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TITANIC-WORLD

TITANIC-WORLD

Titel: TITANIC-WORLD Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Aust-Jones
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Hornochsen eigentlich angestellt haben! Unser Programm konnte überhaupt nicht gestartet werden und ich kam mir vor, wie der letzte Idiot! Einige Leute hier meinen wohl, wir zahlen denen ein Jahresgehalt von hundert Riesen und sie müssen dafür noch nicht mal den Finger aus ihrem Arsch nehmen!“
    „Craig“, sagte Claire nervös. „Ich weiß nicht, welche Probleme ihr beim CA I hattet, aber beim zweiten Abenteuer muss irgendetwas schief gelaufen sein. Eine junge Journalistin aus Finnland hat einen Schock oder so was in der Art bekommen. Cecilia kümmert sich gerade um sie. Ich wollte dich eigentlich nur kurz sprechen, um dir zu sagen, dass von den anderen Leuten meiner Gruppe anscheinend niemand etwas mitbekommen hat. Außer natürlich, dass die Vorstellung abgebrochen werden musste, weil das Mädchen eine Panikattacke hatte. Die wissen nicht, dass ein Programmdefekt Schuld war. Die nehmen an, die junge Frau leidet unter Klaustrophobie und die CATSpecs haben eine Art Anfall ausgelöst.“
    „Woher weißt du das?“
    „Als ich sie nach oben geführt habe, konnte ich einige Gesprächsfetzen auffangen. Von meinen Journalisten denkt niemand, dass ein Fehler bei der Software die Vorführung frühzeitig beendet hat. Ich dachte, du solltest das wissen – vielleicht nützt es dir, falls Fragen gestellt werden.“
    Craig sah sie sekundenlang an. Schließlich sagte er: „Dieser Reporterin ist wirklich nichts passiert, oder? Eine defekte Software oder technische Probleme kann man schlimmstenfalls noch erklären; aber bei einem verletzten Pressefuzzi – da tu selbst ich mich schwer.“
    Claire sah das leichenblasse Gesicht vor sich und war dankbar, dass sich Cecilia um das Mädchen kümmerte und nicht Mister-Ich-bin-ein-taktloses-Arschloch hier. Laut sagte sie nur: „Eine Verletzung habe ich nicht gesehen. Aber etwas hat sie völlig verstört; doch was es auch immer gewesen sein mag – sie war die Einzige, die es gesehen hat.“
    „Meine Damen und Herren! Dürfte ich um Ihre Aufmerksamkeit bitten!“ Craig war in seinem Element. Nichts, aber auch gar nichts in seiner Haltung oder seinem Gesicht deutete auf seine Frustration über die Cyber-Adventure-Welten, geschweige denn auf den unglücklichen Vorfall mit Miss Makkileinen hin. Er war wie immer – charmant und liebenswürdig. Claire stand ein wenig abseits, denn sie wusste, dass sie ihre Gefühle nicht so gut im Griff hatte wie er. In ihrem Gesicht stand deutlich die Sorge um die junge Reporterin geschrieben und sie wollte nicht, dass es jemand sah. Außerdem fragte sie sich, was dort unten wirklich passiert war. Sie kannte die Probleme, dass ein Programm einfach nicht anlief oder, dass es mitten drin anfing. Sie wusste, dass Martin davon überzeugt war, dass sie ein Eigenleben führten, da es keinen ersichtlichen Grund gab, warum es nicht so lief, wie es laufen sollte. Aber egal, wie verrückt eines der Programme auch spielte – da gab es nichts, was einen Schock wie bei Miss Makkileinen auslösen konnte. Oder doch? Nein, bestimmt nicht! JedeSoftware war so konzipiert, dass es bei einem Fehlstart oder einem Defekt während der Vorführung automatisch stoppte. Es nützt gar nichts, dass ich mir hier den Kopf zerbreche, überlegte sie. Cecilia kümmert sich um die Kleine und ich kann im Moment sowieso nichts tun. Als sie bemerkte, dass Henry Wellington, Bürgermeister der Stadt Southampton und stolzer Schirmherr der TITANIC-WORLD bereits mit seiner Rede begonnen hatte, versuchte sie die Gedanken an Miss Makkileinen aus ihrem Kopf zu scheuchen und zuzuhören.
    „ … freue mich sehr am heutigen Abend hier zu sein. Die Stadt Southampton blickt auf eine lange, fast 2000 Jahre alte Schifffahrtstradition zurück. Ihr natürlich geschützter Hafen und ihr Gezeitenwechsel, der siebzehn Stunden Flut und nur sieben Stunden Ebbe hat, verhalfen Southampton zu dem Beinamen Tor in die Welt – insbesondere zu der Zeit, als die Atlantikschifffahrt von immer größerer Bedeutung wurde. Schon die Römer ließen sich östlich des River Itchen nieder und archäologische Funde – wie etwa Blei und Glas – lassen den Rückschluss zu, dass es sich bei der Niederlassung um einen Handelstützpunkt gehandelt haben könnte. Teile eines Badehauses können heute noch besichtigt werden und es geschieht hin und wieder, dass Anwohner in ihren Gärten zwischen Tulpen und Narzissen, unerwartet auf einen weiteren archäologischen Schatz stoßen.“ Ein kurzes beifälliges Gelächter folgte

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