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Titanus

Titanus

Titel: Titanus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eberhardt del'Antonio
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Wendemanövers über die Alarmanlage zu melden!«
    In der Zentrale leuchteten auf dem Schnittbild die Wohnungen auf. Der Diensthabende warf einen flüchtigen Blick darauf. Was sollte bei einem derart planmäßigen Manöver auch danebengehen?
Er griff nach der Löschtaste.
    »Warten Sie!« rief Nasarow. »Wohnung dreiundneunzig leuchtet nicht!«
Der Diensthabende erschrak und sah in die Wohnraumliste.
    »Lassen Sie! Das ist die Wohnung von Professor Inoti«, sagte Nasarow und griff nach dem Bildfernsprecher. Er bekam keine Verbindung.
    »Nichts zu machen! Er muß aber in der Wohnung sein, er meldete doch seine Bereitschaft.« Nasarow war besorgt. »Jansen wohnt in seiner Nähe. Er könnte einmal nachsehen.«
    Doktor Sandrino löste die Riemen und erhob sich aus dem Sessel. Er liebte es, seinen Räumen einen wohnlichen Eindruck zu verleihen, deshalb entnahm er dem Bücherschrank einige Bücher und legte sie auf den Lesetisch. Dann wusch er sich, kämmte das Haar und nahm sein Jackett aus dem Schrank. Ob Canterville schon im Klubhaus war?
Der Bildfernsprecher klingelte.
    »Doktor! Schnell, kommen Sie! Ich bin bei Inoti. Sehen Sie selbst!«
Sandrino erschrak. Jansens entsetztes Gesicht schob sich zur Seite. Im Hintergrand des Wohnraumes sah Sandrino den riesigen Neger auf dem Bücherschrank liegen. Ein Arm hing merkwürdig verdreht herab, vom Schrank lief Blut.
»Nicht anfassen! Ich komme. Rufen Sie den Rettungswagen!«
Nasarow rief kurz nach Inotis Einlieferung in der Klinik an und verlangte Professor Sundberg.
    »Wie ist der Zustand, und wie lange, schätzen Sie, wird es dauern?« fragte er.
»Keine inneren Verletzungen. Eine Bärennatur! Der ausgekugelte linke Arm ist wieder eingerenkt, der Bruch des rechten geschient. Die Gehirnerschütterung ist nicht besorgniserregend. Ich denke, in vierzehn Tagen voll einsatzfähig, Genosse Nasarow!«
»Unmöglich!«
»Wir wenden die Befehlsheilung an«, warf Sundberg ein.
    »Sie glauben wirklich, daß Sie es in vierzehn Tagen schaffen?«
Sundberg lächelte. »Wir schaffen es eher. In die vierzehn Tage ist die Schonzeit schon eingerechnet.«
    Nasarow jedoch verbarg seine Zweifel nicht. »Daß Sie solches Vertrauen zu einer neuen Methode haben… Ich weiß nicht recht.«
    »So zweifelhaft ist das nicht, Genosse Nasarow. Wir wissen jetzt genau, welche Gehirnsektoren den Abbau kranker und den Aufbau gesunder Zellen steuern und welche Ströme dabei entwickelt werden. Wir regen nun die Tätigkeit dieser Zellen an und versetzen darüber hinaus die übrigen gesunden Organe des Körpers, soweit sie an der Heilung nicht beteiligt sind, in einen Ruhezustand, der gerade noch die Erhaltung des Körpers garantiert. Um es kurz zu sagen, wir konzentrieren die gesamten Körperkräfte auf die Heilung.«
    Nasarow hob skeptisch die Brauen und kniff ein Auge zu. »Und weshalb haben Sie das bei Lazzarri nicht angewandt?«
»Lazzarri hatte schwere innere Verletzungen. Bei ihm wäre die Befehlsheilung zu kompliziert gewesen, soweit sind wir noch nicht.«
»Wann kann ich Inoti sprechen?«
    »Augenblicklich ist er noch bewußtlos. Und während der Heilung schalten wir sein Bewußtsein aus, um auch die Kräfte für die geistige Tätigkeit zu sparen – also erst, wenn er gesund ist!«

10. Kapitel
    Nasarow schob unwillig Tamaras Bild ins Schubfach zurück. Die Tage verrannen, vereinten sich zu Wochen, Monaten, Jahren. Und doch war es nicht einfach, sich von der Vergangenheit zu lösen. Ob wohl Nachkommen von ihm zuweilen zum Sternbild der Hyaden sahen und daran dachten, daß sich ihr Vorfahre noch immer auf dem Wege zu dieser Sternengruppe befand? Ob überhaupt noch ein Mensch daran glaubte, daß sie lebten? Hatte man sie vergessen? Gab es vielleicht wichtigere Dinge?
    Er sprang auf, daß der Sessel über die Diele rutschte, und trat hinaus auf die Terrasse vor seinem Häuschen.
Mit welchen Gedanken belastete er sich!
Jetzt würde sich entscheiden, ob sich ihre Vermutung bestätigte, ob sie einen Planeten fanden, der sich als Objekt ihrer Forschung eignete. Gewiß, das Sonnensystem war von außen fotografiert und vermessen; gewaltig war der Umfang der Erkenntnisse über andere Sternsysteme, die man während des Fluges von einer neuen Perspektive aus sah; außerdem hatten sie weitere Spiralnebel entdeckt. Aber die Krönung ihrer Arbeit war doch die Erforschung der Hyaden, das Verdrängen eines Planeten dieses Sternsystems aus seiner Bahn, um die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Schwerkraft zu erforschen. Das

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