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Titanus

Titanus

Titel: Titanus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eberhardt del'Antonio
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jedes Wort Bedeutung gewann: »Wir sprechen nicht nur davon, uns ist es ernst damit. Das bedeutet aber nicht, daß wir ergeben warten, ob anfliegende Raumschiffe unbekannter Herkunft, die entgegen dem internationalen Raumrecht innerhalb der Sicherheitszone der Station ihr Kennwort verweigern, mit friedlicher Absicht kommen!«
    Nasarow bemerkte erstaunt, daß der zweite Besucher erbleichte. »Haben Sie tatsächlich das Kennwort verweigert?« fuhr er den Chefpiloten an.
    Der hob die Schultern. »Die Funkanlage ist defekt!«
    Das beruhigte den zweiten Amerikaner offensichtlich. Er wandte sich an Chi und deutete eine leichte Verbeugung an: »Sorry, chief! My name is Mister Stafford. Ich wurde als Teilnehmer an der Kosmos-Expedition vorgesehen und für heute angemeldet!«
    Nasarow erhob sich betont korrekt.
    »Nasarow! Ich bin der Leiter der Expedition und darf Sie im Namen der Teilnehmer begrüßen. Wir hoffen auf gute Zusammenarbeit!«
    Stafford sprang unbekümmert auf und schüttelte ihm herzhaft die Hand.
    Chi wandte sich an den Wachhabenden. »Bitte, Genosse Mustafa Salam, veranlassen Sie sofort, daß die Funkanlage des Schiffes repariert wird!«
    Salam nickte und verließ den Raum.
    »Mister Stafford, welches Spezialgebiet bevorzugen Sie?«
    »Kernphysik, Mister Nasarow.«
    Jansen war überrascht.
    »Da wird sich unser Chefingenieur besonders freuen!« rief Nasarow. »Er begrüßt jeden Zuwachs von Fachleuten der Atomistik. Wegen des Photonentriebwerkes, wissen Sie!«
    Er machte Stafford mit Jansen bekannt. Sie begannen sofort zu fachsimpeln.
    Der Gesichtsausdruck des amerikanischen Piloten veränderte sich. Je tiefer Nasarow, Jansen und Stafford in theoretischen Problemen versanken, je weiter sie sich damit von dem Spezialgebiet entfernten, das der Chefpilot zwangsläufig beherrschen mußte, um so gleichgültiger wurde seine Miene.
    Über eine umfassende wissenschaftliche Allgemeinbildung schien er nicht zu verfügen. Einseitig hochgezüchtete Spezialisten als Chefpiloten? Chi schüttelte den Kopf. Aber er sah auch die Finger, die krampfhaft die Armlehnen umspannten, bemerkte die huschenden Irrlichter in seinen Augen und wußte auch die sprungbereit angezogenen Beine zu deuten.
    Der junge Mann war unsicher – er hatte ein schlechtes Gewissen!
    Als Chis Bildtelefon summte und das Gesicht des Wachhabenden erschien, preßte der Pilot die Lippen aufeinander.
    Der Wachhabende wiegte übertrieben bekümmert den Kopf.
    »Bedaure, Genosse Chi, aber Ihren Auftrag kann ich nicht ausführen – die Funkanlage ist in Ordnung!«
    Der Pilot duckte sich unwillkürlich.
    Doch Chi betrachtete ihn sinnend, dankte dann dem Wachhabenden und bat ihn, den amerikanischen Chefpiloten zum Rückflug abzuholen.
    »Mister…«, begann er gedehnt.
    »Fordson, Sir, Fordson!« ergänzte der Amerikaner hastig.
    »Mister Fordson, unser Kollege wird Sie abholen, Ihnen die Steuerbänder für den Rückflug berechnen lassen und aushändigen. Das Gepäck von Mister Stafford ist bereits entladen. Sie fliegen sofort zurück!«
    Der Amerikaner sprang auf. »Yes, Sir. Thank you, Sir!«
    Stafford bemerkte kaum, daß Fordson den Raum verließ.

4. Kapitel
     
    Lazzarri schloß überwältigt die Augen und packte Jansens Ärmel.
    Er stand auf dem Boden eines riesigen sechskantigen Schachtes. In seiner Mitte erhob sich ein raketenförmiges Ungetüm, das er nicht bis zur Spitze verfolgen konnte, weil überall Männer an Leitseilen durch den Raum schwebten und die Sicht behinderten. Sie brachten meterlange Stahlträger, große Blechtafeln und übermannshohe Maschinenteile zu den großen Luken der Rakete oder holten von den Bearbeitungsmaschinen, die sich an den sechs Wänden befänden, fertige Werkstücke ab. Die Maschinen zeigten waagerecht nach innen zur Schachtmitte, als wollte jede Wandfläche für sich beanspruchen, daß sie unten sei.
    Lazzarri schwindelte es. Die schwebenden Monteure waren teilweise so weit entfernt, daß sie Punkten glichen, und doch waren sie noch nicht an der Spitze!
    An der Rakete wurde offensichtlich letzte Hand angelegt.
    »Ihr baut noch?« sagte er verwundert.
    »Das scheint nur so. Ersatzteile, die verladen werden; kleine Änderungen, die für den langen Flug erforderlich sind. Komm, wir stellen uns zu den Maschinen!«
    Hier fühlte sich Lazzarri sicherer, denn die Maschinen waren ihm vertraut. Unternehmungslustig sah er sich um.
    Da waren noch die anderen fünf Wände. Es schien, als würde sich der Boden – als den er nun die

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