Tinnitus - Endlich Ruhe im Ohr
unterstützend helfen können. Auch Hypnose kann zur Anwendung kommen. Durch systematische Suggestion werden positive Gedanken eingegeben, die zum Einschlafen führen, die aber auch den Tinnitus positiv deuten (eine Kreissäge verwandelt sich in eine harmlose Grille, ein Rauschen wird zu einem Wasserfall oder zu Regengeplätscher).
AUS DER SPRECHSTUNDE
Ein Fall von Hochzeitsschießen
Robert L. traf mit zwei Kollegen Vorbereitungen zum Hochzeitsschießen, einem in Bayern üblichen Brauch. Um den Hochzeitsmorgen eines guten Freundes mit gebührendem Lärm ankündigen zu können, füllten sie in der Firma explosive technische Gase in besonders große Luftballons ab. Leider explodierten die Ballons vorzeitig. Das Ergebnis: fünf geplatzte Trommelfelle, die eine Notoperation notwendig machten, und drei Patienten mit Innenohrstörungen, darunter Herr L. mit einem ausgeprägten Tinnitus.
Das Hauptproblem für ihn war das Ohrensausen während des Einschlafens. Hinzu kamen Sorgen am Arbeitsplatz, da durch den Unfall plötzlich drei Mitarbeiter auf einmal durch eigenes leichtsinniges Verschulden ausgefallen waren.
Seine Frau war schon seit Jahren begeisterte Anhängerin des Yoga und konnte Herrn L. von dessen Wirksamkeit überzeugen. Da sie ihren Mann bei dieser Methode unterstützen konnte, fiel ihm der Einstieg leicht. Es gelang ihm, die negativen Gedanken mithilfe des Yoga abzuwehren und wieder in einen normalen Schlafrhythmus zu finden. Nachdem auch am Arbeitsplatz diese bemerkenswerte Geschichte vergessen und wieder ein normaler Betrieb möglich war, konnte Herr L. mit dem Tinnitus so weit zurechtkommen, dass er durch ihn nicht mehr gestört wurde.
Kommentar: Yoga ist gerade für Männer ein Mittel, um Meditation und Entspannung erfahrbar zu machen. Die damit verbundenen Körperübungen beinhalten auch Dehnungen, weshalb Yoga gerade auch für Sportler geeignet ist!
So mancher kann mit den klassischen Entspannungsverfahren nichts anfangen, fühlt sich damit aggressiv und wird eher unruhiger. Dies ist nichts Negatives und soll nicht zu Schuldgefühlen führen, weil »es nicht klappt«. Hier ist möglicherweise Entspannung durch körperliche Aktivität (Sport) der bessere Weg.
Sport und Tinnitus
Jeder Sportler weiß, dass regelmäßig betriebener Sport euphorisiert, die Laune hebt. Während der Aktivität werden im Körper morphiumähnliche Stoffe, die Endorphine, gebildet. Beim Tinnitus-Patienten können sie die Psyche stabilisieren. Darüber hinaus erhöht körperliche Betätigung die im Gehirn ankommende Sauerstoffmenge um bis zu 30% und führt so zu einer deutlichen Steigerung der geistigen Leistungsfähigkeit. Körperliche Aktivität verstärkt eine positive Lebenseinstellung und wird erfolgreich zur Krankheitsbewältigung und sozialen (Wieder)Eingliederung eingesetzt.
Manche Tinnitus-Patienten berichten allerdings, dass ihr Ohrgeräusch bei sportlicher Betätigung sehr viel lauter wird. In diesen Fällen muss eine Sportart gewählt werden, die den Kreislauf nicht zu sehr belastet; manchmal muss auch auf Sport verzichtet werden.
INFO
Sportliche Betätigung beeinflusst etliche psychische und körperliche Vorgänge positiv. Sport
unterstützt den Abbau von Adrenalin, Fetten und Zucker,
reguliert den Cholesterinstoffwechsel,
steigert das Wohlbefinden (auch eine Wirkung der Endorphine),
hilft bei der Gewichtskontrolle,
verbessert den Schlaf,
verbessert die Selbstzufriedenheit,
steigert das Selbstbewusstsein und
hilft entscheidend mit zur Entspannung.
INFO
Vorher zum Body-Check!
Wenn Sie bislang wenig oder gar keinen Sport betrieben haben, sollten Sie sich einer Vorsorgeuntersuchung unterziehen, bevor Sie mit einem regelmäßigen Sportprogramm beginnen, ganz besonders, wenn Sie über 40 Jahre alt sind oder wenn Sie an Risikofaktoren wie Herz-, Stoffwechselkrankheiten usw. leiden.
Bei diesem Body-Check untersucht der Arzt vorrangig den Bewegungsapparat, die Funktion des Herzens, des Kreislaufs und der Lungen. Eine Belastungsuntersuchung am Fahrradergometer, bei der ständig ein EKG mitgeschrieben wird, muss in diese Untersuchung inbegriffen sein.
Lassen Sie alle 2 Jahre, spätestens aber alle 5 Jahre eine Wiederholungsuntersuchung durchführen. Sind bereits Herz-Kreislauf-Störungen bekannt (ein besonders wichtiger Grund für regelmäßige sportliche Aktivitäten), sollten Sie sich dieser Untersuchung jährlich unterziehen.
Heute ist gesichert, dass Bewegungsmangel einen Risikofaktor für Herz- und
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