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Titanus

Titanus

Titel: Titanus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eberhardt del'Antonio
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Männer rufen.«
    »Und wie werden Sie von Frauen genannt?«
    »Frauen, mit denen ich befreundet bin, nennen mich Massimo und sagen nicht Sie, sondern du.«
    »Massimo…«, wiederholte sie unsicher. »Richtig?«
     
    Romain sah sich um. Alle beugten sich über die gewölbten Fenster und sahen gespannt nach unten, wo die titanische Landschaft dahinflog. In den Mienen spiegelte sich Bewunderung wider und wohl auch etwas Zuversicht, daß die Erde bei der Rückkehr der Kosmos in ähnlich umfassender Weise den Stempel vernunftvollen menschlichen Wirkens tragen würde.
    Stafford stützte die Arme auf und lehnte sich über das schräge Fenster der Kabine.
    Er war tief ins Schauen versunken.
    Riesige Felder breiteten sich unter ihnen aus, wechselten mit Wäldern und Seen ab. Die Straßen, die am Rand der Stadt zur Erdoberfläche aufgestiegen waren, schwangen sich auf breite Betonbänder empor, die von schlanken Säulen hoch über die Wipfel der Bäume gehoben wurden. Auf diesen Fahrbahnen schossen elektronisch gesteuerte Kraftfahrzeuge dahin. Unter ihnen krochen automatische Maschinen zur Feldbearbeitung über das Land. Hin und wieder erhoben sich auf geschwungenen Säulen breite, von pilzartigen Glashauben überdachte Plattformen.
    Stafford erwachte aus seiner Versunkenheit.
    »Was sind das für Glaspilze?« fragte er Kisi, einen schlanken Burschen aus der titanischen Begleitung, und deutete nach unten.
    »Sendetürme zur drahtlosen Energieübertragung für Industrie und Verkehr, für Funk und Fernsehen, Steuertürme für die Straßen und für die Feldmaschinen«, antwortete Kisi. »Aber was sind Pilze?«
    Romain schmunzelte. Dieses Frage-und-Antwort-Spiel war nach seinem Geschmack. Es war eindringlicher als der beste Vortrag. Ihnen stand noch viel bevor. Noch fünfzehn Tage Besichtigungsreise über den Planeten!
    »Weshalb dieser Aufwand? Weshalb Hochstraßen?« fragte Stafford.
    »Der Aufwand ist geringer als bei Straßen auf dem Boden. Keine Erdbewegung, keine Gründung oder Packlagen, kein Ausschachten und kein Aufschütten an Unterführungen. Die Pfeiler werden nur verschieden hoch gezogen, schon läuft die eine Bahn unter der anderen hinweg«, erwiderte Kisi.
    »Aber weshalb seid ihr in der Stadt unter die Erde gegangen?«
    »Wir können so die Geschwindigkeit erhöhen, die Gefahr verringern und vermeiden, daß der Verkehrslärm den Städter belästigt.«
    Romain versank in Gedanken.
    Ob die Filme reichten, die die Gruppe mitführte? Zwar hatte er fünfzigtausend Meter mitnehmen lassen, aber wer konnte wissen, was alles aufgenommen werden mußte. Drei Genossen kurbelten ununterbrochen! Er entsann sich der verwunderten Mienen der Titanen, als er fragte, ob und was er filmen dürfte. »Selbstverständlich alles!« hatten sie erwidert.
     
    Das Flugzeug der Titanen, ein riesiger linsenförmiger Hubstrahler, senkte sich langsam auf das Flugfeld eines Industriegebietes, schleuderte dem Beton glühende Gase entgegen und setzte behutsam auf.
    Am Rande der linsenförmigen Flugscheibe waren zwölf schwenkbare Triebwerke gleichmäßig verteilt, die als Düsen- und auch als Raketentriebwerke arbeiten konnten. Deshalb war es den Hubstrahlern möglich, sich auch im luftleeren Raum zu bewegen. Je nach dem Austrittswinkel der Gase konnte die Scheibe steigen, ungewöhnlich enge Kurven fliegen, in der Luft stehenbleiben, kippen oder fallen. Jedes Flugmanöver war ihr möglich, und sie konnte schneller fliegen als ein irdischer Düsenjäger.
    Die Kabine befand sich in Scheibenmitte und war so aufgehängt, daß sie sich immer mit derselben Seite in die Flugrichtung drehte.
    Jetzt stand die Maschine auf stabilen Teleskopbeinen. Eine Luke öffnete sich, eine Treppe klappte heraus.
    Stafford blickte sich um. Nur zwölf Titanen waren zum Empfang erschienen. Wo blieben die Massen der winkenden Titanen?
    »Begeistert scheint man von unserem Besuch hier nicht zu sein!« raunte er Canterville zu.
    Kisi lächelte. »Irrtum, es sind alle anwesend, die kommen können.«
    Romain wandte sich peinlich berührt um. Was hatte Stafford angerichtet?
    »Mehr sind hier nicht?« fragte dieser unbekümmert.
    »Nein!« behauptete Kisi. »Es ist das gesamte Bedienungspersonal des Gebietes.«
    Nicht nur Stafford, auch die anderen sahen sich ungläubig um. So weit man sehen konnte, reihte sich Halle an Halle, kilometerlang. Ein Industriegigant, der das irdische Vorstellungsvermögen übertraf. Und doch fehlten viele Merkmale, die irdische Industrieanlagen

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