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Tiphanie – Feuer der Sehnsucht

Tiphanie – Feuer der Sehnsucht

Titel: Tiphanie – Feuer der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Cordonnier
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Zärtlichkeit neu zusammensetzen. So lange, bis er sie mit einem Fluch in die Arme riss und auf die Matratze bettete.
    Die splitternackte, verführerische Fee mit dem elfenbeinweißen, zerbrechlichen Körper war zu viel für die Selbstbeherrschung des Seigneurs. Jannik de Morvan ragte wie ein heidnischer Gott über ihr auf, und ohne das kleinste Zögern spreizte sie einladend die Oberschenkel für ihn. Zwar gewärtig, von neuem jenen scharfen Schmerz zu fühlen, der ihrer Meinung nach dazu gehörte, aber dennoch auch bereit, ihn in hingebungsvoller Leidenschaft zu empfangen.
    Sie hob sich tapfer seiner Männlichkeit entgegen und fühlte zu ihrem grenzenlosen Erstaunen nur sinnlich heiße Verzückung. Seidenweiches Gleiten und harte, wonnevolle Fülle. Das überwältigende Bedürfnis, ihn bis in die Tiefen ihres Seins hineinzuziehen, überfiel sie wie ein Rausch. Sie wurde eins mit der Macht, die sich erobernd in ihren Schoß drängte und sie vollendete. Einen Herzschlag lang erstarrte sie in grenzenlosem Erstaunen darüber, dann breitete sich von dort ein Pulsieren aus, das sie hilflos erschauern ließ. Ein so wundervolles Beben, dass sie sich aufbäumte und in höchster Lust aufschrie.
    Sie hatte den Eindruck, als zerspringe in den Tiefen ihres Leibes ein Damm. Die Fluten der Lust breiteten sich wie ein gewaltiger Strom in ihr aus, traten über die Ufer und rissen sie mit sich fort. Sie löste sich auf und taumelte in das glühende Zentrum eines Feuermeeres.
    Sie wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, als sie die Augen aufschlug und das schwere Gewicht realisierte, das sie in die Matratze drückte. Es war Jannik de Morvan, dessen Kopf zwischen ihren Brüsten lag und der sie im Schlaf hielt, als wolle er sie nie wieder frei geben. Sie wagte nicht, sich zu bewegen. Dieses Mal würde sie nicht einen einzigen Wimpernschlag seiner kostbaren Gegenwart verschwenden.
    Sie angelte nach den Decken, die zerwühlt halb zu Boden hingen, und bemühte sich, ihre beiden Körper vor der Kälte der Winternacht zu schützen. Die vorsichtige Bewegung störte den Schläfer, ließ ihn aber nicht erwachen. Er murmelte etwas, und sie spürte das leise Kratzen seiner nachwachsenden Bartstoppeln auf ihren Brüsten.
    Sie verstand die Silben nicht, aber sie schenkte ihm bereitwillig den Trost und die Ruhe ihres Körpers. So gab es doch etwas auf dieser Erde, für das sie nützlich war. Sie konnte vielleicht die Wunden heilen, die Anne-Maries Tod verursacht hatte. Ihr letzter bewusster Gedanke, ehe sie selbst einschlief, galt der verstorbenen Edeldame. Kein Wunder, dass sie sich so unendlich nach der Gesellschaft ihres Gatten gesehnt hatte, wenn es solche Freuden bedeutete, in seinen Armen die Lust zu finden.
    Marron hatte bei ihrer ersten Bewegung den Kopf gehoben und jaulte leise. Als er keine Antwort erhielt, blinzelte er zum Alkoven hinüber, wo die beiden Körper eng umschlungen unter der Decke atmeten. Der Friede, der von ihnen ausging, teilte sich auch dem Tier mit.
    Es erhob sich lautlos, streckte den mächtigen Körper und ging zur Tür. Dort legte es sich quer vor die Schwelle der Kemenate. Wer immer den Schlaf der beiden Liebenden zur Unzeit stören wollte, er würde es zuerst mit ihm zu tun bekommen.

11. Kapitel
    Man könnte meinen, es kann kein einziges Ereignis in dieser Burg stattfinden, ohne dass Tristane und ihr Hund dabei sind«, schmunzelte Dame Marthe.
    Sie stützte sich auf den Arm ihres Neffen, während sie dabei zusah, wie sich die Ritter des Hofes im Bogenschießen maßen. Der ungewöhnlich warme Lichtmesstag ließ die grauen Granitsteine der Vorwerke wie Silberbrocken schimmern, und die bunten Roben der edlen Damen ersetzten die Blumen, die im Gras noch fehlten.
    Der heitere Wettstreit hatte einen ernsten Hintergrund. Für den bevorstehenden Feldzug gegen den selbst ernannten Herzog von St. Cado und seine brandschatzenden Söldner benötigte Jean de Montfort jeden einzelnen Ritter. Das tägliche Kampftraining gehörte zum festen Ritual dieser Zeit, und die Edelmänner nutzten nur zu gerne die Gelegenheit, den Damen ihre Kraft und Stärke zu demonstrieren.
    Im Moment war es Olivier de Clisson, der sich an einem der schweren englischen Langbogen versuchte, die zu spannen die Kraft eines ausgewachsenen Mannes erforderte. Jannik de Morvan schnaubte verächtlich, als sein Pfeil zwei Handbreit neben dem Ziel landete und trotzdem von allen Damen beklatscht wurde. Er sah auch den Blick, den Olivier in Tiphanies Richtung

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