Tiphanie – Feuer der Sehnsucht
zu tun und zu sagen, mit denen er sich lächerlich macht. Welchen Zauber wirfst du über mich?«
»Ist es wirklich so lächerlich, darauf zu hoffen, dass ich Euer Wohlgefallen finde und Ihr mich in Eure Arme schließt?«, sagte sie treuherzig, und in ihrem Lächeln lag eine unmissverständliche Einladung, vor der er kapitulierte. Seine Arme schlossen sich um die zierliche Gestalt, und er beugte sich über sie.
Ein hungriger Mund senkte sich auf bebende Lippen, die sich bereitwillig und weich öffneten. Jannik schmeckte die Süße der uneingeschränkten Hingabe. Er fühlte die sinnliche Erwiderung eines Kusses, dessen leidenschaftliche Essenz wie Gift in seine Adern drang. Seine Hände glitten über die schmalen Konturen des lieblichen Körpers, die von der schweren Seide bedeckt, geheimnisvoll glühten. Sie umfingen die verlockenden Brüste, und er spürte, wie sie sich gegen seine Handflächen drängten und mit prallen Knospen Verlangen verrieten.
Tiphanie erschauerte unter den begehrlichen Gefühlen. Sie verschlang die Finger in seinem Nacken und presste sich noch enger an die athletische Gestalt. Mit einem Male war sie nicht länger schroff und hart, sondern die zweite Hälfte eines Ganzen, das sich nahtlos zu ihr fügte. Janniks zärtliche Lippen strichen über ihren bebenden Mund, streichelten über ihre Wangen, über Augen und Stirn, ehe er sie wieder hungrig küsste.
Ein zitternder, rauer Seufzer löste sich aus ihrer Kehle und brachte ihn halbwegs zur Besinnung. »Himmel, was mache ich!«, stammelte er fassungslos. »Du bringst mich um den Verstand! Ich kann nicht ...«
»Ihr könnt und Ihr wollt!«, unterbrach ihn Tiphanie und legte einen zarten Finger auf seinen Mund. »Wenn ich Euch Freude schenken darf, dann bereitet es auch mir Freude. Kommt mit ...«
Sie zog ihn mit einer Selbstverständlichkeit zum Alkoven, die Jannik entwaffnete. Wusste sie, was sie da tat? Noch nie hatte er eine solche Sehnsucht nach einer Frau verspürt. Noch nie diese leidenschaftliche Erregung, dieses Fieber. All seine Versuche, einen klaren Kopf zu bewahren, scheiterten an dem rückhaltlosen Angebot in ihren Augen.
»Platz!«, wehrte Tiphanie Marron ab, der ausgerechnet in diesem Augenblick um Aufmerksamkeit heischte. »Ich hab’ keine Zeit für dich!«
Der mächtige Hund betrachtete das eng umschlungene Paar, ehe er sich gehorsam vor dem glimmenden Kaminfeuer niederließ und die Augen schnaufend schloss. Es bestand kein Grund, seine Herrin zu schützen. Er spürte, dass sie aufgeregt war, aber es war eine Erregung, die unterschwellige Wellen des Entzückens und ungeduldiger Erwartung ausstrahlte. Was immer geschah, sie tat es freiwillig.
»Er wird mir die Kehle durchbeißen«, vermutete Jannik, während er Tiphanie dabei beobachtete, wie sie aufreizend langsam das silberne Band aus ihren Haaren zog.
»Nur wenn Ihr nicht tut, was ich sage«, versuchte sie zu scherzen.
Ihr Herz raste. Sie schlüpfte unter den weiten Röcken aus den engen, aquamarinfarbenen Pantöffelchen, die zu ihrer Robe gehörten. Das enge Gewand spannte um ihre Brüste, als wären sie gewachsen, und kurze, schnelle Atenzüge verrieten ihre Unruhe. Das faszinierende Auf und Ab der verlockenden Wölbungen entging Jannik de Morvan keineswegs. Er strich sich mit einer fahrigen Geste das Barett vom Kopf und warf es einfach hinter sich.
»Ich bin ein Schurke, wenn ich soviel Hingabe ausnütze, und ich bin ebenso ein Schurke, wenn ich dich mit meiner Ablehnung verletze«, seufzte er und legte die flachen Hände auf das bloße Stück Schultern, das ihre Robe freigab. Seine Daumen trafen sich genau in der Mitte ihrer Halsbeuge, und die Finger schlossen sich um ihren Nacken. Sie war in seiner Gewalt. Noch mehr, als er selbst es ahnte.
Eine unmerkliche Bewegung, und seine Hände streiften mit einem Ruck das Gewand über die Schultern, bis es nur noch knapp die seidigen Brüste bedeckte, die sich über Spitze und Seide erhoben. Tiphanie seufzte beglückt, als er den Kopf senkte und sie dort küsste, wo sich eben seine Daumen berührt hatten. Haltlos sank ihr Kopf nach hinten, während sie das Spiel seiner Zunge auf ihrer Haut spürte und das Verlangen wie ein Blitz durch ihren Körper fuhr. Es war pure Folter, aber sie genoss jeden einzelnen Moment davon.
Seine Hände glitten unter die Seide und umfassten die festen Hügel, ehe der Stoff weiter rutschte und sich sein Mund um eine der harten Knospen schloss, die im Licht der Kerzen wie Perlen aus Rosenquarz
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