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Tochter der Hoffnung (German Edition)

Tochter der Hoffnung (German Edition)

Titel: Tochter der Hoffnung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Serena S. Murray
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überfallen wurde, wollte ich fliehen. Egal wohin, nur weg von ihm. Weg von diesem Leben. Wenn ich ein Mädchen zur Welt bringen sollte, hätte er den Säugling gleich nach der Geburt getötet. Das hat er mir jeden Tag erzählt. Er erwischte mich dabei, wie ich mich aus dem Haus schleichen wollte. Ich hatte einen Beutel mit den nötigsten Kleidungsstücken und ein wenig Nahrung und Wasser gepackt. Ich dachte, er schläft, da er erst früh am Morgen zurück kam. Sein Atem stank nach Alkohol. Doch leider hat er nicht genug getrunken. Als er den Beutel an sich nahm und den Inhalt sah, wurde er wütend. Wir bekamen von dem Tumult draußen im Dorf nichts mit.“ Nach einer kurzen Zeit des Schweigens fuhr Ciara fort. „Ich habe meinen Tod in seinen Augen gesehen. Den Gedanken, dass eine Frau ihn verlassen könnte, hat er nicht ertragen. Er nahm ein Messer und drohte mir, mich wie ein Stück Vieh aufzuschlitzen. Und dann ging alles ganz schnell. Auch ich hatte einen Dolch zu meiner Verteidigung unter meinem Kleid versteckt. Als er auf mich zuging, muss ich es gezogen haben. Meine Erinnerung setzt erst wieder ein, als ich auf dem Boden lag. Meine Hände waren mit Blut verschmiert. Doch es war nicht mein Eigenes. Er lag neben mir, seine toten Augen starrten mich anklagend an. Aus seiner Wunde am Bauch floss das Blut auf den Boden, den ich am Morgen noch geschrubbt hatte.“ Noch immer hatte Duncan sich nicht gerührt. Das Mitleid, dass Ciara in seinem Blick bemerkte würde gleich vergehen, da war sie sich sicher. Also sprach sie weiter. Sie bemerkte nicht einmal, dass ihre Stimme einen heiseren Klang angenommen hatte.
    „Gerade, als ich mich erheben wollte, stürmten die Schergen Alasdair in unsere Hütte. Ich hatte entweder die Wahl, für mein Verbrechen zu sterben, oder ihnen zu helfen. Ich sollte mich den Rebellen anschließen. Sie meinten, man würde mich in meinem bedauernswerten Zustand bestimmt aufnehmen. Alle paar Tage schlich sich ein Scherge an uns heran und bedeutete mir, mit ihm zu gehen. Erst versuchte ich, nur irgendwelche Belanglosigkeiten zu berichten. Doch dieser Kerl durchschaute mich schnell. Sie hätten mir mein Baby lebend aus dem Bauch geschnitten. Ich war ein Feigling und wagte es nicht, mich jemandem anzuvertrauen. Zum Schluss wollten sie alles über Deidrè wissen. Ich habe ihnen von eurer Begegnung erzählt, habe jedoch weder das Amulett noch ihren Gedächtnisverlust erwähnt. Ich habe Geschichten über irgendwelche geheimen Treffen erfunden, über irgendwelche wichtigen Personen bei den Rebellen. Doch dann meinten sie, dass meine Dienste nicht mehr benötigt werden. Es wird jemand kommen, um mir meine gerechte Strafe zuteil werden zu lassen. Das waren seine Worte. Ich dachte, dass sie dich und die Anderen getötet hätten.“
    Nun flossen die Tränen ungehindert ihre Wangen hinunter. Zärtlich strich der große Krieger über ihre Wange. Von dieser Geste überrascht, schaute Ciara ihn aus erstaunten Augen an. Wie unschuldig sie in diesem Moment aussah, ging es Duncan durch den Kopf.
    „Nun denn, da du mit deiner Erklärung fertig bist, bin ich an der Reihe, das zu sagen, was ich denke. Du bist eine der mutigsten Frauen, die mir jemals begegnet ist, Ciara. Kein Mensch wird dir jemals deine vergangenen Taten vorwerfen, denn du hast das Leben deines Kindes und dein Eigenes verteidigt. Den Anderen geht es gut. Niemandem ist etwas passiert. Und ich schwöre bei meinem Leben, dass kein Scherge dir jemals wieder zu nah kommen wird. Ich werde dir sagen, was wir nun machen. Wir lassen uns heut Nachmittag trauen.“ Nun war es an Duncan nervös zu werden. 
    „Somit wärst du und das Kind geschützt. Ich traue dir durchaus zu, das Kind allein groß zu ziehen, versteh mich nicht falsch. Doch bedenke bitte die Vorteile.“ Auf Ciara`s entgeisterten Blick hin kratze er sich nervös über den Bart. Das erinnerte ihn daran, dass er sich vor der Trauung ordentlich waschen und rasieren müsste. Den Gedanken, Ciara würde seinen Antrag ablehnen, ließ er erst gar nicht zu.
    „Ich habe dir soeben erzählt, dass ich eine Mörderin und eine Verräterin bin. Und du möchtest mich heiraten? Bist du denn verrückt geworden?“
    Erleichtert schaute er sie an. Ciara hatte nicht nein gesagt. Das würde bestimmt ein denkwürdiger Tag werden. Mit einem breitem Grinsen auf den Lippen zog er sie hoch und suchte etwas zum anziehen für die bevorstehende Zeremonie.

     
     
    Ailish war müde und konnte nur noch mit Mühe ihre

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