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Titanus

Titanus

Titel: Titanus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eberhardt del'Antonio
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chemischen Abteilung.« Er wandte sich um. »Genosse Canterville, bitte legen Sie die günstigste Startzeit für den kürzesten Flug fest. Bremsverzögerung bis zu fünf g!«
    Das Telefon summte. »Hier Nasarow! Genossen, die Landegruppe eins muß schnellstens landen, ich bitte sofort um Bekanntgabe der Umweltbedingungen und der notwendigen Sicherheitsmaßnahmen!«
    Während sich Nasarow mit den Wissenschaftlern beriet, war Jansen nicht müßig. Er rief über ein anderes Telefon das Raketenarsenal an und gab die, ersten Anweisungen, was zusätzlich in die Landerakete verladen werden sollte.
    Als er die Beratung mit den Forschern beendet hatte, trat Nasarow zu Jansen. »Die Luft auf dem Planeten ist erträglich, Genosse Jansen, was allerdings die Bakterien betrifft… Es gibt, wie Sundberg und Inoti mit dem Elektronenmikroskop des Panzerlabors feststellten, einige bekannte Arten, denen wir gewachsen sind. Ob aber darüber hinaus Mikroben vorhanden sind, die wir nicht kennen und die uns später gefährlich werden können…? In den Luftproben wurden keine festgestellt. Legen Sie auf jeden Fall Schutzanzüge und Atemmasken an!«
    Romain beobachtete indessen die Vorgänge auf dem Bildschirm. Der voranschreitende Titan verhielt vor dem Kegelstumpf seinen Schritt, verneigte sich vor dem Bauwerk und wandte sich um. Ein kurzer Wink, und einer aus seinem Gefolge torkelte davon und verschwand im Kegelgebäude. Eine Einladung an den Panzer folgte nicht.
    Plötzlich gab der Lautsprecher wieder einen Lautschwall von sich. Dieser Funkspruch schien der Schlüssel zum Leben. Das Bild veränderte sich. Allenthalben quollen aus den Gebäuden Ströme von blinkenden Gestalten und ergossen sich über den Platz wie flüssiges Silber. Auf den Zufahrtsstraßen schossen stromlinienförmige Fahrzeuge heran, stoppten am Platz, spieen Gestalten aus und huschten wieder davon.
    Der Platz glich einem Silbersee – und noch immer versiegte der Zustrom nicht. Die Menge bildete einen weiten Kreis um den Panzer.

14. Kapitel
     
    Die Alarmanlage gellte Startbereitschaft für Landegruppe eins!
    Lazzarri sprang auf, daß sein Stuhl nach hinten kippte. So schnell es seine Stahlsohlen gestatteten, die hier im rotierenden Klubraum die Schritte erschwerten, eilte er der Schleuse zu.
    Als einer der ersten erreichte er das Raketenarsenal. Die Landungsrakete ruhte startfertig vor der Schleuse. Lazzarri prüfte noch einmal die Befestigung der beiden Fahrzeuge, eines Gleiskettenfahrzeuges und eines Einspurkraftwagens, die im Materialraum der Rakete untergebracht waren. Dann stapfte er zum Passagierraum und schob sich auf sein Polster, neben dem seit Tagen die Landeausrüstung untergebracht war.
    Inzwischen wurden auch die anderen Pritschen besetzt.
    Sandrino und de Varenne waren unter den Männern der Landegruppe.
    Lazzarri war stolz, daß er zu den ersten gehörte, die ihren Fuß auf den Planeten setzen durften. Er ahnte, daß er es Jansen zu verdanken hatte. Das würde er ihm nie vergessen!
    Jetzt begann das große Abenteuer, das Abtasten jeden Meters fremden Bodens; sie mußten sich bewähren in unbekannten Gefahren. Jansen sollte sich nicht in ihm getäuscht haben!
    Der Chefingenieur betrat mit Timár und Inoti die Rakete. »Alles startbereit?« fragte er und sah sich prüfend um.
    »Alles in Ordnung!« meldete Sandrino.
    »Es geht los, Genossen!« sagte Jansen kurz. Doch dann überwältigte ihn das, was er auf dem Bildschirm gesehen hatte.
    »Die Titanen warten schon auf uns! Tausende haben sich versammelt und lassen Nasarows Kopf hochleben! Wie sie genau aussehen, wissen wir noch nicht, sie tragen silberne kegelförmige Gewänder. Seltsame, eigenartige Mode… Wenn sie allerdings so aussehen wie das Mädchenstandbild auf dem Platz – Sylvio, Sylvio, ich glaube, es ist besser, wir lassen dich hier!« Dann wurde er ernst und berichtete zusammenhängend. »Genossen, es kommt jetzt auf vorbehaltlose Disziplin und Einsatzbereitschaft an. Seien wir uns bewußt, als Repräsentanten der Erde vor fremden Menschen zu stehen. Jede Geste muß vorher bedacht werden! Sollte mir etwas zustoßen, übernimmt Genosse Inoti den Befehl. Wenn auch Inoti ausfällt, dann geht die Befehlsgewalt auf Genossen Timár über.«
    Er kroch auf sein Polster, schnallte sich an, hängte sich das Kehlkopfmikrofon um und meldete die Startbereitschaft.
    »Start in zwölf Minuten: Fertigmachen zum Ausschleusen!« kam es zurück.
     
    Die Rakete stürzte sich in die Atmosphäre des Titanus,

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