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Tochter der Schatten - Vara, M: Tochter der Schatten

Tochter der Schatten - Vara, M: Tochter der Schatten

Titel: Tochter der Schatten - Vara, M: Tochter der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Vara
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Gabriella?« Er war überall. Über ihr, in ihr, neben ihr. Als ihr bewusst wurde, dass sie mitten in Darran stand und er in ihr, machte sie einen Schritt zurück und stieß gegen Rita.
    Ihre Freundin schubste sie weiter. »Was ist? Warum gehst du nicht weiter?«
    »Was soll das werden?« Seine Stimme klang dunkel vor Ärger und Sorge.
    Vor Erleichterung, dass er hier war, mit ihr sprach, sackte Gabriella fast eine Handbreit zusammen. »Wir werden verfolgt«, flüsterte sie hastig.
    Rita umklammerte ihre Hand fester. »Wer ist das?«
    »Darran ist hier.« Gabriellas Herz schlug schneller, aber diesmal vor Freude und Erleichterung. Er war wieder hier und er war um sie besorgt.
    »Dein Freund?«
    Sie nickte, obwohl Rita das im Dunkeln nicht sehen konnte.
    »Erzähl ihm, was Markus gesagt hat.«
    »Markus?« Sie spürte, wie er an ihr vorbeiglitt, und zog scharf die Luft ein. »Ist das dieser Mann aus dem Restaurant?« Er entfernte sich, ging den Gang entlang, von woher die Schritte jetzt immer lauter wurden.
    »Er sagt, ich werde verfolgt«, hauchte Gabriella.
    »Von Mördern«, ergänzte Rita.
    Sofort war er wieder neben ihr. Eine Welle von Zorn und Besorgnis glitt durch sie hindurch. »Geht weiter, ich sehe mir diese Leute an.«
    »Nein. Was ist, wenn das eine Falle für dich ist!« Sie sprach lauter, als sie wollte, und Rita stubste sie an. »Sie wissen von dir. Hat er gesagt«, fügte sie leiser hinzu.
    »Dieser Markus?«
    »Hm. Ja, auch. Markus war früher Jäger, wie du«, flüsterte Gabriella in die Richtung, wo sie seine unwiderstehliche Anziehungskraft spürte.
    »Schon gut.« Ein zärtlicher Hauch strich über ihre Wange. »Geh weiter, Gabriella, ich komme nach. Der Gang endet nur wenige Schritte von hier an einer Tür.«
    »Ich hoffe, sie ist nicht versperrt«, murmelte Rita. Sie drängte sich an Gabriella vorbei und zog diese mit sich. Gabriella wischte sich Spinnweben aus dem Gesicht und stolperte mit. Die Schritte der Verfolger näherten sich, hallten von den engen Wänden wider. Jetzt hatten sie den dunklen Gang und vermutlich auch Darran erreicht. Gabriella hörte, wie sie leise beratschlagten.
    Rita war stehengeblieben. »Hier.« Gemeinsam machten sie sich an der Tür zu schaffen, suchten mit fliegenden Fingern nach der Klinke. Gabriella fand sie und drückte sie nieder. Die Tür gab nicht nach. Die Schritte hinter ihnen kamen unaufhaltsam näher. Ein zitternder Lichtkegel brach durch das Dunkel. Rita rüttelte heftiger an der Tür. Sie gab ein wenig nach. Gabriella warf sich gemeinsam mit ihr dagegen. Und da endlich, ging sie auf.
    Flüche schallten zu ihnen. Die beiden Vefolger begannen zu rennen. Rita schlüpfte hinaus, Gabriella folgte ihr, schlug die Tür hinter sich zu und stemmte sich instinktiv dagegen.
    Sie befanden sich in völliger Dunkelheit. Das einzige Lichtpünktchen kam von der Tür her, als sich der Schein einer Taschenlampe einen Weg durch das Schlüsselloch suchte.
    Rita tastete hektisch die Wände ab. Gabriella hörte ihren schnellen Atem, dann ein: »Endlich.«
    Ein vielversprechendes Klicken und der Gang erhellte sich.
    Gabriella und Rita erstarrten.
    Keine zwei Schritte von ihnen entfernt wartete ein Mann mit einem Schlagstock. Neben ihm stand eine hochgewachsene Frau mit auffallend hellen Augen. Etwas blitzte auf und blendete Gabriella. Sie sah ungläubig auf das Schwert in der Hand der Frau.
    »Die Beute ist da.« Die Stimme der Frau klang dunkel, rauchig, mit einem erotischen Timbre. Unter anderen Umständen hätte Gabriella sie um diese Stimme beneidet, aber nun wurde jedes andere Gefühl vom Hass der Frau erstickt wie von einer dichten Wolke, die sich auf die Lunge legte und das Atmen erschwerte. Sie war schön. Rotbraunes Haar, das sie in der Art japanischer Samurai hochgesteckt hatte – kein eben erquicklicher Vergleich – ebenmäßige Züge. Helle Augen, die vor Mordlust funkelten, ein triumphierendes Lächeln auf ihren Lippen.
    Gabriellas Blick suchte wieder das Schwert. Sie muss aus Amisaya sein. Eine von jenen, die geflohen sind, um mich zu töten. Aber weshalb nur? Wegen meines Vaters? Weshalb sind sie verfeindet?
    Von der anderen Seite der Tür hörten sie Stimmen. Dumpfes Poltern. Die Situation sah nicht gut aus. Sie saßen in der Falle. Etwas prallte mit voller Wucht gegen die Tür und schüttelte Gabriella, die sich unvermindert dagegenstemmte, durch. Wenn die anderen durchkamen, dann hatten sie es mit einem ganzen Haufen Mörder zu tun. Obwohl diese Schwertfrau

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