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Titel: TITLE Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Dumas
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Tag verließe. Wenn Sie es aber, besonders um einer so wichtigen Angelegenheit willen und um Ihrer Vermählung Anerkennung zu verschaffen, wünschen, so sehen Sie wohl ein, daß ich mich nicht weigern kann.« – »Dann brauche ich also bloß nach London zu schreiben, damit meine Ankunft nicht allzu sehr überrasche.« – »Warten Sie! Auch diesen Aufenthalt kann ich Ihnen ersparen.« – »Eure Majestät würden mir dadurch einen großen Dienst leisten.« – »Wohlan, die Briefe, die ich von meinem Schwager, dem Kaiser von Österreich, und von meinem Schwager,dem König von Frankreich, erhalte, können als so wichtig betrachtet werden, daß sie ohne Verzug Mr. Pitt mitgeteilt werden müssen. Ich sage Mr. Pitt, weil bei Ihnen es so ziemlich ist wie hier. Der König ist nichts, der Premierminister dagegen alles, sonst würde ich sagen, dem König Georg dem Dritten. Wohlan, ich werde Ihnen die Urschriften dieser Briefe anvertrauen und Ihnen einen eigenhändigen Brief an meinen Bruder, den König von Großbritannien, mitgeben. Indem Sie auf diese Weise die Mission, womit ich Sie bei ihm beauftrage, vollziehen, werden Sie zugleich Ihre eigenen Angelegenheiten besorgen.«
    Besser konnte Sir William es sich nicht wünschen. Er empfing sofort die Briefe, welche er dem König von England und dessen Minister mitteilen sollte, und noch denselben Abend reisten wir auf einem leichten Schiffe der königlichen Marine, welches zu unserer Verfügung gestellt worden, nach Livorno ab. Auf der Durchreise durch Florenz sollte Sir William einen Brief an den Großherzog Leopold abgeben. Von Florenz aus sollten wir unsere Reise mit Postpferden weiter fortsetzen, während die königliche Felucke in Livorno unsere Rückkehr erwartete. Es war als ob die Witterung mit unseren ungeduldigen Wünschen übereinstimmte. Wir hatten fortwährend günstigen Wind, und machten die Überfahrt in drei Tagen. Sir William vollzog seinen Auftrag bei dem Großherzog Leopold, den er über die Wendung, welche die Dinge in Frankreich nahmen, sehr unruhig fand. Alles ging hier einer nahen Revolution entgegen, und die ersten Ereignisse des Jahres 1789, bei welchem wir angelangt waren, verrieten, daß diese Revolution eine sehr ernste sein, und in der ganzen übrigen Welt ihren Widerhall finden würde. Er konnte daher Sir Williams Reise nach London und den anscheinenden Zweck, welchen dieselbe hatte, nur billigen. Er war auch nicht ohne Besorgnis wegen seines Bruders Joseph des Zweiten, Kaisers von Deutschland, dessen Gesundheit immer unsicherer und schwächer ward. »Wir werden sehen,« sagte er, »wie unser Schwager Ferdinand der Vierte sich aus dieser ganzen Sache ziehen wird; er, welcher behauptet, er sei so glücklich, in seinen ganzen Staaten auch nicht einen einzigen Philosophen zu ernähren.« Auf alle Fälle war er der Meinung, daß der Kaiser von Osterreich, der König von Neapel, der Papst und sämtliche Fürsten Italiens ein Schutz- und Trutzbündnis schließen und eine Art Sanitätscordon ziehen müßten, damit die revolutionären Ideen nicht die Alpen überschritten.
    Wir verließen Florenz mit der Post und kamen über den St. Gotthard in der Schweiz und den Niederlanden an, wo wir uns nach England einschifften. Wir kamen in London gerade zehn Monate nach dem Tage an, wo wir es verlassen, und stiegen in unserem Hotel in Fleetstreet ab. Noch an demselben Tage ward Sir William von dem Könige empfangen. Ich erwartete seine Rückkunft mit einer gewissen Aufregung und Unruhe. Mit meiner Wiederankunft in London war ich, sozusagen, wieder in mein vergangenes Leben eingetreten, und sah mich wieder dem Elend und der Schmach meiner ersten Jahre gegenüber. Dem König konnte irgendein Bedenken beigehen, und wenn man Sir William meine Vorstellung verweigerte, so fiel ich trotzdem, daß ich Lady Hamilton war, tiefer als je der Fall gewesen. Freudestrahlend kam Sir William wieder nach Hause. Meine öffentliche Vorstellung sollte nächstfolgenden Montag stattfinden. Der König hatte keinerlei Schwierigkeit gemacht, sondern sich gegen seinen Freund Hamilton liebenswürdiger und freundlicher gezeigt als je. Noch denselben Tag sprach Sir William den Wunsch aus, ein von Romney, der noch immer für den ersten Maler galt, gefertigtes Porträt von mir mit nach Neapel zu nehmen. Es war unmöglich, daß Sir William mein früheres Verhältnis zu Romney nicht kannte. Er war aber so wenig mein Gatte, daß es mir ganz erklärlich war, wenn er in bezug auf den großen

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