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Tina und Tini 09 - Geisterstimmen im Park

Tina und Tini 09 - Geisterstimmen im Park

Titel: Tina und Tini 09 - Geisterstimmen im Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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und je länger diese Stille anhielt, desto unwahrscheinlicher erschien ihnen das, was sie neulich hier erlebt hatten.
    Jetzt waren sie ganz nahe am Haus. Tobbi wandte sich um.
    „Wartet hier, ich untersuche jetzt die Stelle unter dem Strauch neben der Veranda. Danach nehmen wir uns die andere Seite vor.
    „Was hoffst du eigentlich zu finden?“ wisperte Tini.
    „Wenn ich das wüßte, wäre mir wohler!“
    Tobbi sah zum Haus hinauf. Es schien in tiefem Schlaf zu liegen. Noch einmal horchte er nach allen Seiten. Dann rannte er in großen Sprüngen geduckt zur Veranda hinüber. Den Mädchen schien es eine Ewigkeit zu dauern, bis er zurückkam.
    „Nun?“
    „Nichts. Es ist ein ganz normaler Strauch in ganz normaler Erde — sonst nichts, aber auch gar nichts“, flüsterte Tobbi, man hörte ihm die Enttäuschung an. „Also gut, nehmen wir die andere Seite.“
    Wieder begannen sie zu suchen.
    „Ich weiß überhaupt nicht, was wir hier wollen“, sagte Tina, als sie sich nach einer Weile am Flußufer wiedertrafen. „Der Geist hat heute offenbar seinen freien Tag. Fahren wir zurück?“
    „Warte noch. Ich finde, wir sollten uns noch ein bißchen vorn vor dem Haus umsehen“, schlug Tobbi vor.
    „Muß das sein?“
    „Na, wenn wir schon einmal hier sind“, meinte Tini. „Inzwischen glaube ich allerdings auch, daß wir das neulich nur geträumt haben...“
    „Okay, gehen wir. Ich bin müde und möchte so bald wie möglich nach Hause.“
    Wieder schlichen sie auf das Haus zu. Unter der Birke machten sie halt.
    „Ich gehe rechts herum und ihr...“ Tobbi stockte.
    Über ihm hatte jemand geseufzt. Tobbi schaute hinauf. Nichts. Keine Gestalt, nicht einmal ein Vogel, nur das durchlässige Spitzenmuster der Blätter, die sich gegen den Nachthimmel abhoben.
    „Warst du das?“ fragte Tobbi.
    „Was?“ hauchte Tina.
    „Hast du eben geseufzt?“
    „Ich? Nein, ich dachte, es wäre Tini!“
    „Ich habe nicht geseufzt!“ erklärte Tini.
    „ Pssst !“
    Wieder erklang das klägliche Seufzen. Jetzt war es schon mehr ein Stöhnen.
    „Es... es ist der Baum...“ stotterte Tina. „Der Baum stöhnt so entsetzlich!“
    „Quatsch. Ein Baum kann doch nicht stöhnen. Hier, halt mal!“ Tobbi drückte Tina seine Taschenlampe in die Hand und begann, den glatten Baumstamm hinaufzuklettern. Aber jetzt blieb der Baum stumm.
    „Da drüben!“ wisperte Tini. „Hast du gehört? In der großen Kastanie!“
    „Komm! Sehen wir nach!“
    Die Kastanie stöhnte herzzerreißend, aber als sie ganz nahe herangekommen waren, schwieg auch sie. Dafür seufzte jetzt der Busch unter der Veranda.
    „Da will uns einer durch den Kakao ziehen“, murmelte Tobbi ärgerlich. „Hört ihr, jetzt ist es die Buche neben uns! Und jetzt wieder die Birke!“
    Tinas Zähne schlugen hart aufeinander, so zitterte sie. Tini schien sich weit weniger aufzuregen, wie schaffte sie das nur?
    „Hör mal, jetzt spricht er wieder!“ sagte sie gespannt.
    Wirklich war aus dem Stöhnen leises Murmeln, aus dem Murmeln der Ruf „Er-ne- sti -ne“ geworden, genau, wie sie es neulich gehört hatten. Er kam mal aus der Birke, mal aus der Kastanie, dann wieder von der Veranda her.
    „Jetzt bin ich gespannt!“ flüsterte Tini. „Wetten, daß der Geist
    „ Pssst !“ machte Tobbi .
    Oben im Haus war ein Fenster aufgesprungen. Dahinter stand regungslos eine Gestalt.
    „Volle Deckung“, raunte Tobbi. „Frau Hofer!“
    Tina, Tini und Tobbi wichen Schritt für Schritt zurück, bis dichtes Gesträuch sie ganz verdeckte. Aus allen Bäumen hallte es jetzt „Er- nes - ti -ne-komm“, mal aus der einen, mal aus der anderen Richtung.
    „Seht mal!“ Tini wies atemlos in die Höhe. „Da ist er! Ein paar weiße Lichtstreifen, sonst nichts!“
    Tobbi packte die beiden Mädchen hart am Arm und zog sie zur Erde. Vor ihnen war die Verandatür aufgesprungen, Frau Hofer wankte heraus und lief auf die Lichterscheinung zu.
    „Er- nes - ti -ne- kooommm ... kooommm zu mir... ich warte...“ klang es aus der Kastanie. „Ich werde dich jede Nacht rufen... keine Ruhe wirst du haben... bis du zu mir kommst...“ flüsterte die Kastanie.
    „Warum läßt du mich nicht in Ruhe“, wimmerte Frau Hofer und schlug die Hände vor das Gesicht. „Tag und Nacht denke ich nur an dich, ständig umgibt mich deine Musik, ich höre deine Stimme — aber dies halte ich einfach nicht mehr aus! Warum quälst du mich so, wenn du mich liebst!“
    „Sie redet mit ihrem Mann!“ wisperte Tina. „Das ist

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