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Tochter der Schatten - Vara, M: Tochter der Schatten

Tochter der Schatten - Vara, M: Tochter der Schatten

Titel: Tochter der Schatten - Vara, M: Tochter der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Vara
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Irgendetwas Furchtbares ist passiert! Ich glaube, sie sind schon hinter mir her. Als ich nach Hause kam, lag Georg …« Sie verstummte und starrte Markus fassungslos an. In diesem Moment ertönte ein Krachen von der Haustür her, als hätte sie jemand mit Gewalt aufgedrückt oder eingetreten, dann näherten sich laute, derbe Stimmen und schnelle Schritte.
    ***
    Darran starrte durch den sich windenden Mann hindurch, als die Nebelwesen sich näherten, um ihn zu begutachten. Er bemerkte nicht einmal die Schreie, nahm nichts wahr, sondern konzentrierte sich mehr denn je darauf, den Schutzpanzer um sein Selbst aufrechtzuerhalten, denn Strabo prüfte ihn dieses Mal noch gründlicher als sonst. Es war schwierig, sich gegen ihn zur Wehr zu setzen, ohne dass er es bemerkte.
    Dies war der vierte Entflohene, den er in den letzten Erdenstunden gejagt und zurückgebracht hatte. Als hätte eine Massenflucht eingesetzt. So absonderlich diese Tatsache auch war, er wusste, dass er nicht einmal darüber nachdenken durfte, solange Strabo ihn aushorchte, um festzustellen, was geschehen war und welchen Schaden der Entflohene angerichtet hatte.
    Der Herrscher war gerade dabei, sich aus seinem Bewusstsein zurückzuziehen, als Darran blitzartig ein Gefühl von Panik ergriff: Gabriella! Sie hatte Angst. Sie war in Gefahr!
    Strabo verharrte, als spürte er Darrans Ungeduld. Darran kämpfte dagegen an, aber vermutlich ohne Erfolg, denn Strabo näherte sich ihm. Jetzt fasste er ihn scharf ins Auge. »Was fühlst du, Jäger?«
    Darran erwiderte seinen Blick. Dann brach seine Angst um Gabriella hervor, sein Zorn.
    Mögen die Nebelwesen auch dich und den Rest dieses verfluchten Landes fressen! Er wusste nicht, ob er es gedacht oder sogar laut gesagt hatte, und er wartete nicht darauf, wie Strabo reagierte. Er drehte sich um und verschwand in der Zwischenwelt.
    ***
    Die Explosion hallte noch in Gabriellas Ohren, als Markus’ Hand schon vorzuckte, Rita am Arm packte und sie in den Aufzug zerrte. Die Türen glitten zu.
    »Wieder hinauf?« Gabriella starrte wie gebannt auf die Druckknöpfe.
    »Nein, sie wissen, wo Sie wohnen. Gibt es tiefer noch ein Stockwerk?«
    »Den Keller.«
    »Worauf warten Sie dann noch?«
    Gabriella drückte K für Keller. Der Aufzug fuhr an und hielt ein Stockwerk tiefer. Gabriella musste ihre stocksteif dastehende Freundin aus den sich öffnenden Türen schieben. Ihre Hand suchte den Lichtschalter. Eine Neonlampe ging flackernd an und beleuchtete den leeren Gang.
    »Kann man auch über die Treppe hier herunter?« Markus’ Stimme klang rau, und er vermied es, auf Rita zu sehen.
    »Nur mit einem Schlüssel. Oder eben mit dem Aufzug.«
    Sie standen und lauschten. Der Aufzug fuhr wieder hoch und blieb im Erdgeschoss stehen. Eine krächzende Stimme: »Geht ihr beide rauf, ich warte unten, falls was schiefgeht und sie sich verdrücken will.«
    Markus sah sich um. »Hier können wir nicht bleiben. Wenn sie nur ein wenig Verstand besitzen, wird ihnen klar werden, dass der Lift nach unten gefahren ist.« Er deutete mit dem Kopf den Gang hinunter, der sich nach ein paar Metern in der Dunkelheit verlor. »Wohin geht es da?«
    »Durch eine Tür und dann noch zwei Stockwerke tiefer.« Gabriella hatte schon als Kind, damals mit ihrer Mutter, neugierig diese Keller durchforscht. So weit unter der Erde hatte man früher Eis gelagert, und im Krieg hatten die Hausbewohner hier zweifellos Unterschlupf während der Bombenangriffe gefunden.
    »Was ist dort unten?«
    »Jetzt nichts mehr. Nur altes Gerümpel. Da kommt kaum jemand hin, außer wenn sie Rattengift auslegen.«
    »Gehen wir.« Markus marschierte mit langen Schritten los. Rita stand verwirrt und verloren neben dem Aufzug und ließ keinen Blick von Markus. Gabriella nahm ihre Hand und zog sie mit sich. Links und rechts führten Türen zu den Kellerabteilen, und ganz hinten, schlecht ausgeleuchtet, befand sich der Abgang in das nächste Kellergeschoss.
    Markus drängte sich in eine Nische, um Gabriella und Rita den Weg freizugeben. Gabriellas Hand zitterte so stark, dass sie Mühe hatte, den Schlüssel ins Schloss zu stecken. Endlich. Das Schloss drehte sich, die Tür sprang auf. Der Geruch nach Moder und Ratten schlug ihnen entgegen. Sie tastete nach dem Lichtschalter. Direkt vor ihnen führte eine steile, ausgetretene Treppe tiefer hinab. Gabriella tapste hinunter und zog Rita mit sich. Markus folgte als Letzter.
    Unten angekommen, spähte Markus den schummrigen Gang entlang. »Wie

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