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Tochter der Träume / Roman

Tochter der Träume / Roman

Titel: Tochter der Träume / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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Ärztin doch leisten.«
    Der Laut, der mir bei diesen Worten entfuhr, war eine Mischung aus Lachen und Jaulen, woraufhin mir Fudge vor Schreck vom Schoß sprang. »Ich lebe in New York City.«
    Wieder drang ein Seufzen an mein Ohr – kein Hauchen, eher ein langgezogenes, leidvolles Rauschen. »Das wäre kein Thema, wenn du wieder ganz herziehen würdest.«
    O nein, nicht wieder diese alte Leier. »Ich muss jetzt Schluss machen.«
    Ich hatte den Hörer fast aufgelegt, als ich sie rufen hörte: »Dawnie! Dawnie, warte.«
    Ich presste den als Oberlippe geformten Hörer meines Designtelefons wieder an mein Ohr. »Was?«
    »Es tut mir leid, ich wollte nur … du bist die Einzige von uns, die ihr eventuell helfen könnte.«
    Diese Worte rührten mich mehr, als mir lieb war. »Ich kann das nicht, Ivy.« Ich gab es zwar nicht gern zu, aber es stimmte. Selbst wenn ich Mom in die Traumwelt folgen und mit ihr sprechen würde, könnte ich nicht garantieren, dass sie mit mir zurückkehrte. Wenn sie aufwachen wollte, dann würde sie das tun. Doch leider war offenbar niemandem außer mir klar, dass sie das nicht wollte.
    »Manchmal glaube ich, dass sie gar nicht aufwachen
will
.« Ivys Stimme klang heiser, als hätte sie diese Worte lieber nicht ausgesprochen.
    Gut. Vielleicht war ich doch nicht die Einzige, der das klar war. Mir gefiel es gar nicht, dass Ivys Stimme verletzt klang, denn es war viel einfacher, mich für meine Abwesenheit zu Hause zu rechtfertigen, wenn ich wütend war.
    »Sie ist so anders gewesen, bevor es passierte«, fuhr Ivy fort. »Und das weißt du. Es war, als würde sie lieber schlafen, statt sich um uns Kinder zu kümmern, mit Ausnahme von dir natürlich.«
    Die Verbitterung in Ivys Stimme war so deutlich, als hätte sie sie durch die Leitung direkt in mein Ohr gegossen. Ja, Mom war während der späteren Phasen ihrer »Krankheit« mir gegenüber tatsächlich nachsichtiger gewesen, und ich hatte in jenem Sommer so viel Zeit wie möglich mit ihr verbracht, bevor ich im September wieder zurück zur Schule musste.
    »Aber nur, weil sie wusste, dass die Schule wieder anfing.« Nein – nur, weil sie mich überreden wollte, Morpheus und dem Rest »meiner Familie« einen Besuch abzustatten, bevor sie ihre eigene endgültig verließ.
    »Mmm.« Ivy glaubte mir nicht.
    »Du brauchst mich nicht wegen etwas anzumeckern, für das ich nichts kann, okay?« Diesen Schuh zog ich mir nicht an. Es war nicht meine Schuld, dass Mom gegangen war, und meine Schwestern würden mir ohnehin nicht glauben, wenn ich ihnen sagte, wo sie war.
    »Ich sage ja nur, dass du schon immer ihr Liebling warst. Aber das macht mir nichts aus, schon gar nicht, weil sie vielleicht aufwachen wird, wenn sie deine Stimme hört.«
    »Das hat die letzten beiden Male, als ich zu Hause war, auch nicht funktioniert.«
    »Aber dieses Mal vielleicht.«
    Ich seufzte. »Nein. Sieh mal, Ivy, ich habe dich wirklich lieb, aber ich muss jetzt Schluss machen.«
    »Glaubst du, dass sie jemals zu uns zurückkommen wird?«
    Wieder einmal hatte sie mich durch ihre verängstigte Stimme am Auflegen gehindert. Wir hatten uns noch nie so weit voneinander entfernt wie jetzt. Es gab Fotos von mir als Baby mit Ivy, die mich wie ihre Lieblingspuppe behandelte.
    Ivy sorgte sich einfach um Mom. Schließlich hatte sie die Situation tagtäglich vor Augen. Das sollte nicht heißen, dass ich nicht auch täglich an Mom dachte – ich war nur nicht so nachsichtig wie Ivy und auch nicht aus nächster Nähe mit der Situation konfrontiert.
    Außerdem musste ich Dad so nicht begegnen, und er mir umgekehrt auch nicht. Ich glaube, das war ihm ganz recht.
    »Ich weiß nicht«, antwortete ich ehrlich. »Wehe, wenn nicht.«
    Ivys Auflachen lockerte die Spannung, die mir in den Schultern saß. »Das liebe ich so an dir, Dawnie. Immer heiter und zuversichtlich, als könnte dir das Leben nichts verwehren.«
    »Ja – solange das Leben immer schön mitspielt.«
    Das war meine Rolle, ich war die Göre, das Temperamentsbündel in der Familie, die allen ein Lächeln aufs Gesicht zauberte, mit einem Übermut, der ungefähr so echt war wie die Kate-Spade-Handtasche, die ich im letzten Frühjahr einem Straßenhändler abgekauft hatte. »Ich glaube, ich vermisse dich.«
    Es schnürte mir die Kehle zu. »Ich dich auch. Sieh mal, ich werde an Weihnachten kommen, und vielleicht kann ich schon ein paar Tage vorher da sein.« Ein Teil von mir hoffte, dass es nicht klappen würde.
    Schrecklich,

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