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Titan 14

Titan 14

Titel: Titan 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
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mußte etwas nachgeben. Und das tat es.
    In fünftausend Meter Höhe fiel der Luftdruck auf einen Punkt, wo die Automatik in Funktion trat. Die Gesichtsplatte klappte zu. Kurt bemerkte das nicht. Er hatte die Besinnung verloren. In zehntausend Meter Höhe schaltete sich die Heizung ein. Vierzig Sekunden später war er im freien Weltraum. Aber es hätte viel schlimmer kommen können; er hatte immer noch Luft für zwei Stunden.
     
     
10
     
    Flugoffizier Ozaki machte gerade ein kleines Nickerchen, als der Alarm seines Strahlungsdetektors anschlug. Er wischte sich den Schlaf aus den Augen, klappte seinen Pilotensessel hoch und schaltete den Gong ab. Seine Finger huschten so schnell über das Instrumentenbrett, daß man ihre Bewegungen kaum verfolgen konnte. Schnell wanderte das Bild auf seinem Schirm, bis der kleine grüne Punkt, der eine Quelle von Strahlungsenergie anzeigte, fest in der Mitte saß. Als nächstes schaltete er den Pulsanalysator ein und sah zu, wie das Gerät das hereinkommende Signal in seine Bestandteile zerlegte und sie in Gestalt von Sinuswellen über den Schirm jagte. Sie hatten eine Kraft und eine Schärfe an sich, wie er sie noch nie zuvor gesehen hatte.
    »Sieht fremdartig aus«, murmelte er, »aber ich will mir das genauer ansehen.«
    Er drückte den Vergleichsknopf und wandte sich wieder dem Bildschirm zu, während der Analysator methodisch das hereinkommende Signal mit den bekannten Mustern verglich, die in dem kompakten kleinen Speicher registriert waren. Er schaltete auf höchste Vergrößerung, und das System jagte ihm entgegen. Aus einem einzigen Lichtpunkt dehnte er sich zu einem Planetensystem aus. In der Mitte hing wie ein bösartiges rotes Auge eine gigantische sterbende Sonne. Der grüne Punkt bewegte sich sichtbar, und hinter ihm verriet eine dünne rote Linie seinen Kurs. Ozakis Finger tanzten über die Kontrollknöpfe, und auf dem Bildschirm tauchte eine durchbrochene Linie aus weißem Licht auf. Vorsichtig schob er sie der grünen Spur entgegen,die der rote Punkt hinterlassen hatte. Als er genaue Überlappung hatte, schob er die Linie an dem Kurs entlang zurück, den der Punkt bisher beschrieben hatte.
    Ozaki wirkte gespannt. Es sah so aus, als hätte er etwas. Plötzlich stieß er einen erregten Schrei aus, als die durchbrochene weiße Linie den orangeroten Punkt einer Planetenmasse schnitt. Ein Bild von den versprochenen dreißig Tagen Urlaub und den sechs Monaten Extra-Sold tanzte vor seinen Augen, während er darauf wartete, daß der Pulsanalysator sein Ergebnis lieferte.
    Nach Hause! dachte er ekstatisch. Nach Hause, wo die Luft rein ist!
    Nach einem letzten Summen gluckste der Analysator wie ein zufriedenes Huhn und ließ aus seinem Ausgabeschlitz eine Karte fallen. Ozaki schnappte sie sich und überflog sie eifrig. Oben war in roten Lettern gedruckt: ›IDENTITÄT UNBEKANNT‹, und darunter in kleineren Buchstaben: ›Vorschlage Überprüfung des Spurenmusters auf dem Basisanalysator.‹ Er pfiff zwischen den Zähnen, als er den Energieausnützungsindex sah. 927! Das war fünfzig Punkte höher, als es eigentlich hätte sein dürfen. Der beste Techniker im Protektorat pries sich glücklich, wenn er eine Antriebseinheit so abstimmen konnte, daß sie einen Schub von fünfundvierzig Prozent des Maximums lieferte. Das dort draußen war heiß! Viel zu heiß, als daß ein Mann alleine sich die Finger daran verbrennen durfte. Ozaki traf einen schnellen Entschluß und jagte ein Signal zu Kriegsstützpunkt Drei.
     
     
11
     
    Kommodore Krogson rannte ungeduldig in seinem Büro auf und ab.
    »Höchstens noch fünfzehn Minuten, Sir«, sagte Schninkle.
    Krogson schnaubte wütend. »Das haben Sie vor einer Stunde auch gesagt! Was ist denn mit diesen Leuten dort unten los? Ich will die Identität dieses Schiffes, und ich will sie jetzt haben.«
    »Das ist nicht die Schuld der Identifizierungsabteilung«, erklärte Schninkle. »Der große Analysator ist in einem ziemlich traurigen Zustand und fällt immer wieder aus. Sie haben Angst, ihn nicht mehr zusammenzubekommen, wenn sie ihn einmal zerlegt haben.«
    In den nächsten zwei Stunden stieg Krogsons Blutdruck stetig an, einer möglichen Explosion entgegen. Zweimal befahl er, die ganze Identifizierungsabteilung in ein Arbeitsbataillon zu versetzen, und zweimal mußte er den Befehl widerrufen, als Schninkle ihn darauf hinwies, daß es immer noch besser wäre, schlecht bedient zu werden als gar nicht. Als die Meldung schließlich kam,

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