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Tochter Der Traumdiebe

Tochter Der Traumdiebe

Titel: Tochter Der Traumdiebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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beachtlicher Geschwindigkeit den Hang hinunter, den Nazis entgegen.
    Rabenbrand hielt er noch immer in der rechten Hand. Das Schwert heulte freudig und triumphierend, als es dem ersten SS-Mann in den Hals fuhr. Elric zerrte die Leiche aus dem Sattel und nahm den Platz des Nazis ein. Er trieb das blinde Pferd sofort dem zweiten Nazi entgegen, der bereits in die Richtung zu fliehen versuchte, aus der er gekommen war. Zu spät.
    Elric führte einen seitlichen Schlag mit Rabenbrand und nutzte die wundervolle Balance der Waffe, um das ganze Gewicht in einen Hieb zu legen, der dem Nazi fast den Kopf von den Schultern trennte, wie man einen Kohlkopf von einer Stange schlagen würde. Er nahm die Zügel des Pferdes, vertrieb einige Troogs und kam zu uns geritten.
    »Hier ist ein Pferd für einen von euch«, sagte er. »Der Zweite muss sich selbst eins besorgen.«
    Ich bot Oona die Zügel an, doch sie schüttelte grinsend den Kopf. »Ich kann nicht reiten«, sagte sie. »Ich musste es nie lernen.« Sie steckte einen Pfeil in den Köcher zurück. Die Troogs hatten jeden Gedanken an einen Angriff aufgegeben.
    Ich stieg in den Sattel. Es war ein gutes, fügsames Pferd. Ich lud Oona ein, hinter mir aufzusteigen, aber wieder lachte sie. »Ich habe meine eigenen Mittel und Wege, um zu reisen«, erklärte sie. »Aber vielen Dank für das freundliche Angebot.«
    Gaynor hatte uns bemerkt und wollte uns angreifen, seine Männer hinter sich, Klosterheim an seiner Seite.
    Ich freute mich darauf, endlich Mann gegen Mann mit ihm kämpfen zu können.
    Elric zog das Pferd herum und gab uns zu verstehen, dass wir auf dem Weg, den wir gekommen waren, zurückreiten sollten. Er beugte sich weit herunter und hob eine spuckende Fackel auf. Er gab sie mir und suchte sich selbst eine Zweite. Die Pferde waren erregt, sie wollten galoppieren. Ich wusste, dass es in der Dunkelheit gefährlich war, doch mein Vetter schloss rasch zu uns auf. Er war in dieser bizarren Landschaft ein viel besserer Reiter geworden, als ich es je zu werden hoffen konnte.
    Ich sah mich nach Oona um, doch sie war verschwunden.
    Elric rief mir zu, ich solle ihm folgen. Ich hatte keine Wahl.
    Ich rief zurück, wir müssten anhalten und auf seine Tochter warten, doch er lachte nur darüber und winkte mich weiter.
    Wenn er keine Angst um sie hatte, dann musste ich ihm vertrauen.
    Wir stürzten in die Dunkelheit, während die Zehn Söhne vor uns dröhnten und wirbelten und sich wehrten. Sie waren von der großen roten Faust umschlossen, sie summten und schwirrten wie Wespen, während sich die Finger weiter herausbildeten und das mächtige weiße Licht zu einer Kugel formten, die hochgeworfen wurde und höher und höher stieg, bis sie als Mond über uns schwebte. Der Mond schrumpfte zu einem Stern, dann blieb dort nur noch ein Lichtpunkt - und dann war die Erscheinung verschwunden.
    Ein Grollen und Knurren kam von der roten Wolke, dann war auch Altvater verschwunden. Nur Elric und ich waren noch da. Wir lenkten die Pferde durch die Dunkelheit in Richtung Mu Ooria, während Gaynor und seine Männer, heulend unser Blut verlangend, hinter uns hergedonnert kamen.
    Wir folgten der Bahn, die von den Zehn Söhnen freigeräumt worden war, wichen zerbrochenen Säulen aus und umrundeten Schutthaufen. Hätte ich es nicht besser gewusst, ich hätte schwören können, dass die Pferde sehen konnten, so sicher traten sie auf. Vielleicht hatten sie ähnliche Eigenschaften wie Fledermäuse entwickelt. In einem Anflug von Humor wünschte ich mir, sie besäßen auch die Flügel von Fledermäusen.
    Ich wurde abgelenkt, als ich vor mir auf dem breiten Weg etwas Weißes sah, das sich bewegte. Die weiße Häsin rannte so schnell sie konnte zu den fernen Türmen Mu Oorias. Ich konnte kaum glauben, was meine Augen mir zeigten. Ich sagte mir, dass die weiße Häsin uns wiedergefunden hatte, dass sie uns von Tanelorn aus gefolgt war, nachdem Miggeas Häscher sie in die Stadt getrieben hatten.
    Elric grinste nur und folgte dem Weg, den sie uns wies. Einen Augenblick lang sah es so aus, als würde er sie hetzen, doch er hielt sich stets ein Stück hinter ihr. Er folgte ihr nur.
    Hinter uns kam Gaynor, der wie ein wütender Affe brüllte. Seine Stimme hallte in dem eigenartigen Helm, den er trug, der Mantel flatterte um ihn herum wie ein aufgewühltes Meer, die roten Augen seines Pferds funkelten blicklos und wild. Das Elfenbeinschwert hatte er wie ein Banner gehoben. Die angeschlagenen Reste seiner SS-Truppe

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