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TITANIC-WORLD

TITANIC-WORLD

Titel: TITANIC-WORLD Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Aust-Jones
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wieder ins Wohnzimmer trat. Inseiner Hand hielt er einen silbernen Aktenkoffer, den er jetzt wortlos vor Cecilia auf den Tisch stellte. Mit einem leisen Klicken öffnete er den Deckel. Nicht fähig, einen Aufschrei zu unterdrücken, sah Cecilia mit ungläubig aufgerissenen Augen auf den Inhalt. Alles Blut wich ihr aus dem Gesicht und ihr Herz klopfte zum Zerspringen. Sie blinzelte, einmal, zweimal, um das Trugbild zu verscheuchen, doch es gelang ihr nicht. Eingebettet in weißen Satin, lag es vor ihr – das Logbuch der RMS TITANIC!
    Etwa zur gleichen Zeit, da Cecilia zu ihrer Verabredung mit Nathan aufbrach, betraten Fiona, Gemma, Ian und Gareth die TITANIC-WORLD . Die eisige Kälte, die ihnen gleich im Empfangsbereich der ersten Klasse entgegenschlug, verdüsterte Gemmas ohnehin schlechte Laune. Selbst der grandiose Anblick des eleganten Treppenhauses mit der imposanten Glaskuppel, konnte sie nicht aufheitern. In der vergangenen Nacht war sie von schrecklichen Alptäumen gequält worden, die in ihr das unerklärliche Gefühl hinterlassen hatten, dass sie alle in Gefahr schwebten.
    Auch Ian war an diesem Morgen merkwürdig still. Während sie sich die Suiten auf dem C-Deck ansahen, wurde er immer schweigsamer. Gareth und Fiona hingegen waren in ihrem Element und fachsimpelten um die Wette. Das merkwürdige Verhalten ihrer Freunde, fiel ihnen kaum auf. Als Ian seinem Cousin zu verstehen gab, dass Gemma und er gerne ein Weilchen alleine durch die TITANIC-WORLD streifen würden, war der sofort einverstanden. Bevor sie sich trennten, verabredeten sie, sich spätestens um viertel vor drei Uhr vor dem Cyber-Adventure II. zu treffen. Nachdem Fiona und Gareth sich begeistert auf den Weg zum B-Deck gemacht hatten, schlug Ian vor, im North Atlantic Inn einen Kaffee zu trinken und Gemma stimmte erleichtert zu. Kurz darauf saßen sie im Biergarten des Restaurants in der herrlichen Maisonne und tranken schweigend ihren Kaffee. Nach einer Weile fragte Ian: „Ist alles okay bei dir? Du bist heute Morgen so … naja, irgendwie brummig.“
    „Du bist auch nicht viel besser“, antwortete Gemma. „Seit wir hier sind, hast du kaum fünf Worte gesprochen.“
    Er grinste schwach und begann an den Fingern abzuzählen: „Sollen wir einen Kaffee im North Atlantic Inn trinken und uns ‘was aufwärmen? Dreizehn Wörter! – Also, was ist los mit dir?“
    Gemma zuckte die Schultern und trank einen Schluck. „Ich weiß‘ nicht genau“, sagte sie zögernd. „Ich hab‘ die ganze Nacht so komische Alpträume gehabt und seit ich wach bin, werd‘ ich das Gefühl nicht los, dass wir alle in Gefahr schweben.“
    Ian pfiff leise durch die Zähne. „Willst du was Merkwürdiges hören?“ Und ohne eine Antwort abzuwarten, fügte er hinzu: „In dem Moment, wo ich die TITANIC-WORLD betreten habe, schoss mir der Gedanke durch den Kopf: Dieses Schiff wird untergehen ! – Ich weiß, das klingt voll bescheuert, aber es war so!“
    Gemma sah ihren neuen Freund skeptisch an und der beeilte sich zu erklären: „Hör‘ zu. Wir kennen uns ja quasi erst seit gestern und deswegen weißt du auch nicht, dass ich an so ‘nen Zeugs, wie übernatürliche Phänomene oder böse Omen, absolut nicht glaube. Die ganzen Headlines von wegen Geister suchen TITANIC-WORLD heim hab‘ ich für ausgemachten Blödsinn gehalten und den Rummel im Internet auch. – Kennstdu diesen chat? TITANIC-WORLD – Adventure World or Ghost Ship ? Ich hab‘ mich vor Lachen weg geschmissen, bei dem Müll, den die da bringen.“
    Kopfschüttelnd brach er ab. Gemma warf ihm erneut einen Blick zu. So ganz überzeugt schien sie immer noch nicht zu sein, denn sie fragte: „Verarscht du mich auch nicht?“
    „Nee! Ehrlich nicht“, schnaubte er entrüstet und legte einen Arm um ihre Schultern. Eindringlich fuhr er fort: „Willst du noch was Bescheuertes hören? Die TITANIC interessiert mich nicht die Bohne. Ich bin nur hier, weil Gareth seit dem letzten Sommer voll ’rum genervt hat und … naja, weil ich diese Cyber-Welten total spannend finde. Die waren dann letztendlich auch der einzige Grund, warum ich zugestimmt habe. Aber, jetzt“, er grinste verlegen, „will ich da gar nicht mehr hin!“
    „Ich weiß, was du meinst“, antwortete Gemma und sah ihn ernst an. „Ich bin zwar nicht ganz so enthusiastisch, wie Fiona, aber die Vorstellung, TITANIC mal hautnah erleben zu können, fand ich großartig. Außerdem ist es mal ’ne Abwechslung; die Freizeitparks gleichen sich doch

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