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Tochter des Drachen

Tochter des Drachen

Titel: Tochter des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J.Bick
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Halluzinationen: Hinter dem Achilles flog ihr Zorn.
    »Tai-sho!« Wieder McCain, jetzt panisch. »Katana, Tai-sho, hören Sie mich?«
    »McCain«, flüsterte sie. Benommen sah sie den überlebenden Killer schwerfällig Kurs zurück nach Klathandu IV nehmen und ihren Zorn zur Verfolgung ansetzen. Das war es, was ihr die Stimme zurückgab. »McCain, nein, lassen Sie ihn fliegen! Hier ist für einen Tag genug Blut geflossen.« Und dann konnte sie nicht anders. Sie grinste wie eine Wahnsinnige. »Und Shu-sa McCain, wenn ich erst einmal an Bord bin, sollten wir beide uns über Ihr T im ing unterhalten.«

Landungsschiff der Nagumo-Klasse Schwarzer Wind, im Anflug auf AI Na'ir Präfektur II, Republik der Sphäre
    20. Juni 3135
    Und du, kleines Al Na'ir, bist als Nächstes dran.
    Sakamoto war wie vom Alkohol berauscht, in diesem Fall allerdings von seiner Macht. Zwei überaus erfolgreiche Angriffswellen. Der letzte vernichtende Angriff auf Yance, und nun stürzte eine Flottille aus fünf Legion-Wega-Landungsschiffen voller Truppen der Benjamin-Regimenter auf Al Na'ir hinab. Erfreut atmete er tief ein und füllte seine Brust mit dem leicht metallischen Aroma, einer schwachen Schweißnote und dem vagen Hauch vom Ozon der recycelten Schiffsluft. Eigentlich zog er den scharfen Geruch von Kühlflüssigkeit an einem klaren Wintermorgen vor. Aber leider waren diesmal keine Mechs involviert. Diesmal würde der Tod von oben und von draußen kommen.
    Al Na'ir war eine erbärmliche Welt: eine schwere Schwefeldioxydatmosphäre über ödem Fels. Und trotzdem bestanden Menschen darauf, ausgerechnet hier zu leben. Sakamotos scharfe Augen fanden das Glitzern der beiden Kuppelstädte des Planeten, Phoenix und Homai-Zaki. Beide verfügten über Verteidigungsanlagen aus jeweils vier Geschütztürmen an den Kompasspunkten der Kuppeln. Dabei waren Kuppeln von Natur aus nicht zu verteidigen. Jede Kuppel hatte Arsenale entlang der Außenwand, aber nur zwei Mechs pro Station. Die anderen waren für den Kampf gegen die Capellaner abgezogen worden. Aus demselben Grund war die Stärke der Luft/Raumstaffeln halbiert. Was an Verteidigungsanstrengungen zustande kam, würde weitab der Städte stattfinden, vermutlich an den Raumhäfen, die über subplanetare Magnetbahnen mit ihnen verbunden waren. Denn sobald ein Angreifer eine Kuppel aufbrach, war die Schlacht verloren.
    Ohne sich vom Sichtschirm der Brücke abzuwenden, sagte er: »Was für ein scheußlicher kleiner Planet. Schauen Sie ihn sich an: mottenzerfressen, nar-bengesichtig, mit Schwefel statt Luft.«
    »Stimmt«, bestätigte Worridge. Sie hatte sich neben ihn geschoben und stand jetzt auf einer Höhe mit ihm an seiner rechten Schulter. Ihre Stimme war aufreizend mild, die Stimme der Vernunft, die ihn jedes Mal die Zähne fletschen ließ. »Deshalb erstaunt es mich, dass Sie sich überhaupt mit dieser Welt abgeben.«
    »Wenn Sie eine strategische Entscheidung anzweifeln, Worridge, so zweifeln Sie mich an.« Sakamoto machte eine Pause, um die Worte wirken zu lassen. Außerdem sah er, wie sie alle lauschten, beobachteten, urteilten ... Seine Augen glitten über die glatten Rücken und ausdruckslosen Profile des Brückenpersonals der Schwarzer Wind. Niemand drehte sich um, niemand sagte etwas, aber Sakamoto wusste: Ihnen allen war klar, dass er sie durchschaut hatte. Macht euch ruhig eure Gedanken und schmiedet eure kleinen Komplotte. Ich bin euch immer einen Schritt voraus.
    Scheinbar unbeeindruckt, antwortete Worridge: »Ich wollte nicht respektlos sein. Ich habe nur nach AI Na’irs strategischer Bedeutung gefragt.«
    »Seine Bedeutung liegt nicht an der Oberfläche, sondern darunter. Hier befindet sich Scarborough Manufacturing, und auch wenn die Fabrik keine BattleMechs mehr herstellt, die Anlagen sind noch intakt. Unsere Techs werden sie zu nutzen wissen. Außerdem verdienen die Truppen eine Pause vor der nächsten Angriffswelle.« In Wahrheit kümmerten die Truppen Sakamoto einen Dreck. Aber er war Realist. Die Leute brauchten eine Verschnaufpause, um weiter gute Leistungen zu bringen. Außerdem hatten sie auf Ancha erwartungsgemäß - und unerwartet auch auf Biham - schwere Verluste erlitten. Eriksson, der alte Teufel, hatte drei Mechs erledigt, bevor sie ihn zur Strecke gebracht hatten. Sakamotos Tai-sho mit Befehl über den Biham-Sporn, der Kommandeur der Blutgeißelkompanie des 2. Schwerts des Lichts, versicherte ihm, dass alle nötigen Reparaturen vor Erreichen des nächsten Zieles,

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