Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Titan 14

Titan 14

Titel: Titan 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
Vom Netzwerk:
Goth. »Er hat Sie sehr gemocht.«
    »Die Galaxis ist wirklich ein Dorf«, sagte der Kapitän philosophisch. »Dorthin hat es Threbus also verschlagen! Ich würde ihn gern eines Tages wiedersehen.«
    »Wir fangen in vier Jahren an, Karres zu suchen, wenn Sie alles das gelernt haben«, sagte Goth. »Wir finden die schon, keine Sorge. Das sind noch dreizehnhundertzweiundsiebzig alte Sterntage«, fügte sie hinzu, »aber unterdessen gibt es viel zu tun. Sie wollen doch diesen Leuten das Geld zurückzahlen, das Sie ihnen schulden, oder? Ich hab’ da eine Idee…«
    »Aber bloß keinen Teleportationstrick!« warnte der Kapitän.
    »Ach was, Kinderspiel!« sagte Goth verstimmt. »Schließlich werde ich erwachsen. Nein, im ehrlichen Handel werden wir das erwerben. Aber wir werden reich sein.«
    »Das würde mich nicht überraschen«, räumte der Kapitän ein. Er überlegte einen Augenblick lang. »Nachdem sich jetzt herausgestellt hat, daß wir entfernte Verwandte sind, ist es wahrscheinlich auch in Ordnung, wenn ich dich adoptierte und du du zu mir sagst.«
    »Sicher«, sagte Goth. Sie stand auf.
    »Wo gehst du hin?« fragte der Kapitän.
    »Ins Bett«, sagte Goth. »Ich bin müde.« Sie blieb unter der Tür noch einmal stehen. »Alles, was ich dir bis dahin über uns sagen kann«, meinte sie, »findest du in den Regeln wie der eine Mann gesagt hat – der, den du aus dem Schiff geworfen hast. Dort steht eine Menge über uns. Auch eine Menge Lügen übrigens!«
    »Und wann hast du das Interkom entdeckt? Das zwischen der Kapitänskajüte und hier?« wollte der Kapitän wissen.
    Goth grinste. »Schon vor einer Weile«, gab sie zu. »Die anderen haben das nie bemerkt!«
    »Also gut«, sagte der Kapitän. »Gute Nacht, Hexe – wenn du Magenschmerzen bekommst, mußt du rufen, dann bring ich die Medizin.«
    »Gute Nacht«, gähnte Goth. »Das werde ich wahrscheinlich.«
    »Und wasch dir die Ohren!« fügte der Kapitän hinzu, wie er es von Maleen immer vor dem Schlafengehen gehört hatte.
    »Schon recht«, sagte Goth schläfrig. Die Tür schloß sich hinter ihr – öffnete sich aber eine halbe Minute später wieder. Der Kapitän blickte überrascht von dem Stapel von ›Allgemeine Instruktionen und Raumvorschriften der Republik Nikkeldepain‹ auf, die er in einer der Schubladen gefunden hatte. Goth stand mit gefurchter Stirn unter der Tür. Sie war hellwach.
    »Wasch du dir deine Ohren!« sagte sie.
    »Hm?« machte der Kapitän. Er überlegte einen Augenblick lang. »Na schön«, sagte er. »Dann eben wir beide.«
    »Richtig«, sagte Goth befriedigt.
    Die Tür schloß sich wieder.
    Der Kapitän fuhr mit dem Finger im Inhaltsverzeichnis an der langen Reihe von K’s entlang – oder sollte er unter H nachsehen?
    »Wie verhext«, murmelte er.

Die Midas‐Seuche
    (THE MIDAS PLAGUE)
     
FREDERIK POHL
     
     
    Also schlossen sie den Bund der Ehe.
    Braut und Bräutigam waren ein schönes Paar, sie in zwanzig Meter makelloser Spitze, er in der formellen grauen Rüschenbluse mit den messerscharf gebügelten Hosen.
    Es war eine kleine Hochzeit; die beste, die er sich leisten konnte. Als Gäste wohnten ihr nur die unmittelbaren Verwandten und ein paar engste Freunde bei. Und als der Priester die Zeremonie beendet hatte, küßte Morey Fry seine Braut, und sie fuhren zum Empfang. Insgesamt waren es achtundzwanzig Limousinen (wenn auch in zwanzig davon nur die Roboter des Party Service fuhren) und drei Blumenwagen.
    »Meinen Segen für euch beide«, sagte der alte Elon sentimental. »Mit unserer Cherry hast du ein gutes Mädchen bekommen, Morey.« Er schneuzte sich in ein ausgefranstes Stück Batist.
    Die Alten benahmen sich wirklich sehr gut, dachte Morey. Beim Empfang, umgeben von riesigen Stapeln von Hochzeitsgeschenken, tranken sie Champagner und aßen eine Menge von den winzigen, köstlichen Canapés. Sie lauschten höflich den Klängen des fünfzehnteiligen Orchesters, und Cherrys Mutter tanzte sogar einmal mit Morey, obwohl allen klar war, daß Tanz nicht zu ihren Lebensgewohnheiten gehörte. Sie gaben sich redliche Mühe, sich den Gästen anzupassen – trotzdem fielen die beiden älteren Herrschaften in ihren streng und einfach geschnittenen und wahrscheinlich sogar gemieteten Kleidern in dem halben Hektar von Teppichen und plätschernden Quellen des großen Ballsaals von Moreys Landhaus in erschreckender Weise auf.
    Als die Zeit gekommen war, daß die Gäste nach Hause gingen, um das junge Paar sein gemeinsames Leben beginnen

Weitere Kostenlose Bücher