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Titanus

Titanus

Titel: Titanus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eberhardt del'Antonio
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Sessel. »Doch vorher mein Name: Ich bin Akla, der Präsident des Rates.«
Er begann mit dem geschichtlichen Ereignis, von dem die Menschen schon auf Titanus eins gehört hatten, mit der Vertreibung der nach Titanus eins geflüchteten Bewohner. Seine Darstellung vermittelte allerdings ein anderes Bild.
»Die Gierigen, die sich Hochgeborene nannten, unterdrückten die Tätigen des gesamten Planeten mit grausamer Brutalität, bürdeten ihnen immer neue Lasten auf und rafften immer neue Reichtümer an sich. Ein gewaltiger Militärapparat half ihnen, jeden Widerstand im Keim zu ersticken. Unersättlich in ihrer Gier, planten sie die Unterwerfung anderer Sterne. Zu diesem Zweck errichteten sie auf dem Planeten, den Sie Titanus eins nennen, eine Station, die als Sprungbrett dienen sollte. Ja, sie planten, in andere Sonnensysteme vorzudringen und deren Planeten auszurauben.
Ungeheuer war der Aufwand, den die Vorbereitung dieser Überfälle erforderte. Immer größer wurden die Lasten, die sie den Tätigen auferlegten. Die Verelendung war grenzenlos. Der Widerspruch zwischen der gewaltigen Arbeitsleistung, der riesigen Produktion der Tätigen und ihrem dürftigen Leben ließ den Widerstand wachsen. Große Teile der Soldaten, die der tätigen Klasse entstammten, wurden von diesem Widerstand ergriffen. Sie wollten nicht helfen, ihre Verwandten zu unterdrücken. Die bestochenen Tätigen aber, die in führende Funktionen der Organisationen der Tätigen eingeschleust worden waren, vermochten nicht mehr, die Aufbegehrenden zu beschwichtigen. Der Kreis der Entschlossenen, der die Ursachen der Verelendung erkannte und sie immer wieder vor den Tätigen enthüllte, gewann Einfluß. Und als ein Teil der Raumflotte nach Titanus eins unterwegs war, um den Angriff auf die Ureinwohner vorzubereiten, riefen die Entschlossenen zum Kampf auf und rissen die andern Tätigen mit. Die Gierigen flohen mit dem Rest der Raumflotte. Die Tätigen aber ordneten die Verhältnisse nach dem Gesichtspunkt des gemeinsamen Nutzens und der gerechten Verteilung.«
»Und wie wurde der Aufstand ausgelöst?« fragte Canterville.
»Die Tätigen besetzten alle Energiequellen und schalteten mit einem Schlag die gesamte Energieversorgung aus. Dadurch lagen alle Maschinen der Gierigen still, ihr Funkverkehr war unterbrochen, ihr Verkehr gelähmt. Dann wurde jeweils das, was die Tätigen fest in ihre Hand bekamen, wieder mit Energie versorgt. Zum Beispiel die Sender, die alle Tätigen unterrichteten, was geschehen war, und sie aufforderten, sich der Revolution anzuschließen. Es ging dann so schnell, daß die Energiezentralen den Strom gar nicht rasch genug wieder einschalten konnten. Aus allen Produktionsstätten kamen die Meldungen, daß die Tätigen die Kontrolle übernommen hatten – die Tätigen saßen ja in jedem Werk und waren überall in der Mehrzahl! Als sie erkannt hatten, daß sie stärker waren, und als dann auch noch das Militär überlief, als die Bauern nur noch die Tätigen versorgten, war es um die Gierigen geschehen.«
Präsident Akla schwieg und sah sich unter den Menschen um, als wolle er sich überzeugen, daß ihn alle verstanden hatten. Dann ging er auf ihre Fragen ein.
»Wir sind weit gekommen und haben die Geflüchteten überholt. Wir haben gelernt – alles, was wir noch nicht wußten! Und wir lernten schnell, da wir für uns lernten. Die Gefahr, die uns von den Geflüchteten drohte – sie sannen auf blutige Rache –, zwang uns, besonders die Raumfahrt zu entwikkeln. Wir mußten Mittel bereithalten, um uns zu verteidigen, falls die Gierigen uns überfielen.
Bald besaßen wir schnellere Raumschiffe. Ihre Entwicklung war ja nicht von Gewinninteressen bestimmt, und viele Denker, ich meine, viele Wissenschaftler, waren bei uns geblieben. Als wir feststellten, daß die Gierigen uns vernichten wollten – wir fingen eine ihrer Versuchsraketen ab –, zwangen wir sie, ihre Raumschiffe zu zerstören, und untersagten jeglichen Flugverkehr, damit sie keine neuen Raketen mehr erproben konnten.
Die schnelleren Raumschiffe gaben uns die Möglichkeit, weiter in den Raum vorzudringen. Uns interessierte Ihr Sonnensystem, und wir besuchten es mit einer kleinen Raumflotte. Auf dem vierten Planeten Ihrer Sonne, Sie nennen ihn Mars, fanden wir zwei künstliche Raumstationen vor. Das veranlaßte uns, diesen Planeten zuerst zu erforschen. Aber die Stationen waren verlassen und der Planet ohne vernunftbegabte Wesen, deshalb schickten wir zwei Raumschiffe aus, den

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