Tina und Tini suchen den geheimnisvollen Schatz
verrate, wohin ihr den Schatz gebracht habt.“
„Vielleicht solltest du auf ihn hören, mein Junge“, warf der Bauer ein. „Wenn dieser Herr wirklich den Besitz gekauft hat, ist er im Recht!“
„Aber er hat Greilinghaus noch nicht gekauft, und deshalb gar kein Recht auf den Schatz“, beharrte Tobbi. „Nachspioniert hat er uns, sogar unsere Kommoden durchwühlt ..
„...und Tobbi ins Wasser geschubst“, rief Oliver dazwischen, „damit er die Karte in seiner Tasche kopieren konnte...“
„Die falsche Karte!“ kicherte Tina.
„Den Schatz kriegt er jedenfalls nicht“, rief Tobbi wieder, „wir geben ihn nicht her.“
Und die anderen drei riefen: „Nein, wir geben ihn nicht her!“
„Dann werden wir also selber suchen“, schloß Herr Sack wütend. „Und ihr werdet noch schönen Ärger bekommen. Dafür werde ich sorgen, ihr verflixten, frechen Gören.“
Die Männer gingen auf den Flur hinaus und nach draußen. Dann fingen sie an, die Umgebung zu durchsuchen. Die vier glücklichen Finder quetschten die Nasen ans Fenster und beobachteten sie. Würden sie auch im Schweinekoben nachsehen?
Sie gingen darauf zu, aber es stank dort fürchterlich, und sie öffneten nicht einmal die Tür. Wie hätten sie auch denken können, daß der Schatz an solch einem seltsamen Platz versteckt war?
Herr Sack wurde die Sucherei endlich müde. „Gehen wir“, sagte er zu den anderen. „Wir werden morgen weitersehen.“
Entzückt sahen die vier, wie die Männer fortgingen. Erst dann erzählten sie Frau Zimmer und dem erstaunten Bauern ihre außerordentliche Geschichte.
Dann holten die Jungen den Kasten aus dem Schweinekoben. Obenauf lag Stroh, und er duftete nicht fein — doch wen kümmerte das! Sie hatten eine Riesenfreude, als sie den Kasten öffneten und die Bauersleute die wundervollen Dinge darin betrachteten. Die trauten ihren Augen nicht. Frau Zimmer starrte und starrte die Sachen an und konnte nur immer wieder sagen: „Nie habe ich so etwas gesehen! In meinem ganzen Leben nicht!“
„Das war unser Geheimnis, Frau Zimmer, von dem wir gestern sprachen, wissen Sie noch?“ rief Tina und hüpfte wie ein Frosch durch die Küche: „Wir haben den Schatz, wir haben den verlorenen Schatz!“
„Nie hätte ich das für möglich gehalten!“ Frau Zimmers Gesicht wurde vor Aufregung noch röter.
„So, nun werde ich euch nach Hause bringen“, sagte der Bauer schließlich und stand auf.
„Ach, können die armen Kinder nicht heute nacht hierbleiben?“ bat Frau Zimmer. „Sie werden todmüde sein.“
Tobbi und Oliver empfanden es eigentlich unter ihrer Würde, als „arme Kinder“ bezeichnet zu werden. Aber der Gedanke, diese Nacht auf dem Hof bleiben zu dürfen, war doch verlockend. Ob der Bauer es erlaubte?
„Meinetwegen“, sagte er, „wenn sie wollen. Ich bin auch froh, wenn ich nicht noch hinaus muß zu dieser Nachtzeit. Morgen früh werden wir in Greilinghaus anrufen.“
„ Heute früh“, murmelte Tina, ehe sie sich fest in das weiche Federbett kuschelte.
Sie waren alle vier schrecklich aufgeregt und ebenso schrecklich müde — aber auch sehr, sehr glücklich. Mochte der Geldsack sagen, was er wollte: der Schatz gehörte ihnen!
Ein Andenken Für Tina und Tini
Die Großeltern staunten nicht wenig, als am Vormittag das Telefon läutete und sie die Neuigkeiten erfuhren. Zuerst begriffen sie es einfach nicht. Doch als Tobbi ihnen durchs Telefon zurief: „Wir haben den Schatz gefunden“, schauten sie sich verwundert an.
Die vier glücklichen Schatzsucher sollten bei Zimmers frühstücken. Aber sie, die sonst immer guten Appetit entwickelten, konnten vor Aufregung überhaupt nichts essen. Sie schluckten nur den Kaffee mit Sahne, den Frau Zimmer ihnen hinstellte. Dann baten sie den Bauern, sie im Ponywagen nach Hause zu fahren.
Ihre ganze Sorge war nur: Wenn wir bloß unterwegs nicht den Sack treffen! Sie wollten den Schatz unversehrt heimbringen.
Der Bauer spannte das dicke, behäbige Pony vor den Wagen. Zusammen mit Tobbi trug er den Kasten hinaus. Dann sagten sie alle Frau Zimmer danke schön und verabschiedeten sich. Im Wagen war es ein bißchen eng, aber niemand achtete darauf, „Also lauf zu!“ rief Bauer Zimmer, und das Pony trabte den Weg hinunter.
Die Großeltern warteten schon gespannt. Sie konnten einfach nicht glauben, was sie gehört hatten. Großvater hatte inzwischen schon mit einem Freund telefoniert und ihn sofort nach Greilinghaus gebeten. Das war ein kluger Mann, der sich
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