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Titan 10

Titan 10

Titel: Titan 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
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daß hundert oder noch mehr Narren sich von dem Angebot locken lassen und einen Versuch wagen würden, und er wußte auch, daß man nicht auf sie verzichten konnte. Die Panzer kamen nicht nahe genug an diese Masse aus radioaktivem Magma, geschmolzenen Maschinen, Gebäudeüberresten und Schutt heran, um alles genau durchsuchen zu können, und waren außerdem viel zu langsam; nur die Männer mit ihren langen Stahlruten waren dazu in der Lage. Noch während er die Arbeiter beobachtete, explodierte irgendwo plötzlich Magma, und einer der Männer wurde getroffen, drehte sich um die eigene Achse und taumelte mit plumpen Bewegungen zu Boden. Der Kranführer schwenkte augenblicklich hinüber, packte mit dem Greifer zu, verfehlte, brachte ihn wieder herunter, holte den Mann an einem Arm heraus, schwang herum und setzte ihn irgendwo außerhalb von Docs Gesichtsfeld ab.
    Trotz des Panzers und des Anzuges wurde es immer heißer, und dort, wo der Anzug am dünnsten war, machte sich ein leichtes Jucken bemerkbar, das erste Anzeichen einer Verbrennung. Aber noch war ihre Lage nicht besorgniserregend. Er wollte sich erst gar nicht vorstellen, was mit den Männern geschah, die – nur vom Anzug geschützt – im Herz des Kraters suchten, auch brachte er es nicht länger fertig, sie zu beobachten. Palmer versuchte den Panzer noch näher heranzubringen, doch das Magma unter den Ketten machte das fast unmöglich. Zweimal spritzte es gegen den Panzer, durchschlug die Bleiplatten jedoch nicht.
    »Die fünf Minuten sind um«, sagte Ferrel. »Die Männer begeben sich am besten direkt zu Dr. Brown, die sie im Notarztwagen sofort behandeln wird.«
    Palmer nickte und gab seine Befehle. »Bringt alle Jungs, die ihr erwischen könnt, mit dem Kran aus der Gefahrenzone. Briggs, schicken Sie eine neue Mannschaft los und überweisen Sie die Prämien im voraus auf die Konten der Männer. Verdammt, Doc, das kann doch nicht den ganzen Tag lang so weitergehen. Wir brauchen eine Stunde, um dieses heiße Gebiet zu durchsuchen, und vielleicht befindet er sich ganz woanders. Und die Messungen ergeben, daß das Zeug hier verdammt stark strahlt. Mal sehen, ob ich diese Stahlplatte dort beiseite schieben kann.«
    Die Kupplung schlug an, und der Panzer rollte langsam vorwärts. Dann drehte er die Nase des Panzers um einige Grad nach rechts und ließ ihn weiterrollen. Ohne Mühe brachte er einen Mauerrest zum Einsturz. Die Motoren dröhnten auf, als der Panzer langsam über die niedergerissenen Blöcke rollte. Der Stahlträger ächzte, gab dann aber nach. Palmer schaufelte ihn beiseite, riß noch eine Mauer nieder, und dann konnten zwei Arbeiter mit Stahlruten den neu geschaffenen Durchgang benutzen und weitersuchen.
    Wieder wurden die Männer ausgetauscht, dann noch einmal.
    Briggs Stimme erklang undeutlich aus dem Lautsprecher. »Palmer, ich habe einen komplett Verrückten hier, der sich auf das Ende Ihres Krans setzen will. Wenn Sie etwas zurücksetzten, kann ich ihn mit dem Kran hinüberhieven.«
    »Fangen Sie schon an!«
    Er legte den Rückwärtsgang ein, und das Panzerfahrzeug ruckte an, brach zur Seite aus, blieb wieder stehen. Er versuchte es noch einmal, und diesmal hob sich die Stahlplatte endlich, und sie schafften es.
    Ferrel hielt den Atem an und betete stumm vor sich hin; sein Respekt vor den Männern, die sich in diese Hölle hinauswagten, stieg ins Unermeßliche, aber auch seine Achtung vor Palmers Fahrkünsten wuchs.
    Der Kran schwenkte zu ihnen herüber, und seine Schaufel senkte sich, erreichte sie aber nicht ganz. Verglichen mit dem großen Kran war ihr Panzer leicht und mobil, aber Palmer hatte schon alles aus ihm herausgeholt; ihr Fahrzeug hing nun halb auf der Stahlplatte. Es fehlte noch etwa ein Meter.
    »Verdammt!« Palmer riß die Luke des Panzers auf, sprang auf die Ketten, schaute sich um und kletterte wieder zurück. »Keine Möglichkeit, noch näher ranzukommen. Mann, diese Jungs haben ihr Geld wirklich verdient!«
    Doch der Kranführer kannte ein paar Tricks. Er schwenkte den Ausleger der Schaufel langsam hin und her, bis sie wie ein großes Pendel zu schwingen begann und so dem Panzer näher kam. Der Mann streckte einen Arm aus, bekam den Kranarm des Panzers zu fassen und hielt sich fest, während die Schaufel langsam wieder zurückschwang. Eine Sekunde hing er in der Luft, stieß sich dann ab und kam mit den Beinen auf dem Panzer auf.
    Doc atmete tief aus, und Palmer ließ den Panzer wieder vorwärts rollen. Jetzt konnte der

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