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Titanus

Titanus

Titel: Titanus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eberhardt del'Antonio
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Umständen!« sagte Nasarow und richtete sich auf. »Werden Sie nicht nervös. Die Expedition besteigt sofort die Maschinen, Startbereitschaft! Bei feindlichen Aktionen wird augenblicklich gestartet. Sie sichern mit Ihren Genossen die Rückführung. Bedingte Einsatzerlaubnis für die Ultraschallwerfer im Notfall. Sie bürgen mir dafür, daß keinem Titanen ein Haar gekrümmt wird!«
    Er bemerkte das unzufriedene Gesicht des Kommandeurs und prüfte seine Anordnungen. Fragend blickte er Guptajee an. Der Inder nickte. »Auch meine Meinung«, sagte er. »Wir sind keine Eroberer.«
    »Hören Sie!« rief der Kommandeur erregt.
    Nasarow schaltete auf den Frequenzwandler des Funks um.
    »Das arithmetische Erkennungszeichen!« Er winkte dem Kommandeur erleichtert zu.
    »Es bleibt dabei. Vermeiden Sie jeden Zwischenfall!«
     
    Die Kosmos-Mitglieder wandten sich überrascht dem Saaleingang zu. Schlanke, gepflegte Frauen trugen Speisen herein. Diese Frauen erschienen den Männern noch schöner als die Statuen. Nach dem jahrelangen Leben an Bord empfanden die Raumfahrer die Frauen besonders anziehend. Der blaue Schimmer ihrer Haut und das satte Kupferrot ihrer Haare, die sie teils in kurzen Locken hochgekämmt und teils in langen Wellen herunterhängend trugen, erhöhte den Reiz des Fremdartigen.
    Es lag auf den Männern wie ein Bann. Sie sprachen kein Wort, sie schauten wie trunken. Als die Frauen den Saal verließen, atmeten die Expeditionsteilnehmer auf und bemühten sich, durch kühle Sachlichkeit im Gespräch den Eindruck zu überwinden, den die Frauen hinterlassen hatten.
    Nur Lazzarri seufzte. »Frauen sind das…«
    Auf der Tafel türmten sich die verschiedensten Gerichte. Die Männer fanden nichts Bekanntes darunter. Selbst die Gefäße waren fremd. Sie ähnelten irdischen Backmulden, waren jedoch aus durchsichtigem Material, trugen silberne Verzierungen und standen auf zierlichen Beinen. Daneben lagen pinzettenartige Bestecke.
    Unbekannte Früchte, gallertartige Massen, schleimiger Brei, aber auch bläuliches Fleisch…
    Romain musterte unauffällig die Speisen. Es ging ihm wie seinen Genossen. Das meiste auf dem Tisch erschien ihm widerwärtig.
    Der junge Titan, der sie hier begrüßt hatte, lud die Menschen zum Essen ein. Romain vermutete, daß er entweder Oberpriester oder Vorsitzender eines Rates sei. Vorgestellt hatte sich keiner der Titanen.
    »Wir danken Ihnen für Ihre Gastfreundschaft«, begann Romain vorsichtig und überdachte jedes Wort. »Erlauben Sie uns jedoch, vorläufig nur unsere irdischen Speisen zu verzehren. Sie werden verstehen, daß wir alle Nahrungsmittel Ihres Planeten erst genau analysieren müssen, ehe wir entscheiden können, was für unseren Organismus verträglich ist.«
    Der Titan nickte verständnisvoll. »Unsere Vorgeborenen handelten ebenso, als sie diesen Planeten betraten«, sagte er. Und während des Essens sprach er über die titanische Vergangenheit, die den Schlüssel für viele Dinge bot, deren Sinn den Menschen bisher verschlossen geblieben war.
    Die Titanen entstammten einem anderen Planeten. Er stürmte in größerer Entfernung um die titanische Sonne wie der Planet, auf dem die Menschen gelandet waren. Romain entsann sich sofort an Guptajees Voraussage. Das mußte der zweite Planet sein, den Guptajee vermutet hatte!
    Nach der Schilderung des Titanen hatten seine Vorfahren eine hohe Kultur, als ein Chaos über den andern Planeten hereinbrach. Die Männer konnten sich nach den Worten des Titanen kein genaues Bild davon machen, wurden jedoch an eine Zeit erinnert, in der es auf der Erde Unterdrückung und Vernichtung gegeben hatte. Auf dem Titanus zwei, wie sie den anderen Planeten nannten, schien das Grauen zu regieren. Willkür, Terror, Zwangsarbeit, Mord… Verbrecher mußten die Macht an sich gerissen haben!
    Jetzt schien es den Männern verständlich, daß die Titanen, die sich mit einer Flotte von Raumschiffen in Sicherheit gebracht hatten, aus Furcht vor Angriffen ihr Leben unterirdisch zubrachten, daß sie ein den ganzen Planeten umfassendes Verteidigungssystem ersonnen hatten, zu dem auch der gewaltige Krater gehörte, der die Atmosphäre vernebelte, und daß diese Titanen sich darauf vorbereiteten, ihren Heimatplaneten zu befreien.
    Lediglich die Absicht der Titanen mißfiel ihnen, den andern Planeten ohne Rücksicht auf das Leben derjenigen Bewohner anzugreifen, die von den Verbrechern unterdrückt wurden.
    Dieses Mißfallen veranlaßte auch Romain, genauere Angaben

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