinter zu verbergen.
    „Ja ja “, seufzte er, als er sich von seinem Lachanfall erholt hatte. „Gottes Wege sind wunderbar.“

Tini macht eine Bekanntschaft

    „Was hast du eigentlich da?“ fragte Tina gähnend und zog sich die Bettdecke bis zur Nasenspitze. „Du knisterst und raschelst, daß kein Mensch mehr schlafen kann.“
    „Entschuldige, ich wollte dich nicht aufwecken. Aber ich zerbreche mir den Kopf darüber, was das hier zu bedeuten hat — es kommt mir irgendwie bekannt vor!“
    „Und was ist es?“
    „Ein Stück Papier, das ich gestern, als wir das Café verließen, aufgelesen habe. Es war vom Nachbartisch heruntergefallen, als das mit dem Vogelnest passierte.“
    „Aber Tini! Du hast es nicht zurückgegeben? Ich bin entsetzt!“ rief Tina augenzwinkernd aus. „Zeig sofort her — das ist ja irre spannend!“
    „Ich weiß nicht — viel ist nicht drauf. Eine mit Bleistift hingeworfene Skizze.“
    „Sieht wie ein Stadtplan aus. Das hier sollen wohl Häuserreihen sein, ein Haus an das andere geklebt, und dazwischen schmale Straßen. Und dies hier ist die Hauptstraße.“
    „Die Hauptstraße? Bist du sicher? Und was ist dann das da?“
    „Ein Platz wahrscheinlich, oder eine Grünanlage.“
    „Ein komischer Platz, so schmal und lang. Und die Hauptstraße hat so merkwürdige Ausbuchtungen und Auswüchse!“
    „Du hast recht, so sieht eine Straße nicht aus. Aber was ist es dann?“
    „Erinnert dich die Form nicht an etwas?“
    Tina legte den Kopf schief und dachte nach. Plötzlich hellte sich ihr Gesicht auf.
    „He, jetzt kapiere ich! Du meinst...“
    „Das ist der Fluß, genau! Und das langgestreckte Gebilde dort ist die Insel. Und dies alles — auf dem anderen Ufer — eine riesige Wohnanlage, ein Haus am anderen.“
    „Scheußlich! Das können sie doch nicht machen! Sie verschandeln die ganze Landschaft! Wenn das wirklich gebaut wird, dann leben wir ja hier wie in einer Großstadt! Die müssen verrückt sein!“
    „Verrückt vielleicht, geldgierig ganz sicher“, meinte Tini. „Diese Ekel gestern waren also die Leute, die das Land am anderen Ufer aufkaufen! Die, von denen uns deine Mutter neulich erzählt hat.“
    „Jetzt freut es mich doppelt, daß Tobbi das Vogelnest in das Bierglas des Dicken geschmissen

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