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Titan 11

Titan 11

Titel: Titan 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
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er an der automatischen Rolle der Strickleiter. Im Schiff erklang eine dünne Sirene. Das machte ihn nur noch wütender.
    »Haben Sie das gehört?« Mit hochrotem Gesicht beobachtete er, wie Harrison sich in aller Ruhe mit der Luftpumpe an die Arbeit machte. »Wir starten jeden Moment. Zum letzten Mal…«
    Wieder jaulte die Sirene, dann folgten ein paar schrille Warntöne in kurzer Folge. Bidworthy sprang zurück, als die Schleuse automatisch geschlossen wurde. Harrison stieg wieder auf sein Fahrrad und radelte los, behielt das Schiff aber im Auge.
    Das metallische Monster erzitterte von der Nase bis zum Heck und stieg dann langsam und in völliger Lautlosigkeit in die Luft. Der Anblick hatte etwas Erhebendes an sich. Je höher das Raumschiff stieg, desto schneller wurde es, sah schließlich aus wie ein Spielzeugmodell, dann wie ein Knopf. Dann konnte er es überhaupt nicht mehr ausmachen.
    Für einen kurzen Moment verspürte Harrison einen Anflug von Zweifel und Bedauern. Diese Gefühle hielten aber nicht lange an.
    Er blickte zur Straße. Die fünf selbsternannten neuen Gands hatten einen Bus angehalten und stiegen gerade ein. Kaum war das Schiff verschwunden, zeigten sich die Gands freundlich und bereit zur Zusammenarbeit. Sie waren eben schnell von Begriff. Harrison beobachtete den Bus, wie er mit den fünf Männern an Bord davonrollte. Aus der anderen Richtung näherte sich ein propellergetriebenes Motorrad und zischte an ihm vorbei.
    »Deine Brünette«, hatte Gleed geschrieben. Wie war er nur auf diese Idee gekommen? Hatte sie etwa eine Bemerkung fallenlassen, daß sie nichts gegen seine übergroßen abstehenden Ohren hatte?
    Er blickte sich zum letzten Mal um. Das Raumschiff hatte eine zwei Meter tiefe und eine Meile lange Furche im Boden hinterlassen. Zweitausend Terraner waren hier gewesen.
    Dann waren ‘s nur noch achtzehnhundert. Dann sechzehnhundert. Dann waren ‘s nur noch sechs. Da war es nur noch einer. »Ich«, murmelte er. Er zuckte gleichmütig die Achseln und trat in die Pedale, radelte gemütlich auf die Stadt zu und sang: »Da ist der letzte durchgerutscht, dann war’n sie alle futsch.« Denn jetzt gab es überhaupt keine Terraner mehr hier.
     

BABY IST DREI
    (BABY IS THREE)
     
THEODORE STURGEON
     
     
    Schließlich bin ich hinein zu diesem Stern. Er war überhaupt nicht alt. Er schaute von seinem Schreibtisch auf, ließ seine Augen kurz über mich huschen und ergriff dann einen Bleistift. »Setz dich dort hin, mein Sohn.«
    Ich blieb stehen, wo ich war, bis er wieder aufschaute. »Sagen Sie, wenn ein Zwerg hier hereinkommt, was sagen Sie dann? Setz dich dorthin, Kleiner?« murrte ich.
    Er legte den Bleistift wieder weg und stand auf. Er lächelte. Sein Lächeln war so schnell und scharf wie seine Augen. »Ich habe mich geirrt«, sagte er, »aber wie hätte ich wissen können, daß du es nicht gern hast, ›mein Sohn‹ genannt zu werden?«
    Das war schon besser, aber ich war noch immer böse. »Ich bin fünfzehn und mag es nun einmal nicht. Und reiben Sie mir das bloß nicht andauernd unter die Nase.« Er lächelte wieder und sagte: okay, und ich ging und setzte mich.
    »Wie heißt du?« »Gerard.« »Ist das dein Vor‐oder Nachname?« »Beides«, sagte ich. »Ist das die Wahrheit?« »Nein«, gab ich zurück. »Und fragen Sie mich auch nicht, wo ich wohne.« Er legte seinen Bleistift hin. »So kommen wir nicht sehr weit.« »Das liegt an Ihnen. Worüber regen Sie sich auf? Über meine Gefühle der Feindseligkeit? Sicher bringe ich Ihnen die entgegen. Mit mir stimmt einiges mehr nicht, sonst wäre ich jetzt nicht hier. Stören Sie sich daran?«
    »Nein, aber…«
    »Worüber machen Sie sich also Sorgen? Wie Sie Ihr Honorar bekommen werden?« Ich nahm einen Tausend‐Dollar‐Schein aus der Tasche und legte ihn auf den Schreibtisch. »Jetzt brauchen Sie mir also keine Rechnung mehr zu schicken. Behalten Sie das Geld. Sobald Sie es aufgebraucht haben, sagen Sie mir Bescheid, und ich gebe Ihnen mehr. Sie brauchen meine Adresse also gar nicht. Warten Sie«, sagte ich, als er nach dem Geld griff. »Lassen Sie es liegen. Ich möchte sichergehen, daß wir beide gut miteinander auskommen werden.«
    Er faltete die Hände. »Ich mache keine Geschäfte auf diese Art, mein… ich meine, Gerard.«
    »Gerry«, verbesserte ich ihn. »Das werden Sie aber müssen, wenn wir ins Geschäft kommen wollen.«
    »Weshalb machst du es mir so schwer? Wo hast du die tausend Dollar her?«
    »Ich habe ein

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