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Tina und Tini und die Spuren im Schnee

Tina und Tini und die Spuren im Schnee

Titel: Tina und Tini und die Spuren im Schnee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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einmalige Stücke in der Sammlung?“, erkundigte sich Herr Greiling. „Die ebenso gefährdet sind, um es mal so auszudrücken?“
    „Du sprichst das aus, was mich in diesen Tagen am meisten beschäftigt. Ja, es gibt noch ein paar solche Stücke. Und ich überlege mir, ob ich sie nicht aus der Sammlung herausnehmen und in einem Banksafe deponieren soll, bis der Diebstahl aufgeklärt ist. Andererseits sind es gerade diese Münzen, die das Publikum anziehen.“
    „Und wenn man Duplikate herstellt und statt der echten Münzen in die Vitrinen legt?“
    „Auch darüber denke ich nach.“
    Herr Greiling schenkte noch einmal ein und die Männer begannen über andere Dinge zu reden. Tini zwinkerte den Freunden zu und deutete nach draußen.
    „Wir wollten noch auf einen Sprung in den Park hinuntergehen“, sagte Tina, „zum Wildgehege. Ihr wollt doch sicher noch eine Weile ungestört sein, Vati. Wir holen dich dann später hier ab.“
    „Ist gut, geht nur, sonst langweilt ihr euch am Ende. Außerdem kennt ihr meine Geschichten schon alle“, sagte Vater Greiling lachend, „und verderbt mir meine Pointen!“
    Tina, Tini und Tobbi nahmen ihre Mäntel und liefen die Wendeltreppe hinunter. Tobbi stemmte die schwere Eingangstür auf und ließ die Mädchen vorgehen. Als er sich umdrehte um die Tür zu schließen, war ihm, als hätte sich hinter ihm ein Schatten bewegt.
    „Ist da jemand?“, rief Tobbi ins Halbdunkel.
    Alles blieb still.
    „Nun komm schon, Tobbi, was ist denn?“, drängte Tina.
    „Ich dachte, ich hätte jemanden... Na, war wohl nur Einbildung.“
    Donnernd fiel hinter ihm die Tür ins Schloss. Tina hatte sich bei Tini eingehängt.
    „Also? Was war denn los vorhin, warum warst du so lange weg?“
    „Ich hörte Stimmen, die sich stritten. Das hat mich neugierig gemacht“, berichtete Tini. „Ich weiß, das ist nicht gerade die feine englische Art, aber immerhin wollen wir einen Diebstahl aufklären.“
    „Und?“
    „Es war der Graf. Er war beim Professor und hat ihm fürchterliche Vorwürfe gemacht. Wie einen Schuljungen hat er ihn ausgefragt, ob auch alles abgesichert sei, wie er die Schlüssel verwahrt und was mit der Alarmanlage los ist.“
    „Der tut wirklich, als ob er hier noch der Herr sei!“, sagte Tobbi. „Dabei hat er doch überhaupt nichts mehr zu melden! Warum mischt er sich ein?“
    „Der Professor war auch ziemlich sauer, das hat man gemerkt, er konnte sich nur mühsam beherrschen. Er hat mir richtig Leid getan.“
    „Und warum wolltest du, dass wir jetzt in den Park gehen?“, fragte Tina. „Glaubst du, dass wir noch irgendwelche Spuren finden, nachdem ein ganzes Heer von Polizisten da überall herumgetrampelt ist?“
    „Nun, ansehen können wir es uns doch mal, oder? Auch wenn wenig Aussicht besteht, etwas zu finden.“ Tina hatte Recht. Überall im Park waren die Fußabdrücke der Polizeibeamten zu sehen, jeden Baum, jeden Strauch hatten sie unter die Lupe genommen. In der dünnen Schneedecke gab es Hunderte von Fußspuren, die alle ähnlich aussahen, schwere Männerschuhe mit starkem Profil. Es war absolut nichts Besonderes zu entdecken.
    „Schauen wir uns mal das Fluchtfenster an“, sagte Tini.
    „Da werden wir genauso wenig finden“, maulte Tobbi.
    „Trotzdem.“
    Die Stelle, an der der Dieb aus dem Fenster gesprungen war, war sorgfältig abgesteckt worden. Hier waren noch deutlich die Abdrücke zu erkennen, die der Fliehende hinterlassen hatte. Tini starrte die Stelle an, als könne sie aus dem zertretenen Schnee etwas herauslesen wie eine Wahrsagerin aus Kaffeesatz.
    „Was ist los? Was bewegt deine kleinen grauen Zellen?“, fragte Tobbi, der allmählich kalte Füße bekam.
    „Ich denke nach.“
    „Das sehe ich.“
    „Ich versuche mir die Szene vorzustellen“, sagte Tini entschuldigend. Plötzlich bildete sich eine steile Falte auf ihrer Stirn. „Was für Wetter hatten wir an dem Tag, an dem der Diebstahl begangen wurde.“
    „Mistwetter, wieso?“, fragte Tina. „Es war nass, matschig und in der Nacht hatte es leicht geschneit.“
    „Eben. Frühmorgens hatte es zu schneien aufgehört und nachmittags wurde es kalt. Seither herrscht trockenes Frostwetter.“
    „Na und? Was soll das alles?“, fragte Tobbi.
    „Ich überlege mir nur, warum die Abdrücke des Diebes und die Abdrücke der Polizistenfüße alle gleich sind.“
    „Wieso?“
    „Sind sie doch, oder?“
    „Na klar. Alles Abdrücke von Männerschuhen.“
    „Von Männern, die alle so einigermaßen

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