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Titanen-Trilogie 02 - Die Kinder der Titanen

Titanen-Trilogie 02 - Die Kinder der Titanen

Titel: Titanen-Trilogie 02 - Die Kinder der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Wortes wahrster Bedeutung.« Und mit rätselhaftem Lächeln ging sie zu ihrem eigenem Zelt. Der Herr stand in der gläsernen Drehtür der zylindrischen Herberge und begutachtete Var. »Ja, du hast dich verändert.
    Weißt du jetzt, was es heißt, ein Geheimnis zu wahren? Es zu kennen und nicht weiterzuerzählen?«
    Var nickte und dachte an das, was zwischen ihm und der Frau des Herrn geschehen war. »Ich habe ein Geheimnis für dich. Komm mit.« Ohne weitere Frage oder Erklärung führte der Namenlose ihn fort von dem Bau und ließ die Tür sich drehen. Var warf einen Blick zurück auf den funkelnden durchsichtigen Zylinder, der die Herberge und ihre geheimnisvollen Mechanismen krönte. Dann drehte er sich rasch um und folgte dem Herrn.
    Sie marschierten eine Meile weit, vorüber an Kriegern und deren Familien, die ihren verschiedenen Beschäftigungen nachgingen – Waffenübungen, Ausbessern von Kleidung, Ausnehmen von Wild –, und tauschten unverbindliche Grüße aus. Der Herr hatte es nicht eilig. »Manchmal gerät ein Mensch in eine nicht selbst verschuldete oder gewählte Lage«, sagte er, »und er muß Schweigen bewahren, auch wenn ihm nach Reden zumute wäre. Die anderen halten ihn deshalb vielleicht für feige. Aber es gibt einen Mut, der anders ist als der im Ring geforderte.«
    Var merkte, daß sein Freund ihm etwas Wichtiges sagte und daß das Geheimnis, das er ihm anvertrauen wollte, wichtig für sein ganzes Leben sein würde wie das Geheimnis Solas für seine Männlichkeit. Seltsame Dinge schienen sich vorzubereiten. Die Lage begann sich für ihn im Gegensatz zu früher völlig zu ändern.
    Als sie außer Sicht- und Hörweite der anderen waren, verließ der Herr den ausgetretenen Pfad und fing zu laufen an. Gewichtig trabte er dahin, so daß der Boden erbebte, und sein Atem geräuschvoll keuchte, doch er lief sicheren Schrittes. Var lief mit, viel leichter und sehr neugierig. Er wußte wohl, daß der Herr ruhelos war – aber wohin führte er ihn jetzt?
    Ihr Weg führte sie auf die hiesigen Ödland-Markierungen zu, sodann die Markierungspfähle entlang, endlich zwischen ihnen hindurch. Var hatte gedacht, der Waffenlose fürchte diese Gebiete seit seiner schweren Strahlenkrankheit, als sie einander begegnet waren. Damals hatte er Monate gebraucht, um wieder zu Kräften zu kommen. Und nachher hatte er die Folgen dieser Krankheit peinlich vor allen verborgen. Alle wußten, daß der Herr das Ödland mied und dabei äußerste Vorsicht walten ließ. Aber nun war klar, daß er sich nicht fürchtete. Warum hatte er die anderen in dem Glauben gelassen? War es das, was er gemeint hatte, als er von jener anderen Art von Mut gesprochen hatte? Aber welchen Grund konnte er dafür haben?
    Tief drinnen im Ödland an einer Stelle, wo es keine Strahlung mehr gab, stand ein Lager. Es wurde von sonderbaren Kriegern bewohnt, von Männern, wie Var sie nie zuvor gesehen hatte. Sie trugen merkwürdige grüne Anzüge mit Knöpfen und Taschen, und auf den Köpfen trugen sie umgedrehte Töpfe. Sie hatten Metallbrocken in der Hand.
    Der Anführer dieses merkwürdigen Stammes war sofort zur Stelle. Er wirkte klein und stämmig und hatte gelocktes gelbes Haar. Für den Kampf im Ring schien er ungeeignet. »Das ist Jim«, sagte der Herr. »Var der Stock«, setzte er hinzu, und damit war die Vorstellungszeremonie erledigt. Die zwei Männer beäugten einander argwöhnisch. »Jim und Var«, sagte der Herr voll Ingrimm. »Ihr kennt einander noch nicht, aber ich möchte, daß ihr mein Wort für bare Münze nehmt: Ihr könnt einander vertrauen. Ihr beide habt ein ähnliches Los – Jims Bruder ging vor zwanzig Jahren zum Berg. Var hat seine Angehörigen im Ödland verloren.«
    Var war nicht weiter beeindruckt, und der andere schien seine Empfindung zu teilen. Ein Leben ohne Angehörige war kein persönliches Verdienst.
    »Var ist ein Krieger, den ich persönlich ausgebildet habe. Seine Haut ist so strahlenempfindlich, so daß er – egal wohin er geht – jede Strahlung sofort spürt.«
    Jims Interesse regte sich.
    »Und Jim – Jim das Gewehr wenn du willst – kann lesen und schreiben. Ich habe ihn vor Jahren getroffen, als die… als sich die Notwendigkeit ergab. Er hat die alten Texte studiert und weiß von Schußwaffen mehr als jeder andere unter den Nomaden. Er bildet seine Gruppe in den alten Techniken der Kriegsführung aus.«
    Jetzt erkannte Var die Waffe des Mannes. Es war einer jener Metallbrocken, die man in bestimmten

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