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TITANIC-WORLD

TITANIC-WORLD

Titel: TITANIC-WORLD Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Aust-Jones
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tauchte die Brücke unter Wasser. Eine große Welle schoss über das Deck. Sie schwemmte Notboot B, Colonel Archibald Gracie , den zweiten Offizier Charles Herbert Lightoller , den Millionär John Jacob Astor und weitere Männer, unter denen sich auch Gareth befand, von Bord. Prustend und schnaubend erreichte er die Wasseroberfläche und sog tief die kalte Nachtluft ein. Wasser tretend sah Gareth sich panisch um. Da, etwa fünfzig Meter vor ihm schwamm Notboot B kieloben treibend auf dem Atlantik. Sofort begann er darauf zu zuschwimmen. Dabei empfand er weder die Kälte, noch hörte er die Schreie, die über den Ozean hallten, als die TITANIC ihrem finalen Ende entgegen strebte. Nur ein Gedanke beherrschte ihn: Ich muss das Boot erreichen, dann bin ich gerettet! Ich muss nur das Boot erreichen! Sein Kopf pochte, seine Arme und Beine waren taub vor Kälte, doch es trieb ihn vorwärts – das Boot, er musste nur das Boot erreichen. Hinter ihm ragte die TITANIC steil aus dem Wasser; ein imposanter Anblick, majestätisch und fürchterlich zu gleich. Als sich das Schiff bereit machte, seine endgültig letzte Fahrt anzutreten, war Gareth noch etwa fünfzehn Meter von dem rettenden Notboot entfernt. Halte durch, Junge, sprach er sich selber Mut zu, du hast es fast geschafft. Mit Gliedmaßen, die den Befehlen des Gehirns nicht mehr gehorchen wollten, kämpfte er sich Meter um Metervor. Eine bleierne Müdigkeit befiel seinen Körper und kraftlos schloss Gareth für einen Moment die Augen. Ein schreckliches Knirschen, gefolgt von pistolenartigen Schüssen schreckte ihn aus seiner Lethargie. Mit äußerster Willensanstrengung wandte er den Kopf. Ein riesiges, gelb-schwarzes, feuerspeihendes Ungeheuer stürzte auf ihn zu! Das ist nicht real, war Gareth letzter Gedanke, bevor der gigantische Schornstein ihn unter sich begrub! – Bereits wenige Tage nach dem Unglück heuerte die White Star Line drei Schiffe an, um die Opfer aus dem Atlantik zu bergen. Am 27. April 1912 fand eines dieser Schiffe, die Mackey Bennett, eine zerschmetterte, rußverschmierte Leiche. Nur anhand eines sehr auffallenden Diamantrings konnte der Tote etwa eine Woche später in Halifax identifiziert werden – es war John Jacob Astor, der reichste Mann an Bord. – Als einhundert Jahre später eine rußverschmierte und zerschmetterte Leiche auf dem Boden des Vorführraumes im Cyber-Adventure I gefunden wurde, trug sie am kleinen Finger der linken Hand einen auffallenden Diamantring. Als der Tote zur späteren Identifizierung ins Leichenschauhaus abtransportiert worden war, fehlte von dem Ring
    jedoch jede Spur; es sah fast so aus, als hätte er nie existiert!
    „Mein Gott! Siehst du das auch? Da stehen zwei alte Leute eng umschlungen in der Kabine und beten! Was soll das denn jetzt sein?“ Während die Frau einigermaßen verblüfft den Kopf schüttelte und das ältere Paar neugierig betrachtete, lasen zwei ihrer Freunde die Biografie. „In dieser Salon-Suite haben Isidor und Ida Strauss gewohnt. Hier steht, dass er – obwohl man ihn dazu drängte – sich weigerte ein Boot zu besteigen. Seine Frau hat daraufhin ihre Zofe, Ellen Bird , in Rettungsboot 8 gebracht, aber selber auf einen Platz verzichtet. Sie soll zu ihrem Mann, der sie beschwor doch einzusteigen, gesagt haben: „ Wir haben so viele Jahre zusammen verbracht – wo du hin gehst, da gehe auch ich hin. “
    „Was ist das?“ Eine junge Frau aus Polen ergriff den Arm ihres Begleiters und sah ihn mit großen Augen an. Der Mann runzelte die Stirn und neigte lauschend den Kopf zur Seite. Schließlich zuckte er mit den Schultern und meinte: „Keine Ahnung, aber es hört sich so an, als würde irgendwo geschossen. Komm, lass uns hoch aufs Bootsdeck gehen, vielleicht kann man was sehen.“
    „Ich will da nicht hin!“ Der elfjährige Junge sträubte sich heftig und befreite sich aus dem Griff seines Vaters. „Lass‘ mich!“ Der Vater sah seinen Sohn drohend an. Er schüttelte eine Einkaufstüte und sagte mit mühsam unterdrückter Wut: „Ich bring‘ diese Computerspiele gleich wieder zurück, laddie ! Deine Mutter möchte einen türkischen Mokka trinken und du hörst jetzt sofort mit dem Theater auf und kommst mit mir!“ Energisch schüttelte der Junge den Kopf: „Nein! Da drinnen ist alles vermodert! Ich hab’s gesehen! Ich geh‘ da nicht rein!“ Ehe sich der Vater versah, stürmte der Junge die Treppe hoch. Wutschnaubend folgte er ihm.
    Während bei dem Abenteuer The Death of the Titan

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